Kapitel 49

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Ich hielt mich an dem Gedanken fest, dass Lilly bald auf die Welt kam. Das war mein Ziel. Meinen Neffen oder meine Nichte noch kennen zu lernen. Ich bekam die letzten Tage Aufputschmittel. Durch dies hatte ich mehr Kraft war allerdings dennoch Bettlägerig. Meinen Geburtstag wollte ich auch noch erleben. Dieser war in zwei Tagen. Der 14 Juli.

Mein Bett war voll mit Katalogen für die Hochzeitsvorbereitungen von Mike und Sarah. Sie haben verkündet dass sie es bald machen wollten wenn ihr Kind noch klein ist. Da ist es einfacher. Auch ich bin da noch als Brautjungfer eingeplant. Ich hätte eigentlich Chelsea als Ersatz vorgeschlagen. Allerdings wollten sie davon nichts hören.

Niemand wollte all dies wahr haben. Sie schienen die Tatsache dass mein Körper bald aufgibt zu ignorieren. Ich konnte es ihnen noch so oft erklären. Niemand hörte mir zu. Es tat weh das zu sehen. Wie es alle verdrängten. Wie sehr sie darunter litten und die Tatsache umgingen. Sie ließen es nicht zu.

Ich widmete mich wieder dem Catering. Ich telefonierte sehr viel mit Caterer. Ich hoffte damit Sarah einiges abnehmen zu können. Sie war gestresst wegen der Geburt und der Hochzeit. Da hatte ich ein gute Beschäftigung.

Taylor war heute nicht da. Er holte Rayne vom Flughafen die heute angereist war. Und da gönnte ich ihnen die Zeit. Sie hatten sich jetzt lange nicht gesehen. Von Noah hatte ich nichts gehört. Ich hatte ihm zwar einige Male geschrieben und auch angerufen doch bekam ich keine Antwort oder einen Rückruf.

Chelsea hatte mich auch zwischendurch Besucht in der Zeit wo ich nicht ansprechbar war. Ich bekam nichts davon mit. Leider. Taylor hatte mir erzählt dass sie sich verabschiedet hatte da niemand geglaubt hatte, dass ich noch mal wirklich wach werde. Doch ich wurde es. Dank den speziellen Medikamenten. So hatte ich selbst Zeit mich noch einmal von allem zu verabschieden.

Ich weiß nicht was sie jetzt nach der Schule machte. Ich wusste nur, dass unser gemeinsamer Plan das College war. Sie wusste allerdings noch nicht welches. Es fühlte sich komisch an so wenig von der besten Freundin zu wissen. Sie kam mir so vertraut aber auch gleichzeitig so fremd vor nachdem wir uns wieder sahen.

Gegen Abend kamen dann Taylor und Rayne vorbei.
Ich umarmte Rayne.
>>Ich bin froh dich zu sehen Ariana. << Sie saß neben mir auf dem Bett.
>>Ich habe dir etwas mitgebracht. << Sie überreichte mir eine graue Schachtel mit einer dunkelblauen Schleife auf dem Deckel.

Ich öffnete überrascht über das Geschenk. Als ich an der Schleife zog löste sie sich ganz leicht aus dem Knoten. Ich hob den Deckel an und was da zum Vorschein kam, verschlug mir den Atem.

Ein dunkelblaues Kleid, dunkel  fast schon schwarz wie die Nacht lag darin. Es war mit  kleinen dezenten Verzierungen aus silber bestickt. Ich nahm es heraus und breitete es vor mir aus. Es war aus leichtem durchscheinendem Stoff und sah sehr sehr teuer aus.

Mir traten die Tränen in die Augen wegen dem wunderschönen Anblick. Es war nur ein Kleid aber es war doch so schön.
>>Das kann ich doch nicht annehmen. << ich schüttelte fassungslos den Kopf.
>>Sieh es als frühes Geburtstagsgeschenk. Jedes Mädchen braucht ein Kleid für den Abschlussball auf dee High School. Ich weiß wir hatten unseren Ball in Österreich aber hier ist es wieder etwas anderes. <<
>>Danke, danke danke.<< ich umarmte Rayne.

>>Willst du es anprobieren? <<
>>Ja! <<
Ich drückte auf den Schwesternknopf und Lexi kam auch bald darauf schon in mein Zimmer geeilt.
>>Hilfst du mir das Kleid anzuprobieren? <<
Sie kam lächelnd zu mir, half mir aus den Bett und ging mit mir ins Bad.
Dort schälten wir mich aus dem Krankenhaushemd und Lexi half mir in das Kleid.

Das Oberteil war eng wie ein Korsett, trägerlos. Es betonte die Oberweite doch meine war um einiges zurück gegangen so war es ein bisschen zu groß und hielt nicht gut. Ich musste es halten damit es nicht meine Brust entblößte.
Ab der Hüfte fächerte es sich nach hinten weg  wie eine Schleppe vorne ging es bis zu die Knie.
Es sah aus wie ein Sternenhimmel der sich um meinen Körper schmiegte. Der Unterrock der bis zu den Knie ging war undurchsichtig. Darüber war durchscheinende Seide.
Lexi knöpfte die Knöpfe die sich über den Rücken aufreihten zu. 17 Knöpfe waren es.

Ich sah in den Spiegel und sah ein Mädchen in einem Kleid, mit großen Augen die überrascht wirkten. Mein Port war rechts unter meinen Schlüsselbein zu erkennen. Ich konnte nicht glauben, dass dieses Mädchen ich selbst war.

>>Du bist trotzdem wunderschön. << Riss sie mich aus meinen Gedanken.
Lexi hatte wohl bemerkt, dass ich auf  meinen Port starrte.

>>Warte ich habe hier ein paar Nadeln.<< Es waren die Nadeln zum Blutabnehmen.
Sie steckte mir geschickt das Kleid hinten um um es besser zu fixieren.
Jetzt musste ich es nicht mehr halten.

Wir öffneten die Badezimmertüre und ich trat wackelig heraus. Lexi stützte mich.
>>Du bist wunderschön. << Rayne kam
auf mich zu und betrachtete mich aus der Nähe.

>>Ich kann es noch umändern lassen. Damit es passt. <<
>>Nein es ist wunderschön wie es ist. <<
>>Komm setz dich auf den Stuhl hier.<< Ich tat wie mir befohlen und Rayne und Lexi flechteten meine Haare zu einem kunstvollen Zopf.

>>Atemberaubend. << flüsterte Taylor nahm seine Freundin in den Arm die mich zufrieden betrachtete und Küsste sie auf den Scheitel.
Wenn ich die zwei betrachtete vermisste ich manchmal auch eine feste Beziehung in meinem
Leben.
Jemand den ich bedingungslos liebte. Jemand der diese Liebe erwiderte. Bei dem ich wusste, dass ich mit diesem einen  Menschen eine Zukunft hatte. Mich verloben, heiraten und eine Familie gründen. Steuern zahlen müssen, dabei sein wenn sie ihre ersten Schritte machten und ihr erstes Wort sagen. Die Kinder einschulen. Ihnen zuschauen wie sie groß werden.

Ich schüttelte den Kopf und stand auf.
>>Ich möchte eine Runde gehen. <<
Taylor war sofort an meiner Seite und stützte mich.
Rayne öffnete uns sie Tür und ging hinter uns nach. Lexi und Taylor halfen mir beim gehen da ich sehr schwach war.

Wie gingen durch den Gang.
Die Schwestern und Pfleger sahen mich lächelnd an und hier und da bekam ich ein Kompliment zu meinem Kleid.
Derek kam um die Ecke und blieb überrascht stehen.
Er sah mich lächelnd an. Auch ich machte halt.
>>Du siehst aus wie eine Prinzessin. Aber ich weiß jetzt, dass du eine bist. <<

Ich winkte ab. >>Nein. Die wahre Prinzessin ist immer noch Rayne. Sie hat mir dieses Kleid geschenkt. <<
>>Ein Lob an Rayne für deinen überaus tollen Geschmack. << Er klopfte Rayne auf die Schulter.

>>Ich möchte wieder auf mein Zimmer. << Durch das lange stehen wurde mir schwindlig. Ich krallte mich an Taylor fest. Derek kam sofort zu mir legte einen Arm um seinen Hals nahm mich unter den Kniekehlen und trug mich wie eine Prinzessin in mein Zimmer und legte mich ins Bett. Mein Kleid behielt ich allerseits an. In meinem Bett verlor ich auch schon das Bewusstsein.

Ich dämmerte zwischen Wach- und Schlafzustand hin und her. Schon wieder.
>>Es war ihr wohl zu viel. << hörte ich Derek sagen.
>>Ich fühl mich schuldig. << Taylor. Er ist hier.
>>Dich trifft keine Schuld es war zu erwarten und ich denke es war nicht der einzige Auslöser. Ihr Körper ist sehr sehr geschwächt. Deine Schwester ist stark. Sie kämpft jeden Tag und trotz allem ist sie immer noch voll guter Laune. <<
>> Ich bin mir nicht sicher ob das alles echt ist. Sie ist so tapfer. Was wenn sie innerlich eigentlich zerbricht. Was wenn das alles nur vorgespielt ist. Ich kenne Ariana. Sie würde alles tun um uns glücklich zu machen. Sie würde niemals zögern um unser wohl über ihr eigenes zu stellen. <<
>>Ja aber das ist dann ihre Entscheidung. Daran können wir nichts ändern. Es macht sie nur zu einem der besondersten Menschen die es gibt. <<

>>Ich wünschte sie wäre wach! <<
>>Ich weiß mein Junge .<<
Ich hörte Schritte und dann war alles still.

extinguished - Wie ausgelöschtWhere stories live. Discover now