neunzehn

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Ich war froh darüber, denn ich konnte meine Träne sorglos fallen lassen.

* * *

Levi's POV

* * *

Eren's fünfter Geburtstag

"Und hier soll ein Haus sein?", murmelte ich, als ich durch den Wald fuhr und die Asphaltstrasse plötzlich durch Kiessteine ersetzt wurde. "Die Jäger's haben sich wirklich was ausgedacht, hm?"

Der Weg führte mich tief in den Wald, kein Auto fuhr mir mehr entgegen und es gab keine andere Ausfahrt als diesen steinigen Weg. Ich wollte anhalten und anrufen, bis ich dann ein Schild erkannte, worum Luftballons angebracht wurden. Das musste wohl doch die richtige Strasse sein.

Mein Blick richtete sich auf die zwei Geschenke auf den Beifahrersitz. Eines war von mir, das andere von Furlan. Ich habe ihm abgeraten zu kommen, vor allem weil wir das Ereignis von letztem Jahr nicht wiederholen wollten. Er war damit einverstanden, jedoch beharrte er darauf, Eren was zu schenken.

Er hatte das Gefühl, dass man Eren's Anerkennung mit Geschenken erkaufen konnte. Bei jedem anderen Kind war es auch so, jedoch ist Eren nicht so we jedes andere Kind. Eren ist Eren. Ihm sind Geschenke egal.

Als ich die Augen wieder auf die Strasse richtete, erschrak ich und drückte heftig auf die Bremse.

"Juhu, Levileeeein! Augen auf die Strasse wenn du fährst!"

"Verdammte Scheisse! Hanji, verpisst dich von da!", schrie ich aus dem runtergefahrenem Fenster, jedoch war das verrückte Huhn nicht alleine.

Plötzlich stürmten Kinder von allen Seiten auf mein Auto zu, komplett verkleidet in Militärkleidung und geschmückt mit Dreck auf den Gesicht und Ästen in den Haaren. Sie waren bewaffnet mit Steinen und Stöcken, die sie bedrohlich auf mich richteten.

"Na na na, wen haben wir denn da?", sagte Hanji amüsiert, trat an mein Fenster und grinste breit. "Wenn das nicht der Stargast der Party ist."

Ich knurrte genervt und trat aus dem Auto. Ich warf einen wütenden Blick auf die Kinder. "Wenn ich einen einzigen Kratzer auf dem Auto sehe, werde ich euch in die Scheisse stecken."

Sofort senkten alle Kinder ihr Waffen, schmissen sie teils zurück in den Wald und starrten verstohlen auf den Boden.

"Hey hey hey, Mannschaft! Gebt ihr nach diesen Worten und einem einzigen Mann schon auf?", fragte Hanji frustriert.

"Er ist gruselig!", sagte ein Glatzkopf.

"Ja!", stimmte ein Kind mit einem langen Gesicht zu.

Ich verschränkte meine Arme und grinste nun ebenfalls. "So wie es aussieht folgt deine Gruppe nun mir.", neckte ich sie und musste lachen, als ich ihr niedergeschlagenes Gesicht sah. "Kommt, steigt ein. Wir fahren bis zum Haus."

Die Kinder jubelten gleich und wollten einsteigen. "Aber werdet diesen Dreck los! Keiner beschmutzt mein Auto!"

"Ja, Corporal!", sagten sie als Einheit und fingen an, sich zu putzen.

Hanji musste nun auch lachen und wir stiegen schon einmal ein.

"Wo ist Eren?", fragte ich sie und nahm die Geschenke auf meinem Schoss, damit sie sich setzten konnte.

Another Life || ereriWhere stories live. Discover now