28. || Von Beziehungsstress geplagte Fußballer

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Christian Pulisic stand vor den drei und sah sie mit großen Augen an. Dann sah er zu Felix und sofort wurde sein Blick weich. „Felix...", sagte er nur leise. Doch Felix biss sich nur auf die Unterlippe, starrte Christian an und machte dann auf dem Absatz kehrt, ging weg. Chris wollte hinterher, doch Marco hielt ihm am Arm fest.

„Geh du zu Felix",sagte er an Mario gewandt. „Ich kümmere mich um unseren kleinen Amerikaner." Mario nickte eilig, verschwand dann auch.

Marco sah zu dem Kleineren, der jetzt schluckte. „Sorry, aber..."

„Aber was?",entgegnete Marco etwas harsch. Harscher als gewollt, das hatte er im Nachhinein gemerkt und fühlte sich schlecht. Als Chris plötzlich aufgetaucht war und Felix so reagiert hatte, hatte Marco innerhalb Sekunden eins und eins zusammengezählt und war zu dem Schluss gekommen, dass der junge Amerikaner an allem Schuld war. Felix hatte sich getrennt. Von Christian.

Chris suchte nach den passenden Worten, die er einfach nicht zu finden schien. „He's...plötzlich... weg." Er fuchtelte mit den Händen hilflos herum. Normalerweise konnte Christian sich gut verständigen, er sprach fließend Denglisch und so hatte er die meisten Herzen für sich gewonnen, aber jetzt wirkte er einfach nur verwirrt.

„I was bei Fabian, but... er war nicht da. Felix wasn't there." Chris ließ die Schultern hängen.

„Ich suchte Mario", fing der Jüngere nun wieder an, „Und I found him hier."

„Aber du kannst doch nicht einfach so hier hereinspazieren, ihn über die Schulter schmeißen und wieder mitnehmen!", entgegnete Marco, dieses Mal um einiges sanfter und einfühlsamer.

„Didn't want to",seufzte Chris, raufte sich die Haare. „Ich glaube ... he has something falsch verstanden."

Marco legte ihm eine Hand auf die Schulter und sah dem Kleinere in die Augen. „Ihr wart zusammen, oder?"

Chris sah zu Boden, nickte dann. Er sagte nichts und Marco merkte, dass es ihm nicht so leicht fiel, über dieses Thema zu reden, also beließ er es dabei.

„Ich gehe jetzt zu Christine und hole noch einen Schlüssel für ein leeres Zimmer. Vielleicht solltest du mitkommen", überlegte der Blonde. „Mach ihr schöne Augen und wechsle ein paar Worte mit ihr. Sie wird deinen Akzent lieben."

Darauf grinste auch endlich Chris und nickte schnell.

°°°

„Ich würde dich gerne hassen", murmelte Joshua und sah Sven an. Die beiden lagen auf dem Doppelbett in ihrem Zimmer, beide auf der Seite und sich anschauend lagen sie dort, redeten mal mehr und mal weniger, aber schauten sich dabei die ganze Zeit an. Sven hatte ein schlechtes Gewissen, weil er wusste, dass letzte Nacht und die Nächte davor hier Manuel mit Joshua lag, ihn vielleicht im Arm gehalten hatte und ihm gesagt hatte, dass er ihn liebte und dass Joshua es wahrscheinlich erwidert hatte, denn so machte man das nun einmal in einer Beziehung, aber jetzt... Ja, jetzt wusste er, dass es so schnell nicht mehr so sein würde, weil er, weil Sven Bender, ihre Beziehung zerstört hatte. Und das mit einem Kuss.

„Ich wäre dir gerne böse, dass meine Beziehung im Arsch ist", seufzte Joshua, legte dann eine Hand an Svens Wange. „Aber es geht einfach nicht."

„Soll ich das als was Positives auffangen?", entgegnete Sven skeptisch. Joshuas Mundwinkel zuckte nach oben. Dann nickte er. „Auf jeden Fall."

Und dann rückte der Kleinere an ihn heran und legte seine Lippen auf die des Dortmunders.

°°°

„Felix, rede bitte mit mir", versuchte Mario es immer wieder, doch sein kleiner Bruder war ein Sturkopf. Mit verschränkten Armen saß er auf seinem Bett und war tief in seine Gedanken versunken, während sein älterer Bruder auf ihn einredete.

WM-Trainingslager - Ein Haufen Chaoten und ein BallWhere stories live. Discover now