48. || Dunkelheit

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"Der Busch bewegt sich."

"Halt die Fresse,Julian."

"Ey!"

Thomas Müller war etwas genervt. Erst war Manu von seiner Seite verschwunden, und dann konnte Julian Draxler einfach nicht still sein.

"Mensch Thomas, lass ihn doch", mischte sich nun schon wieder Erik ein. Warum hatten sie die beiden Turteltäubchen nochmal nicht beim Zeltplatz gelassen?

"Mach dir nichts draus, Jule, ich find's süß."

Thomas stöhnte genervt.

Benedikt lief hinter ihnen her und grinste die Zeit. Er sagte zwar nichts, bekam aber alles mit.Seine Augen hatten sich hervorragend an die Finsternis gewöhnt und so erkannte er, wie Erik Julians Hand hielt.

Endlich, dachte sich der Schalker Kapitän. Endlich kamen sie wenigstens etwas voran.

°°°

Marco wachte auf und runzelte die Stirn. Es dauerte etwas, bis er wusste, wo er war, und als er dann endlich so weit war, bemerkte er, dass Mario sich in seinem Schlafsack hin und her wälzte.

"Sunny?", fragte der Größere leise. Mario antwortete nicht.

"Hey, Sunny."Marco rutschte rüber, rutschte näher an den Kleineren heran und sah, dass er noch schlief, jedoch nicht gerade gut. Jetzt schlug er um sich.

"Sunny, hey,aufwachen", redete Marco auf ihn ein, zog ihn in seine Arme und drückte ihn an sich. "Aufwachen, Sunny, du träumst nurschlecht."

Mario murrte, blinzelte einige Male, wobei ihm eine Träne über die Wange kullerte. Dann sah er seinen Kumpel mit großen Augen an, sein Atem ging schnell.

"Albtraum?",fragte Marco leise, strich Mario über die Wange.

Der Kleinere nickte,schluckte fest und blinzelte weitere Tränen weg.

"Magst du mir sagen von was?", hakte Marco weiter nach, strich mit seinem Daumen über Marios Wange.

"Ich hatte Angst",flüsterte Mario. "Ich hatte so Angst."

"Aber du brauchst doch keine Angst haben", redete Marco auf hin ein. "Du hast doch mich. Ich werde immer für dich da sein, das weißt du doch."

"Es ist... aber... es ist anders", stammtelte Mario, holte zitternd Luft. Dann streckte er die Hand aus und strich Marco vorsichtig und mit zitternden Fingern eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Es ist anders als du denkst."

Marco hielt die Luft an."Meinst du echt?" Er legte eine Hand in Marios Nacken."Langsam glaube ich nämlich nicht mehr, dass ... dass..."

"Dass was?",fragte Mario leise.

Doch Marco antwortete nicht mehr, sondern legte einfach nur seine Lippen auf die seines besten Freundes.

°°°

Lächelnd sah Bernd auf Marc herunter, der den Kopf auf seine Brust gelegt hatte und friedlich schlief. Sie waren relativ früh ins Bett gegangen, erst Bernd und fünzehn Minuten später Marc, damit niemand Verdacht schöpfte. Schließlich musste es komisch für die anderen sein, wenn sie zusammen ins Zelt gehen würden. Sie dachten ja immer noch, dass sie sich am liebstens die Augen ausstechen wollten.

Aber diese schönen Augen wollte Bernd sein ganzes Leben lang nie wieder missen.

Als Marc ins Zelt kam,hatte Bernd sich schon hingelegt und der Jüngere hatte sich einfachauf ihn gelegt, die Augen geschlossen und war eingeschlafen.

Bernd merkte, wie er sich verliebte. Mit jeder Faser seines Körpers und jeden Tag ein Stückchen mehr.

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WM-Trainingslager - Ein Haufen Chaoten und ein BallWhere stories live. Discover now