acht

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Levi's POV

* * *

"Ach ja, Carla. Was ich dich noch fragen wollte: Was soll ich machen, wenn er nicht einschläft?", fragte ich, als sie mich am nächsten Tag um die selbe Zeit den schlafenden Eren übergab.

"Ach ja, du hast ja heute Unterricht.", meinte sie und seufzte, ihre Tasche richtend und mich ansehend. Sie bliebt still für einen Moment. "Wann kommt denn dein Lehrer? Dann könnte ich kurz vorbeikommen."

"Ah nein, mach dir keine Umstände. Ich habe den kleinen Racker gerne bei mir.", versicherte ich ihr. "Ich werde es schon irgendwie schaffen, keine Sorge. Ich dachte mir einfach, du hättest irgendeinen Trick oder so."

Sie schüttelte den Kopf und lachte. "Ich hätte gerne einen Trick gewusst. Aber muss jetzt los. Wenn was sein sollte, ruf mich bitte an! Und heute Abend lade ich dich zum Essen ein.", meinte sie und war schon zur Treppe gelaufen.

"Ehrlich? Aber Carla, wenn du zu müde bist nach der Arbeit, koche ich!", rief ich ihr hinterher und erhielt dafür nur ein herzliches 'Keine Sorge!' bevor sie ganz verschwunden war.

Mit einem Schmunzeln ging ich wieder ins Haus und konnte nicht anders als an meine Mutter zu denken. Carla war ihr ähnlich.

Nun, meine Mutter war viel zarter. Sie war irgendwie ruhiger, weicher. Schon fast wie eine Puppe. Carla ist auch still, aber hat noch etwas Naives an sich. Trotzdem waren sie sich sehr ähnlich. Ich mochte Carla sehr.

Ich setzte mich auf die Couch und wollte schon ein paar Dinge für Eren vorbereiten. Wie zum Beispiel ein kleines Bett auf dem Sofa, wo er liegen konnte, wenn ich Unterricht hatte.

Dabei ist er wach geworden und starrte mich grossäugig an. "Guten Morgen. Schön geschlafen?", fragte ich und lächelte ihn sanft an, über seinen Kopf streichend.

Eren gähnte lautlos und schien zu nicken. Seine Wangen waren süss rosa gefärbt und seine Lippen waren geschmollt. Er streckte sich und seufzte, bevor er richtig wach war.

Ich beobachtete ihn dabei und musste wieder lächeln.
"Hör mir mal gut zu.", sagte ich und sofort sah mich Eren an. "Heute kommt Erwin vorbei. Mein Klavierlehrer. Das heisst, heute musst du ganz leise sein. Am besten schläfst du, ja? Es wird auch nicht so lange dauern, versprochen."

Eren's Augen wurden immer grösser und ich wusste nicht recht ob er mich verstand oder es ein Zeichen von Unverständlichkeit war. Aber was auch immer es war, es sah einfach nur süss aus.

Ich konnte nicht anders als ihm einen dicken Kuss auf die Stirn zu platzieren und ihn zu drücken.
"Ach egal, du sitzt einfach meinem Schoss, wenn ich spiele!", sagte ich und lachte.

Als ich aber die Augen öffnete, befand ich mich nicht mehr in meinem Haus.

* * *

Ich war wieder auf der Wiese.
Baby Eren war aus meinen Armen verschwunden. Stattdessen stand die ältere Version vor mir und lächelte mich schwach an.

"Eren!", sagte ich und musste breit grinsen. "Hey! Endlich redest du wieder mit mir."

"Wir haben nur 24 Stunden nicht miteinander gesprochen. Mal ganz schon viel weniger als 16 Jahre.", sagte er amüsiert während dem er sich vor mir im Schneidersitz hinsetzte. "Aber es fühlte sich trotzdem wie eine Ewigkeit an.", fügte er leise hinzu.

Ich sah ihn an und merkte, wie ich ihn anlächelte. Eren merkte das und seine Wangen färbten sich rosa.
"Du scheinst gute Laune zu haben.", murmelte er und hielt einen Arm um sich.

Another Life || ereriDonde viven las historias. Descúbrelo ahora