Epilog

2.3K 72 33
                                    

Chris Sicht:

Ich war auf dem Weg vom Flughafen Los Angeles zum Friedhof. Die Nachricht hatte mich erschüttert. Ariana war tot. Sie konnte nicht geheilt werden. Ich fühlte mich leer und die Vorwürfe die ich mir machte konnte ich kaum noch ertragen.

Der Gedanke an den Fehler sie gehen zu lassen zerriss mich. Ich wusste nicht, dass sie wegzog. Sie war einfach fort. Ich konnte mich nicht mehr verabschieden.
Und jetzt war der wundervollste Mensch den ich je kennen gelernt hatte nicht mehr am Leben. Ich verdankte ihr meine Zukunft. Ich konnte Musik studieren und das war immer mein Traum. Ein Traum den ich mir ihr nicht teilen konnte.

Der Taxifahrer hielt vor dem Friedhof und ich gab ihm sein Geld. Ich stieg aus dem gelben Gefährt. Ich hatte nie gedacht, dass mein erster Besuch in Amerika wegen so einem traurigen Anlass wäre.

Ich konnte eine große Menschenmenge sehen. Alle waren schwarz gekleidet. Auch ich hatte einen schwarzen Anzug an. Einige Frauen trugen Schwarze Hüte und Sonnenbrillen. Ihre Familie und auch der Rest saß vor einem Sarg Taylor und Rayne erkannte ich sofort. Alle standen gebrochen hier. Es war ein komisches Gefühl sie alle wieder zu sehen.

Ich hielt mich im Hintergrund, ich umrundete die Gräber und setzte mich in die letzte Reihe.
Der Geistliche der die Beerdigung abhielt war alt.

>>Wir haben uns heute zusammengefunden um einen tragischen Tod zu beklagen. Der Tod von Ariana McAvoy.<<

>>Sie war eine wundervolle Tochter, Schwester, Cousine aber auch eine einzigartige Freundin.<<

Ich sah auf den Sarg. Auf ihm  vor dem Blumenschmuck stand ein Bild von ihr. Sie strahlte in die Kamera. Ihr Augen funkelten verschmitzt. Mir rannen die Tränen über die Wangen. Sie war so ein wunderschönes Mädchen. Ao ein toller Mensch.

Ich hörte wie die Musik anging und vorne stand ein Beamer mit einer provisorischen Wand an der nun Bilder von ihr gezeigt wurden. Anfangs Bilder wo sie noch ein Baby war. Viele mit Taylor. Dann wo sie lachte, am Surfbrett, schlafend, an ihrem Geburtstag, ihr erster Krankenhausaufenthalt, in einem Kanu und gegen Ende in Los Angeles. Ich war geschockt. Das war ein lebendes Skelett. Das dürften wohl die letzten Fotos von ihr gewesen sein.
Das letzte Foto war ein schönes. Ariana in einem weißen Sommerkleid mit offenen Haaren und Blumen in den Haaren am Strand. Neben ihr Taylor und ein mir unbekannter Junge. Hinter ihnen glitzerte das Meer in der Abendsonne. Alle drei grinsten in die Kamera. Die zwei Jungen trugen eine Badehose und reckten die Daumen im die Höhe.

Mit dem letzten Bild verklang auch der letzte Ton des Liedes. Impossible. Sie liebte dieses Lied. Im Hintergrund des Friedhofs konnte man das Meer glitzern sehen allerdings war es ein düsterer Tag. Passend zur Stimmung.

Taylor trat nach vorne. An seiner Seite Rayne. Sie schien ihn zu halten. Er war verletzt. Ich fragte mich wie er das aushielt wenn es für mich schon unerträglich war.

>>Ariana war unser Sonnenschein. Unsere einzige Schwester und wir hätten uns niemals eine bessere wünschen können. Sie war das Beste.
Wir hatten nur eine kleine Unendlichkeit mit ihr doch diese war die perfekteste Unendlichkeit die wir haben konnten. Ariana bereicherte unser Leben mit ihrem wundervollen Eigenschaften. Sie war selbstlos, freundlich, liebevoll und ehrgeizig. Besonders gefiel mir ihre Liebe zur Musik. Sie hatte uns so viel im Leben gelehrt. Sie würde uns alle sagen wir sollten nicht weinen. Ihr tot ist keine Tragödie. Ihr leben endete und eines beginnt. Das bewies uns Lilly die 2 Tage später auf die Welt kam. Jedoch wird sie ihre wundervolle Tante nie kennen lernen. Sie ist noch immer meine Zwillingsschwester meine bessere Hälfte. Ihr letzten Worte zu mir waren, dass sie immer bei mir sein wird und sie wird mich umarmen und wenn ich gut darauf achte dann spüre ich diese Umarmung. Also Ariana ich warte darauf. Ich warte darauf sich zu spüren. <<

Seine Stimme brach und es war still. Auf einmal brach die Wolkendecke auf und die Sonne schien direkt auf Taylor. Er hatte die Augen geschlossen aber machte sie überrascht auf als er die Wärme der Sonne spürte. Auch mir wurde warm. Ich war sicher nicht der einzige denn alle sahen überrascht auf als die Temperatur ganz plötzlich stieg.

Nach dem Gottesdienst und alle Worte gesagt waren durften alle noch einmal vor zu dem Sarg und sich verabschieden. Ich stellte mich in der Schlange am und beobachtete ihre Familie. Arizona und Ryan. Mike mit einer blonden jungen Frau mit einem Kinderwagen. Emmet, Zac, Mark und all ihre Brüder. Ich konnte auch Emma mit ihrer Familie ausmachen. Nur Hanna war nicht gekommen. Hanna hatte sich zurück gezogen als sie es erfuhr. Sie hatte kein Wort mehr geredet.
Nicht kam nicht an sie heran. Ich war oft bei ihr zuhause.

Die Schlange setzte sich in Bewegung und schließlich   war ich an der Reihe. Ihr Sarg hatte ein kleines Fenster. Ich sah sie darin liegen. Die Augen geschlossen und ihr Gesicht eingefallen. Ihr Haut war Blass und mit blauen Flecken übersehen. Sie war todkrank. Ich hatte sie immer noch gesund in Erinnerung. Sie hatte zwar abgenommen aber sie sah trotz allem nicht so aus.

Ich hielt die Tränen zurück und ging schnell zur Seite.
Ich ging auf die Familie zu.
>>Es tut mir so leid. << meine Stimme brach.
>>Danke dass du gekommen bist Chris. Wir würden uns freuen wenn du nachher noch zu uns mitkommst. << ich nickte Arizona zur Bestätigung zu. Sie umarmte mich kurz und wendete sich dann dem nächsten Gast zu.

Ich ging an den anderen vorbei und hielt Abstand.

• • •

Wir bleiben vor einer Villa stehen. Man konnte das Meer riechen. Ich folgte den anderen die Treppe hoch und in das Hausinnere. Es war groß und hell. Arizona führte mich die nächsten Treppen hinauf zu einer hölzernen Zimmertür. Auf der Tür stand in Keramik Buchstaben ihr Name. Ihr Zimmer.

>>Nimm dir Zeit. Komm runter wenn du so weit bist. << sie drückte mir einen Kuss auf den Scheitel und verschwand.

Ich atmete tief durch und öffnete die Tür. Es war hell aber verlassen. Auf einem Puppenständer ohne Kopf hing ein Kleid. Es sah aus wie der Sternenhimmel.
Ihr Bett gemacht. Das Zimmer staubfrei und aufgeräumt. Jedoch war es sehr persönlich.

Ich ging zu ihrem Bett und berührte den Stoff. Dann ging ich zu ihrem Flügel und klimperte die Tasten. Das Zimmer wirkte verlassen. Ich brach auf dem Boden zusammen. Ich würde sie nie wieder sehen. Sie war fort. Einfach weg. Ausgelöscht aus dieser Welt. Das war so unfair. Sie hatte das nicht verdient.

Die Tür wurde aufgerissen.
>>Wo ist er? <<
>>Taylor beruhige dich. << das war Rayne.

>>Steh auf. << schrie er mich an.
Ich bemühte mich auf die Beine zu kommen.
>>Du hast kein Recht hier zu sein. <<
>>Ich weiß! << antwortete ich und senkte den Blick.
>>Und warum bist du dennoch hier? << ich sah ihn direkt an. Sein Blick war wütend. Aber er war ein gebrochener verzweifelter Mann.

>>Ich wollte ihr noch einmal die letzte Ehre erweisen. <<
>> Du hast sie nie verdient. Sie war viel zu gut für dich. <<
Ich schwieg.
>>Weißt du wie weh du ihr getan hast. Sie war krank und du hast sie im Stich gelassen. Hast dir die nächst Beste gesucht, weil sie sich nicht melden konnte. Weil es ihr schlecht ging.
Weißt du was das schlimmste an dem ganzen war. <<

>>Nein? <<

>>Sie war so verletzt aber anstatt dich zu hassen hatte sie dich weiter geliebt. Sie hatte gesagt es wäre okay. Sie wollte immer nur das du glücklich bist. <<

Das traf mich mit so einer Wucht, dass es mir den Atem raubte.
>>Nenn mir einen guten Grund warum ich dir nicht in dein Hässliches Gesicht schlagen sollte? << schrie er Wutentbrannt.

>>Sie hätte das nicht gewollt. << antwortete ich.
>>Halt den Mund . <<
>>Raus hier! Verschwinde! Ich will dich nicht mehr sehen. <<

>>Taylor! << Arizona stand erschrocken im Zimmer.
>>Raus hier! << schrie er abermals.
>>Ist okey ich gehe. <<

Und ich ging. Ich verließ Fluchtartig dieses Haus.

extinguished - Wie ausgelöschtWhere stories live. Discover now