49. || Und es geht zurück

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Zwischen sechs und sieben Uhr morgens standen alle Spieler auf. Philipp hatte sich das schon fast gedacht, schließlich ging dann die Sonne auf und wer konnte schon gut schlafen, wenn es hell war?

Christoph Kramer kam im Schlafsack aus seinem Zelt gekrochen, hatte sich an die Feuerstelle gesetzt und angefangen zu husten.

Philipp verstand nicht,wie Jogi den armen Jungen mitnehmen konnte.

Was aber niemandem entging, waren Marco und Mario, die sich andauernd anlächelten,immer mal wieder die Köpfe zusammen steckten und tuschelten, sich dabei intensiv in die Augen schauten.

Felix stubste Christian grinsend an, lehnte dann seinen Kopf an die Schulter des Jüngeren und beobachtete seinen großen Bruder, der, wie nicht schwer zu erkennen war, verliebt war.

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"Jungsch, packt nach dem Frühstück bitte eure Sachen zusammen. Ihr zieht euch Laufschuhe an, wir joggen den Weg zurück. Außer Erik, Christoph und Mario. Die werden mit unseren Sachen zusammen abgeholt", erklärte Jogi,als die Spieler gerade über die Sandwiches herfielen.

"Laufen?!",fragte Marco entsetzt mit vollem Mund. Mario neben ihm lachte ihn aus, schließlich musste er nicht laufen.

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Nachdem alle losgelaufen waren (Philipp und Miro mussten auch mit und das, obwohl ihnen gesagt wurde, dass sie einen netten und entspannten "Aufenthalt"als Tutoren verbringen würden), warteten Christoph, Erik und Mario auf das Auto, das sie abholen sollte.

Erik saß neben Mario auf einem Baumstamm an der Feuerstelle und stupste ihn grinsend an. "Ihr seid zusammen, oder? Du und Marco?"

Sofort fing Mario an zu grinsen, schaute dabei verträumt den Boden an, ehe er nickte und Erik ihn lachend schubste. "Na endlich, wir dachten schon, wir müssten euch in einen Raum einsperren, damit ihr es endlich hinbekommt."

"Hättet ihr eh nicht", erwiderte Mario, sah den Verteidiger an. "Und wie läuft es bei dir so?"

Sofort wurde Erik still und zuckte mit den Schultern. Dann jedoch lächelte er wieder und sagte: "Aber das tut jetzt nichts zur Sache, du bist endlich glücklich und das ist das, was wirklich zählt."

"Hach Erik, du glaubst gar nicht, wie glücklich ich bin", seufzte Mario und lehnte sich zurück.

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Christine kam mit einem Bulli, lud mit Hilfe der verbliebenen drei Spielern alles ein und machte sich dann mit ihnen auf den Weg zurück zur Unterkunft.

"Mario hat einen Freuuuund", sang Erik die ganze Heimfahrt euphorisch, während Christoph Kramer vor Verzweiflung seinen Kopf im Takt zur Musik gegen die Fensterscheibe schlug und Mario breit grinste.

"Mario hat einen Freuuund und nächstes Mal wenn er ausfällt oder Marco ausfällt,ist er nicht verletzt sondern schwaaanger."

"Erik, sei leise."

"Familie Gööötzeus."

"Du nervst",schaltete sich nun auch Christoph Kramer ein.

"Ich will Patenonkel werden!", rief Erik als nächstes, schlug auf den Sitz vor ihm ein, auf dem Mario saß. "Wehe, ich werde nicht Patenonkel!"

Christine schüttelte nur wieder den Kopf. Was hatte Jogi ihr gesagt? Seine Jungsch wären echte Männer? Sie würden sich nicht wie Kinder benehmen? Dass sie nicht lache.

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"Ich möchte am liebsten wieder schlafen", grummelte Miro und schloss die Augen.Gerade waren sie wieder angekommen und gingen duschen, um dann später essen zu können. Bis dahin hatten sie noch Freizeit, die Miro nur zu gerne in seinem Bett verbringen würde. Doch Philipp war der festen Überzeugung, dass sie noch an ihrem Nachmittagsprogramm für die nächsten Tage arbeiten mussten, weil sich doch noch das ein oder andere Kriterium ergeben hatte.

Miro hasste Phips in diesem Moment wirklich.

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"Julian?"Shkodran klopfte besorgt an der Badezimmertür. "Julian?"

Der Dortmunder war nach ihm duschen gegangen, war aber nun schon ziemlich lange im Bad. Jetzt gerade hatte es gepoltert und er hatte Julian husten hören.

"Julian, geht's dir gut? Ich trete die Tür ein, ich schwör'", redete der Ältere weiter.

"Geh weg",vernahm er nur die schwache und trotzige Stimme des jungen Mittelfeldspielers.

Shkodran seufzte. Da konnte es nur eine Lösung geben. Erik.

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"Sven? Geht's dir gut?"

Sven antwortete nicht.Lars sah seinen Zwillingsbruder an, der neben ihm auf dem Sofa des Gemeinschaftsraums saß und die Wand anstarrte. Er hatte heute noch gar nicht wirklich geredet.

"Sven, jetzt sag doch endlich, was los ist?"

"Joshua war heute Morgen so abweisend gegenüber mir", sprach der Jüngere das aus, was ihn schon die ganze Zeit beschäftigte.

"Vielleicht ist er einfach nur müde", vermutete Lars. "Vielleicht hat er nicht genügend geschlafen."

"Kann sein"murmelte Sven, zog die Beine an. Ja, das könnte es sein.

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Toni Kroos war sich unsicher, wie er genau jetzt vor Julians und Shkodrans Badezimmertür gelandet war, er wusste nur, dass Erik ziemlich abwesend war und heute Nacht so gut wie gar nicht geschlafen hatte und auf der Stelle eingeschlafen war und dann war da einfach so Mustafi aufgetaucht und dann entschloss Toni sich dazu, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.

"Julian, ich bin's,Toni", versuchte er es. "Mach auf."

Doch anstelle einer Antwort hörte Toni nur ein Würgen. Jetzt machte er sich wirklich Sorgen.

"Julian, mach auf,ich hole sonst einen Schlüsseldienst", sagte Toni ernst und mit fester Stimme. Kurz darauf wurde der Schlüssel im Schloss aufgedreht. Toni verlor keine Zeit und stieß die Tür auf entdeckte Julian neben ihr an der Wand lehnen. Immer noch besorgt hockte er sich vor ihm hin und sah ihn an.

Julian hatte die Augen halb geschlossen und sah ganz und gar nicht gut aus.

"Hast du dich übergeben?", fragte Toni. Julian nickte. "Ich glaube, ich vertrage die Sandwichs nicht so gut."

Darauf wusste der Ältere nicht, was er sagen sollte. Er wusste, was Benedikt dachte, was Jogi und Oli befürchteten und was niemand hoffte. Er mochte Julian, doch das konnte er ihm einfach nicht glauben.

Er dachte an die Male, als Julian nur in seinem Essen herumgestochert hatte, als er ihn angesehen hatte und das Trikot einfach viel zu groß wirkte.

"Geht's denn jetzt?",hakte Toni nach und als Julian nickte, zog er ihn vorsichtig hoch."Komm, wir gehen jetzt zu Jogi, vielleicht schickt er dich zu MüWo."

"Mir ist kalt",murmelte der Dortmunder. Toni kramte im Koffer des Jüngeren herum,zog einen Kapuzenpulli hervor und hielt ihm Julian hin. Der Dortmunder nahm ihn, zog ihn über den Kopf und lief dann los.

°°°

Manuel Neuer konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Er hatte Joshua geküsst. Joshua hatte ihn geküsst. Und das, obwohl er in einer Beziehung mit Sven war.Andererseits hatte er Sven auch geküsst, als er noch mit Manu zusammen war.

Vielleicht sollte er sich einfach von Joshua fern halten, so sehr er ihn auch liebte und so sehr es auch weh tun würde.

Götzeus ist official.

Meinungen? Kritik? Was denkt ihr über Julian und wie es weiter geht?

Lasst was da, würde uns freuen ^^

-Jojo&Ellie

WM-Trainingslager - Ein Haufen Chaoten und ein BallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt