51. || Vertrauensübungen

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"Und jetzt löst sich bitte jedes zweite Paar auf und gesellt sich zu einem anderen dazu,sodass wir Dreiergruppen haben und dann lässt sich einer in der Mitte abwechselnd nach vorne und nach hinten fallen", erklärte der Bundestrainer.

Mats stand sofort bei Bene und Jule. Als erstes musste der Schalker in die Mitte, wurde immer wieder hin und her geschubst.

"Kann ich denn heute noch in meinem Bett schlafen?", fragte Julian.

"Wir haben es neu bezogen", entgegnete Benedikt stumpf. Gerade ließ er sich nach hinten zu Julian fallen, der ihn jedoch mit voller Wucht in Mats'Arme schubste. "Nicht euer ernst!"

"Draxler! Höwedes!Wir sind hier nicht im Kindergarten!", rief Jogi.

Julian hob schnell abwehrend die Hände, doch Bene ließ sich gerade wieder nach hinten fallen. Während er in letzter Sekunde bemerkte, dass ihn niemand auf fing, stolperte er unkoordiniert und versuchte, das Gleichgewicht wieder zu finden, während Julian nur große, unschuldige Augen machte und den Bundestrainer ansah. "Ich kann doch nichts dafür, wenn die in unserem Be-"

"Jule,sei einfach still!", zischte der Schalker. "Das war doch nur ein Scherz!"

"Also habt ihr euch noch nicht mal die Mühe gemacht, es neu zu beziehen?!"

Bene seufzte verzweifelt und schüttelte abwesend den Kopf.

°°°

"Als nächstes benötigen wir zwei Kreise", fing Jogi an. "Ihr nehmt euch an die Hand und zählt durch. Eins und zwei, verstanden? Auf 'Hepp'lassen sich die Einser nach vorne fallen und die Zweier nach hinten.Nicht loslassen! Sonst liegt ihr!"

"Ich fühle mich wie im Kindergarten", murmelte Thomas. Mesut neben ihm zuckte nur mit den Schultern. "Wenn's hilft."

"Das bezweifle ich",mischte sich nun Jerome ein. "Es wird immer welche geben, die nicht mit anderen klar kommen. Das ist nun einmal so."

"Wie soll das eigentlich mit Manu und Jo weiter gehen?", fragteJerome nach einer kurzen Pause.

Thomas zuckte mit den Schultern. Das Problem war, dass sich die beiden ja nicht nur bei der Natio sahen, sondern auch beim Verein.

"Meint ihr, einer von den beiden will wechseln?", warf Mesut ein.

"Ich hoffe nicht",murmelte Jerome.

"Leute, wir sind hier im Profifußball. Da kann auf so etwas keine Rücksicht genommen werden", seufzte Thomas. "Und ich bin mir sicher, dass beide professionell genug sind, um sich von so etwas nicht ablenken zu lassen."

"Jungsch! Jetzt hört auf zu tuscheln und nehmt euch an die Hände!", donnerte schonwieder Jogis Stimme.

Thomas verdrehte wieder die Augen, nahm Jeromes und Mesuts Hand und gliederte sich so in die Menschenkette ein.

°°°

"Kommen wir nun zur letzten Übung, genannt 'Die Welle'",erklärte Jogi.

"Ey, ist das nicht auch so 'n Buch?", flüsterte Lukas Basti zu. Sein Kumpel zuckte mit den Schultern. "Ich dachte,  das ist 'n Film."

"Wir stellen uns jetzt alle in zwei Reihen gegenüber auf und gucken uns an. So Jungsch, aufstellen bitte, aber zackisch." Jogi klatschte wiederin die Hände. Philipp verstand nicht, warum er so ungeduldig war.

Die Spieler stellten sich also in zwei Reihen gegenüber, schauten sich dabei an.

"So und jetzt nehmt ihr bitte die Hände eures Gegenübers und dich, Timo, bitte ich mal 10 Meter weiter zu gehen", redete der Bundestrainer weiter.

WM-Trainingslager - Ein Haufen Chaoten und ein BallWhere stories live. Discover now