6. || Von Reaktionen und Kriegen

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„Weißt du Jule, du bist ja ganz nett, aber -"

„Kein Aber", unterbrach Julian Draxler Benedikt. Grinsend sagte er: „Freu dich einfach."

„Worüber?" Bene deutete auf das Doppelbett. „Dass du dich nachts immer so breit machst? Ja, wow, ich freue mich immer, wenn ich einen Fuß im Rücken habe."

„Das ist gar nicht mehr so schlimm wie früher!", verteidigte Julian sich.

„Aber du bist größer geworden", entgegnete Benedikt, stockte und begutachtete das „Doppelbett". „Das sind ja zwei Einzelbetten", stellte er erstaunt fest.

Julian sah ihn verwirrt an, warf dem Bett einen Blick zu, schaute wieder zu Benedikt. Dieser zuckte nur mit den Schultern und seufzte. „Weißt du, ich werde es aushalten, dass du mich nachts aus dem Bett kicken wirst."

Julian grinste.

°°°

„Weißt du, solche Trainingslager sind immer ganz lustig. Es gibt immer so viele Dinge, die zu machen sind. Zum Beispiel sich rächen. Oder Leute verkuppeln. Oder das Essen zu versalzen."

„Okay, ist notiert. Ich werde nichts essen", murmelte Leroy und sah leicht überfordert zu Thomas Müller, der einfach nicht aufhörte zu reden.

„Nein, du solltest essen. Denn sonst hättest du nicht genügend Energie und dann könntest du keine 100% beim Training geben und denk immer dran, was unser Ziel ist", redete Müller weiter und packte nebenbei seine Tasche aus.

Leroy stöhnte genervt, als der Bayer weiter redete und drückte sich ein Kissen aufs Gesicht.

°°°

„Du kannst in der Badewanne schlafen!"

„Wir haben keine Badewanne!"

„Dann eben die Dusche!"

„Vergiss es! Schlaf du doch auf dem Boden!"

„Verzieh du dich doch aufs Dach!"

„Wieso gehst du da nicht hin?!"

„Weil ich das hier mehr verdient habe als du!"

„Pah!"

Marco Reus starrte an die Decke. Marc und Bernd stritten, seitdem sie das Zimmer betreten hatten und das so laut, dass man es noch Zimmerweiter hören konnte. Reus' Zimmerkameraden André Schürrle machte dies aber nichts, er lag nur auf dem Rücken und scrollte durchTwitter.

„Nervt dich das nicht auch?", fragte Marco seinen Teamkameraden.

André seufzte. „Doch, aber ich weiß, dass es noch eine Weile so sein wird, also gewöhne ich mich einfach schon mal daran." Der Blonde sah auf und lächelte Marco knapp an.

Darauf seufzte Marco und sah auf die Uhr. „Vielleicht sollten wir runter gehen. Essen und so."

„Vielleicht hast du recht", stimmte André und stand auf. „Dann mal los."

Die beiden liefen los, liefen durch die vielen Flure und trafen auf Shkodran Mustafi und Julian Weigl. Julian hielt sofort an und wartete auf die anderen beiden Dortmunder.

„Wisst ihr, was da bei Joshua und Manuel los ist?", fragte Julian die beiden Älteren. „Shkodran hat mir gerade von dem Vorfall im Bus erzählt und das klingt meiner Meinung nach ziemlich komisch."

„Jedes Paar hat Krisen", seufzte Marco und visierte etwas am Ende des Flures an. André folgte seinem Blick, runzelte die Stirn, sagte jedoch nichts.

„Vielleicht ist die Honeymoon Phase jetzt vorbei." Shkodran zuckte mit den Schultern und starrte den Boden an.

„Mats hat erzählt, dass die beiden unausstehlich wären", lachte André und als Julian zustimmte, redeten die beiden darüber, was Mats ihnen alles erzählt hatte.

Beim Essen suchte Marco Mario und setzte sich zu ihm. „Hey Sunny."

Mario sah auf und grinste. „Na Woody. Hunger?"

„Ich sterbe vor Hunger", gab Reus zu und sah sich dann um. „Büfett? Nett."

„Ja, aber ich muss auf meine Ernährung achten, damit ich wieder voll dabei bin", erzählte Mario und stocherte in seinem Salat rum. „Und eigentlich sollte man immer in einer entspannten Umgebung essen, aber das ist mit den beiden da nahezu unmöglich." Er seufzte und zeigte auf Marc-André Ter Stegen und Bernd Leno. „Die streiten sich seitdem sie sich gesehen haben. Schlimmer als Kindergartenkinder."

Marco verdrehte die Augen.„Ich habe sie sogar auf unserem Zimmer streiten hören. Ich habe Angst, dass Marc Bernd heute Nacht im Waschbecken ertränkt."

Mario sah ihn geschocktan, die Augen weit aufgerissen, die Gabel ließ er sinken. „Wie?!"

„Mensch Sunny!", lachte Marco, „Das war doch nur ein Scherz. Das wird nicht passieren."

„Oh, okay", murmelteMario und stocherte wieder in seinem Salat herum. „Hey, du magst doch Tomaten, oder?"

Marco wollte antworten, dass er sie wohl aß, hatte den Mund gerade aufgemacht, doch da landete schon eine Gabel mit Tomatenscheiben in seinem Mund.

„Gut", sagte Götze, „Ich hasse sie nämlich."

Als Marco ihn nur anstarrte, wurde Mario rot und aß weiter. Kurz beobachtete der Größere ihn noch, dann fing er an zu kauen und sah sich um. Sein Blick blieb bei Joshua und Manuel hängen. Die beiden saßen nah beieinander und manchmal klauten sie sich Kleinigkeiten vom Teller des anderen. Und ihm kam eine Idee.

„Was ist, wenn Felix verliebt ist?", sprach er seine Gedanken aus.

Mario hielt inne, schluckte und runzelte dann die Stirn. „Und warum sagt er mir esdenn dann nicht?"

„Vielleicht weil er sich unsicher ist, wie du reagieren würdest. Oder die Welt", überlegteMarco.

„Aber warum? Ich bin sein großer Bruder, er kann mir alles erzählen", entgegnete Mario verwirrt und schob seinen Salat von sich weg. Argwöhnisch musterte er die übrig gebliebenen Tomaten.

„Vielleicht... Hey, er war doch oft bei dir in Dortmund oder?" Marco verengte die Augen, strengte sich an und dachte nach. Mario nickte, immer noch etwas verwirrt.

„Vielleicht ist es ja jemand, den wir kennen", murmelte Marco. Kurz überlegte er weiter,dann jedoch sagte er: „Jetzt hole ich mir erst mal was zu essen. Sonst sterbe ich gleich noch."

Na, wie findet ihr Steno, unsere Quasselstrippe Thomas und Jules Angewohnheit sich nachts so zu bewegen? :D

Lasst doch was da, würde uns freuen ^^

WM-Trainingslager - Ein Haufen Chaoten und ein BallWhere stories live. Discover now