62. || Der Morgen danach

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Die Spieler waren alle ziemlich geschockt, aber kaum hatte Jogi diese Worte ausgesprochen,war er gegangen und alle anderen gleich mit. Und jetzt hockten sie auf ihren Zimmern, starrten ihre Koffer an und fragten sich, ob sie wirklich packen sollten.

Bene war zu Mats gegangen und hatte Erik und Julian so etwas Zeit gegeben.
"Ich dachte,wir bleiben noch ein bisschen länger", murmelte Erik, der den Kopf auf Julians Schulter gelegt hatte, nachdem sie sich beide aufs Doppelbett gesetzt haben. "Ich meine, wenn das Trainingslager vorbei ist, dann fliegst du zurück nach Paris und ich nach Dortmund."

"Ich weiß."Julians Stimme klang seltsam gepresst.

"Alles okay?",fragte Erik, hob den Kopf, um den Jüngeren anzusehen. "Hab ich was falsch gemacht?"

"Nein",antwortete Julian hastig, konnte ihn aber nicht ansehen. "Nein,ich hab was falsch gemacht. Wäre ich damals nicht nach Wolfsburg gegangen, dann hätten wir das hier schon viel eher haben können."

"Jule, hey."Erik setzte sich aufrecht hin und legte dem Größeren eine Hand an die Wange. "Denk so was nicht. Ich hätte dir auch meine Gefühle gestehen können, als du in Wolfsburg warst, sogar als du damals nach Paris gegangen bist."

"Ich bin aber froh,dass du es erst jetzt getan hast", entgegnete Julian ehrlich und als Erik nur die Stirn runzelte, redete er weiter: "Ich glaube,hättest du es damals schon getan, wäre ich ein Idiot gewesen und hätte dir gesagt, dass ich deine Gefühle nicht erwidern würde."

"Es ist okay, dass du damals noch nichts für mich empfunden hast, solange es jetzt so ist." Erik grinste breit, schlang die Arme um Julian und lehnte sich an ihn.

"Das tue ich definitiv", antwortete Julian, lächelte ebenfalls. Er ließ sich zurückfallen und zog Erik mit, schlang dann auch die Arme um den Dortmunder.

"Meinst du, die anderen wissen von uns?", fragte Erik, sah in Julians braune Augen.

"Bene meinte zu mir,jeder außer mir hätte es bemerkt." Julian lehnte seine Stirn an Eriks. "Es wäre komisch, wenn niemand etwas merkt."

"Außer Christoph",wendete Erik ein.

Julian lachte leicht."Außer Christoph."

Erik beobachtete Julian.Er liebte es, wenn seine Gesichtszüge so weich waren, seine braunen Augen leicht zusammengekniffen, sodass kleine Lachfältchen entstanden. Und seine Mundwinkel kringelten sich so niedlich. Ohne es zu bemerken, lehnte er sich vor, so weit, bis er Julian küsste. Und er wusste, dass er sein Leben nichts anderes mehr machen wollte.

°°°

Basti und Lukas saßen mit Julian Brandt bei Leon und Max im Zimmer. Sie hatten es sich wieder auf dem Doppelbett gemütlich gemacht, nachdem die beiden Ältesten das Dreiergespann aufgeweckt hatten. Leon hatte immer noch gut einen im Tee.

"Es ist schlimmer als wir erwartet haben", fing Basti an. Und dann erzählte er, was in der Bar vorgefallen war.

"Es ist echt verdammt schlimm", stimmte ihm Max zu. "Wenn Jogi und Oli sich trennen -"

"Die sind...?",fragte Julian überrascht. Leon sah ihn an, schwankte ein wenig(sogar im sitzen). "Das wusstest du noch nicht?"

"Tut mir leid, dass ich nicht so informiert bin", verteidigte Julian sich sofort."Ich habe in meiner Freizeit anderes zu tun, als Amor zu spielen."

"War das gerade eine Beleidgung gegen unser Hobby?", fragte Lukas.

Bevor Julian wieder antworten konnte, schlang Leon einen Arm um seine Hüfte, zog ihn nah an sich und sagte: "Nein, er ist nur müde, er weiß nicht, was er sagt."

WM-Trainingslager - Ein Haufen Chaoten und ein BallWhere stories live. Discover now