39. || Süßigkeiten am Abend

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Julian Brandt und Leon hatten sichtlich Spaß daran, die Kekse mit Zuckerguss zu bekleckern.Weniger lustig war, dass das meiste davon in ihren Gesichtern, auf ihren Shirts und in ihren Haaren landete, anstatt auf den Keksen.

"Ey! Ich will gerne Zuckerguss auf meinen Keksen!", rief Leroy entrüstet, sah seinen ehemaligen Kollegen geschockt an.

"Bekommst du schon,Sané", Julian verdrehte die Augen, nahm dann wieder etwas Zuckerguss mit dem Pinsel auf und klatschte ihn Leon ins Gesicht. Der Schalker versuchte die klebrige Maße nicht in sein Auge zu wischen und nebenbei Julian mit seinem Pinsel zu treffen.

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Eine Stunde nach dem Abendessen versammelten sich alle Spieler im Gemeinschaftsraum. Dort hatte das Team um Christine ganze Arbeit geleistet, denn jetzt stand dort nicht mehr nur ein Sofa, sondern zahlreiche Sessel oder Matratzen, so, wie man es sich an einem DVD-Abend vorstellte.

Gerade suchten sie sich einen Film aus, als die meisten Spieler es sich schon gemütlich gemacht hatten.

Mats und Benedikt saßen nah beieinander, der Schalker war noch mit seinem Handy beschäftigt, während Mats schon einen Arm um ihn gelegt hatte und gelangweilt den noch dunklen Bildschirm des Fernsehrs anstarrte.

Julian Brandt saß bei Leon und Max, Letzterer unterhielt sich aber nicht mit den beiden,sondern beobachtete sie fast nur grinsend. Er fand es lustig, dass Leons Wangen immer einen leichten Rotschimmer bekamen, sobald Julian ihm irgendetwas Nettes gesagt hatte. Wenn Max ihm etwas Nettes sagte,verdrehte der Größere meist nur die Augen und sagte ihm, dass er nicht immer so sarkastisch sein musste und darauf trat Max ihm meistens gegens Schienbein oder gab ihm einen Gehfehler. Ja, sie hatten schon eine sehr innige Freundschaft.

Eriks Herz blieb stehen,als Julian Draxler sich neben ihn setzte und gähnte. "Ich bin so müde wie schon lange nicht mehr", gab der Pariser zu. Erik war immer noch zu geschockt, um zu antworten. Sein Herz hämmerte gegen seine Brust, sein Körper wurde mit Glückshormonen überschwemmt. Es brauchte etwas, bis er anfing zu lächeln und sich schwor, diesen Abend zum besten seines Lebens zu machen.

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Bernd und Marc hatten sich nichts Böses ahnend nebeneinander gesetzt (sie hatten dabei auch keinerlei Hintergedanken, es war einfach nur so gekommen),doch dann wurden sie innerhalb weniger Sekunden von allen anderen Anwesenden im Raum komisch angestarrt, dass Bernd seinen Kollegen kurzerhand vom Sofa warf.

"Was zum...?",beschwerte sich der Barca-Keeper, als er sich vom Boden aufrappelte.Bernd jedoch zuckte nur mit den Schultern, zeigte ihm dann den Mittelfinger und drehte ihm dann den Rücken zu.

Marc verstand diesen Jungen beim besten Willen nicht.

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Sie hatten sich für Transformers entschieden und so wurde es langsam still im Gemeinschaftsraum.

"Sunny",flüsterte Marco, doch sein Kumpel war wohl eingeschlafen. Marco wusste, dass der Kleinere es nicht zugeben wollte, aber das alles hier schaffte ihn doch schon ganz schön und deswegen fand Marco es auch okay, wenn er jetzt schlief. Und außerdem hatte er seinen Kopf an Marcos Arm gelehnt und das war Marco mehr als nur recht.

Er warf Felix einen Blick zu, der mit Chris kicherte. Jogi hatte die beiden gefragt, ob sie sich nicht für den Abend zu ihnen gesellen wollen würden, immerhin würden sie sonst ja alleine auf ihren Zimmern hocken und außerdem hoffte er ja, dass der zweite Götze auch irgendwann mal zu ihnen stoßen würde. Für die U-Mannschaften war er ja schon mal aufgelaufen.

Marco wusste, dass Felix schon längst abgereist wäre, wenn er sich nicht solche Sorgen um seinen großen Bruder machen würde, weil er Mario kannte und wusste,dass er so schnell nicht mit der Sprache rausrücken würde, wenn ihm was fehlte. Kontrolle war bei seinem Sunny wohl manchmal doch besser als Vertrauen, überlegte Marco.

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Matze und Timo saßen nebeneinander, ihre Arme berührten sich. Matthias war nervös,er wusste nicht warum, aber gleichzeitig fühlte er sich seltsam wohl und er konnte sich einfach nicht dazu bringen, etwas von Timo wegzurutschen, damit sie keinen Körperkontakt mehr hatten.Andererseits machte es ihm auch nicht so viel aus, wie er vielleicht gedacht hatte, immerhin war der Leipziger warm und ihm war kalt.Vielleicht sollte er sogar noch etwas näher heran rutschen...

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"Schon süß,oder?" murmelte Benedikt leise und sah sich um.

Mittlerweile hatte Mario Götze seinen Kopf in Marcos Schoß gebettet und die Augen geschlossen, während der Blonde gedankenversunken mit demHaare seines besten Freundes spielte und den Film verfolgte. Und dann waren da noch Matthias Ginter und Timo Werner, die dicht nebeneinander saßen, beide die Beine angezogen und mit großen Augen zum großen Bildschirm sahen.

Von Felix und Chris wollte er gar nicht erst anfangen, die beiden hielten Händchen und neckten sich ab und an, so, wie man es tat, wenn man frisch verliebt war. Ja,junge Liebe war doch etwas Schönes.

Mats neben ihm grummelte nur, konzentrierte sich voll und ganz auf den Film. Bene schüttelte grinsend den Kopf und sah dann zu seinem ehemaligen Kollegen Manuel Neuer, der mit versteinerter Miene zum Bildschirm sah, jedoch mit seinen Gedanken ganz woanders war. Er biss die Zähne zusammen, war angespannt, das konnte Bene sehen und schon bald erkannte er, warum das so war. Sven Bender hatte einen Arm um Joshua gelegt und derBayer hatte sich an ihn gekuschelt. Benedikt verstand Manuel nur zu gut.

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Julian Brandt war eifersüchtig.

Klar, das würde er niemals so direkt zugeben, aber jetzt gerade machte sich so ein ungutes Gefühl in seiner Magengegend breit, als er sah, wie Max seinen Kopf auf Leons Bauch legte, um dann den Film weiterzugucken.Julian wusste, dass die beiden Schalker sich schon lange kannten und eng befreundet waren, aber was würde er tun, um jetzt mit Max tauschen zu können.

Er hätte niemals gedacht,dass er so für den Älteren empfinden würde, aber mittlerweile schien es ihn innerlich zu zerreißen. Er wollte Leons Hand halten,er wollte ihn umarmen, er wollte abends neben ihm einschlafen und morgens neben ihm aufwachen und er wollte... ja, er wollte ihn küssen.

Er würde nichts lieber tun.

Unbewusst seufzte er gequält, immerhin hatte er das Gefühl, dass es niemals so werden würde. Er spielte in Leverkusen, Leon auf Schalke. Das konnte nicht gehen.

Leon sah zu Julian, dieser bemerkte es aber nicht. Erst, als sich die Hand des Älteren in diedes Blonden schob, zuckte er zusammen und sah den Größeren an. Dann zuckten Julians Mundwinkel nach oben.

Kurz gesagt: ALLE KOMMEN SICH NÄHER, BADABUMM TS (old but gold)

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-Jojo&Ellie

WM-Trainingslager - Ein Haufen Chaoten und ein BallWhere stories live. Discover now