sechzehn

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Weil ich Gefühle für ihr Kind hatte.

* * *

Levi's POV

* * *

Eren's zweiter Geburtstag

"Glaubst du, er kriegt es hin?"

"Er muss es hinkriegen."

Carla liess Eren's Händchen los und ich konnte sehen, wie der Kleine kurz die Balance suchte, bevor er in meine Richtung lief. Ein Lächeln machte sich auf seinem Gesicht sichtbar. "Levi!"

"Komm her, Kleiner!", sagte ich ermutigend und ging in die Hocke.

Sein Tempo steigerte sich zugleich und er lachte nun mehr. "Hey hey, nicht zu schnell! Nicht fallen."

Carla und Grisha machten riesige Augen und ihre Freude war kaum zu übersehen. "Er kriegt's hin!", sagte Grisha.

"Levi! M-Mami! Babi! Ich laufe!"

"Ja, das machst du toll, Eren. Gleich hast du es geschafft!"

Nur noch drei Schritte waren nötig gewesen, damit er das ganze Wohnzimmer durchquert hätte.

Doch er verlor kurz den Mut. Er schwankte bedrohlich, breitete seine kurzen Arme weit aus, in der Hoffnung das Gleichgewicht zurückzugewinnen. Doch er schwankte zu fest, liess sich fast nach hinten fallen.

Hätte ich meine Arme nicht gegen ihn ausgestreckt.

Noch bevor er auf dem Boden fiel, packte ich ihn um den Bauch, zog ihn an mich und stand auf. "Yay! Du hast das super gemacht!"

Alle in der Wohnung lachten und streichelten dem Kleinen über die Wange oder Rücken, was ihn noch mehr zum Kichern brachte.

"Es wird immer besser. Irgendwann wird er nur noch um die Wohnung herumrennen als gäbe es keinen Morgen mehr.", sagte Grisha und küsste Eren's Kopf, bevor er seine Jacke anzog. "Also meine Lieben, ich verabschiede mich."

"Es ist wirklich schade, dass du nicht frei nehmen konntest.", sagte ich.

"Ich weiss, ich wünschte ich hätte es so machen können wie letztes Jahr aber wenigstens habe ich das Wochenende frei. Wir machen dann was Schönes. Richtig, kleiner Racker?", dabei wuschelte er Eren über die Haare.

"Ich bin wirklich froh, dass du dir die Zeit genommen hast, um auf ihn aufzupassen, Levi.", sagte Carla und lächelte mich lieb an.

"Es ist kein Ding. Ich bin dafür am Wochenende weg. Wenigstens kann ich ihn heute sehen."

"Ich kann dich fahren, Carla. Dann müssten wir aber jetzt los."

"Dankeschön! Man sieht sich gleich wieder, Baby.", verabschiedete sie Eren mit einem Kuss auf der Stirn. Mir gab sie auch gleich einen.

Mit Eren in den Armen und einem schwachen Lächeln winkte ich ihnen noch im Treppenhaus hinterher, bis sie aus meinem Sichtfeld verschwanden.

Als ich die Türe hinter uns schloss, atmete ich tief durch und betrachtete das Kind in meinen Armen. Er schaute mich ebenfalls an, grossäugig und stumm.

"Du willst sicherlich nicht mit mir reden.", seufzte ich und strich ihm die Strähnen aus dem Gesicht. "Du bist immer noch eingeschnappt, dass ich am Wochenende nicht kommen kann."

Anstatt zu antworten lehnte sich der kleine nach vorne und legte seinen Kopf in meinen Hals. "Levi."

"Ja, ich bin Levi."

Another Life || ereriWhere stories live. Discover now