~Kapitel 5~

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Hab das Lied in Dauerschleife beim Lesen gehört. Ich weiß ned ob des gut zum Text passt, aber ihr könnt's ja mal anmachen

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-Ich werde Sterben.-

Sterben.

Jetzt realisierte ich erst, was Das bedeutet. Wie, als würden mir meine Augen geöffnet werden. Unter meinem Sog nach unten schlug ich diese endlich auf. Ich dachte nach.

Was werde ich nun verpassen?
Wird sich jemand an mich erinnern?
Oder um mich trauern?

Langsam rannten mir Tränen über das Gesicht. Was ich alles nicht mehr machen konnte hatte. Ich konnte zum Beispiel nicht mehr zu Ende studieren. Keine Videos produzieren, nicht mehr um die Welt reisen. Ach was denke ich da?!
Ich gab mir eine innerliche Schelle.
Was viel wichtiger gewesen wäre, ist mich bei meiner Familie zu bedanken für das alles, was sie für mich getan haben. Meinen Freunden sagen, dass ich so froh war, dass sie immer für mich da waren. Seppl. Rewi. Kelly. Jana. Max.
Ich werde sie vermissen. Immer unkontrollierter rannten mir Tränen übers Gesicht. Ich schluchzte laut auf. Wenigstens konnte ich das noch, dachte ich und schaute mit einem verbittertem Gesicht in die gähnende Leere. Hätte ich doch nur mehr aus meinem Leben gemacht und nicht nur die ganze Zeit mit Stress durch Studium, Youtube und Handy oder anderen belanglosen Dingen zu vergeudet. Was ich alles noch hätte machen können.

Aber ich erinnerte mich auch an all die schönen Momente in meinem Leben. Wie ich das erste mal Rad gefahren bin zum Beispiel. Oder als ich zusehen durfte, wie meine Schwester aufwuchs. Meinen ersten Kuss mit 14 bei Wahrheit oder Pflicht. Stella, meine erste Freundin. Mit meinen Freunden spontan einen Holland Urlaub zu mache. Meinen 21 Geburtstag, den ich am Strand der Nordsee gefeiert habe. Als ich mich so gefreut habe, endlich die 2 Millionen auf YouTube zu erreichen.

Aber das musste ich nun hinter mir lassen.
Meine Familie.
Meine Freunde.
Meine Community.
Meine Hobbys.
Meinen Körper.
Meinen Geist.
Max.

Warum war dss mein letzter Gedanke? Ich wusste es nicht.
Eine letzte stille Träne floß mir übers Gesicht, als ich beschloß mich endgültig dem Tod hinzugeben. Ich schloss meine Augen und begann zu fallen.
Langsam aber friedlich gliet ich hinab.
Vor mir sah ich einen hellen, liechtdurchfluteten Tunnel. Einladend öffnete er seine Tore vor mir und erwartete, das ich eintrat. Ein letztes Mal genemigte ich mir einen Blick nach hinten. Ich drehte mich um in der Hoffnung etwas zu erkennen.
Aber nichts.
Schwärze.
Traurig wandte ich mich wieder gen Tunnel ich versuchte mich zu bewegen und siehe da, es funktionierte.
Welch Ironie, dachte ich mir, als würde der Tod von mir verlangen, zu ihm zu kommen.
Ich erwarte dich!, hörte ich in diesem Moment die Engel Stimme aus dem Tunnel erklingen.
Ich setzte also Schritt vor Schritt meine Füße in den Tunnel. Bei jedem Schritt leuchtete der Boden unter mir auf und ich berührte die Wände mit meiner Hand. Sie gaben leicht nach und spielten eine leise friedliche Melodie. Lächelnd ging ich weiter.
Die Tränen waren getrocknet.
Ich spürte keinen Schmerz, Verlust, Trauer und Angst mehr.

Vor mir, ca 100 m entfernt sah ich ein goldenes Tor mit Farn, Streuchern, Blumen und bunten Früchten geschmückt. Mit einem letztem bitterem Stich im Herz blieb ich stehen und sah mich um. Das musste ich nun hinter mir lassen. Die ganzen Kämpfe, Tränen und Panik die ich gegen das hier verloren hab.
Wieder floßen mir Tränen über das Gesicht. Sie liefen die alten Spuren hinunter und wuschen sie weg. Genau so wie mein eben entstandener innerliche Frieden.

So stehe ich also hier. Mit dem Blick zum Ende des Tunnels gerichtet und weinend, hundert Meter vom Tod entfernt.
Komm zu uns, Luca!, hörte ich hinter mir die engelsgleiche Stimmen rufen. Seufzend wollte ich mich also umdrehen, als ich etwas erkennen konnte. Aus den Augenwinkeln sah ich ein helles Licht aus dem Dunkeln. Eine immer größer werdende Flamme kam auf mich zu. Vor dem Tunnel, im dessen Anfang ich schaute blieb es stehen.
Was ist das?
Als ich genaue hinsah konnte ich durch die Flammen hindurch braune Augen ausmachen. Zumindest glaubte ich das. Auf der Entfernung konnte man das nicht genau erkennen.
In meiner Starre verweilend betrachtete ich das 'Ding' mit schief gelegtem Kopf. Ich war wie gefesselt von seinem Anblick. Wie sich die Flammen empor schlängelten. Der vertraute Duft, der bis hier hinten wehte. Die bekannte Wärme, die von ihm ausging. Bis sich auf einmal die Flammen zerteilen.

Luca

Der Silvester Unfall... ||Mauz FF Where stories live. Discover now