WM-Trainingslager - Ein Haufen Chaoten und ein Ball

63. || Verstecke

Julian Weigl ging es schon viel besser. Er hatte die letzten Tage fast nur geschlafen, Essen und Medikamente heruntergewürgt und einfach mal gar nichts mitbekommen.Ab und an erzählte ihm Shkodran etwas, aber er kam meistens erst spät abends zurück aufs Zimmer, wenn er dachte, dass Julian bereits schlief, weil er ihm so viel Ruhe wie möglich geben wollte. Und heute Morgen schlug er die Augen auf und fühlte sich wie neu geboren.

"Schon wach?",fragte Shkodran überrascht, als er aus dem Bad kam und sah, dass Julian an seinem Handy spielte. Der Dortmunder sah vom Display auf und nickte. "Ja, mir gehts auch wieder viel besser. Ich glaube,ich komme heute mit zum Frühstück."

"Gut. Aber geh besser vorher duschen. Du stinkst." Der Abwehrspieler grinste, nahm sich noch ein paar Sachen und verließ dann das Zimmer.

Julian sah auf die Uhr.Wenn er es zum Frühstück schaffen wollte, dann müsste er sich jetzt aber beeilen.

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Toni wunderte sich, warum er weder Oli noch Jogi sah. Er war gestern nicht mit in der Bar gewesen, sondern hatte den Abend mit Shkodran verbracht. Sie hatten eine Playstation im Gemeinschaftsraum gefunden.

"Wo sind denn Jogi und Oli?", fragte er deswegen Thomas Müller. Der Bayernspieler machte eine verwirrte Miene. "Hast du es denn noch nicht mitbekommen? Die beiden haben sich gestern Abend richtig krass gestritten. Das Trainingslager wird abgesagt. Wahrscheinlich fahren wir heute noch alle nach Hause."

Toni sah sich um. "Echt jetzt?"

Thomas nickte, nahm sich ein Brötchen vom Buffet. "Ich weiß nicht, wo die beiden gerade sind, aber vielleicht sagt Christine gleich noch was dazu und dann steigen wir in den Bus und verlassen dieses Kaff hier. Siehst du, es regnet schon wieder."

Toni antwortete nicht,nahm sich nur etwas zu essen und sah sich dann um. Nirgends konnte er die beiden Vermissten ausfindig machen, aber warum kicherten Lukas und Basti die ganze Zeit?

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"Ju!", schrie Erik, rannte auf Julian Weigl zu, als dieser den Speisesaal betrat,und sprang ihm in die Arme. "Oh mein Gott, du bist von den Toten wieder auferstanden!"

"Erik, geh runter, du bist schwer", stieß Julian unter zusammengebissenen Zähnen vor. Auch, wenn er es nicht zugeben wollte, seine Arme und Beine fühlten sich noch ein wenig wie Wackelpudding an und er hatte etwas an Gewicht verloren, also auch an Muskelmasse. Und an seine Kondition wollte er erst gar nicht denken.

"Oh, tut mir leid."Erik ließ ihn schnell los, umfasste seine Oberarme und musterte ihn.Dass er seine Oberarme problemlos umfassen konnte, versuchte er für den Moment zu ignorieren. "Bisschen blass bist du aber noch. Und Augenringe hast du auch."

"Danke Erik, du siehst auch so scheiße wie immer aus", entgegnete Julian trocken, grinste dann aber. "Und jetzt geh mir bitte aus dem Weg, ich hab Hunger."

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Manuel schlich sich an Lukas und Bastian heran, tat so, als wenn er sein Glas auffüllen würde, damit die beiden Freunde keinen Verdacht schöpften. Aber eigentlich horchte er sie nur aus.

"Meinst du, die anderen werden sie finden?"

Manuel gefror das Blut in den Adern. Hatten die beiden die Vermissten etwa entführt und vergraben oder was war da los?

"Nein. Vielleicht Weigl. Der hat Leno und ter Stegen das letzte Mal doch auch gefunden", antwortete Basti.

"Aber der ist von seinen Medikamenten noch so weggetreten, dass er glaub ich noch gar nicht mitbekommen hat, was hier vor sich geht." Lukas grinste."Aber in zwei Stunden holen wir sie raus, oder? Wir wollen ja nicht, dass sie sich gegenseitig umbringen."