21. || Knopfaugen, die direkt in die Seele starren

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Marco und Mario aßen auf Marios und Mats' Zimmer. Bis gerade eben hatte der Kleinere geschlafen und Marco saß währenddessen am Fußende und spielte Spiele auf seinem Handy.

Verschlafen stocherte Mario in seinem Essen herum, wirklich Hunger hatte er nicht.

„Sunny, du musst was essen", redete Marco auf ihn ein.

„Aber ich bin einfach zu müde!", seufzte Mario, ließ sich nach hinten fallen. „Vielleicht ist es auch einfach nur eine Grippe, die sich ankündigt, und ihr macht euch ganz umsonst Sorgen."

„Wir warten einfach auf das, was MüWo sagt", entgegnete Marco.

°°°

„Warum grinst du so?", fragte Mats seinen Freund misstrauisch. Gerade aßen sie zu Mittag und Benedikt wollte einfach nicht aufhören zu grinsen.

„Darf ich das nicht?", erkundigte sich Benedikt, grinste immer noch weiter.

Mats zog die Augenbrauen zusammen. „Nicht wirklich, das beunruhigt mich nämlich."

„Jule und Timo Werner haben sich endlich vertragen", grinste Bene nun, „Ich dachte, das würde noch ein bisschen länger dauern."

„Du warst aber auch ziemlich gemein ihm gegenüber", entgegnete Mats, stupste seinen Freund an.

„Alle mal herhören!", rief nun Christine am anderen Ende des Raumes, klatschte dabei in die Hände. „Gestern habe ich euch ja von den Seehunden hier im Wattenmeer erzählt und dass es sogenannte Heuler gibt, die verstoßenen Babys. Wir besuchen heute Nachmittag eine Seehundaufzuchtstaion, die solche Heule zu sich holt und aufpäppelt. Also -" Sie sah auf ihre Armbanduhr. „Seid um halb drei bitte alle unten beim Bus."

°°°

Mats lief die Treppen hoch, zückte seine Zimmerkarte und zog sie durch den Scanner. Im Zimmer angekommen sah er zu Marco und Mario, die auf Marios Bett saßen. Der Kleinere hatte seinen Kopf im Schoß seines Kumpels gebettet, der ihm immer und immer wieder sanft durch die Haare strich. Nur dass Mario davon nichts mitbekam, anders konnte Mats es sich nicht erklären, dass Marco noch lebte (immerhin reden wir hier von Marios Haaren. Seinen hochheiligen Haaren), da er die Augen geschlossen hatte und gleichmäßig atmete.

Marco sah auf und musterte seinen ehemaligen Kapitän.

„Ich wollte nur mein Handy holen, hab es vergessen", erklärte Mats, griff sich sein Gerät und schaute noch kurz zu den Dortmundern. „Schläft er schon lange?"

Marco nickte, schaute wieder auf seinen Sunny herunter.„Nach dem Essen ist er direkt wieder eingeschlafen. Vielleicht war er die letzten Tage zu viel Stress ausgesetzt, dass es jetzt so schlimm ist. Vorher war es eher... schleichend. Und jetzt... Bumm,ein Knall und es ist da. Scheiß Dreck."

Mats seufzte und nickte verstehend. „Er tut mir leid."

„Er will kein Mitleid", entgegnete Marco und biss die Zähne zusammen.

Mats schluckte, er war sich sicher, dass er gerade etwas Falsches von sich gegeben hatte und hoffte mehr als zuvor, dass Mario wirklich schlief und es nicht mitbekommen hatte. „Ich gehe dann mal", räusperte der Lockenkopfsich. „Wir müssen gleich los."

„Wohin geht's?",erkundigte sich Marco interessiert.

„Ne Runde heulen."

„Hä?"

„Seehundaufzuchtsstation. Zu den Heulern."

„Du bist auch ein Heuler."

„Und du gleich einen Kopf kürzer."

WM-Trainingslager - Ein Haufen Chaoten und ein BallDär berättelser lever. Upptäck nu