~Kapitel 13~

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Vielleicht war es ja wirklich so? In der Umarmung für ich langsam über meine Unterarme und sah traurig die verheilten Narben an.

,,Du hast etwas besseres als mich verdient", murmelte ich traurig in Jana's Ohr.
Sofort drückte mich Jana von sich weg und sah mich eindringlich an. Ich hingegen starrte wieder auf meine Hände.
,,Max! Hör auf so zu denken! Du bist das Beste, was mir je passiert ist und bleibst es auch. Du bist ein wundervoller Mensch, vergiss das nicht. Und jeder Mensch hat seine Macken. Und gerade die liebe ich so sehr an dir. Lass dir von keinem, auch von deiner Stimme nicht einreden, dass du das nicht bist. Du bist perfekt. Auf deine eigene Art und Weise"

Pfff, schnaubte meine innerliche Stimme. Doch diese ignorierte ich einfach.

Es tat einfach gut so was zu hören. Ich atmete erleichtert auf und sah Jana dankend an. Wir mussten uns nicht mal unterhalten und konnten uns dennoch verstehen. So gut kannten wir uns schon.
Ich war froh sie zu haben. Sie war wie ein sicherer Fels in der Brandung. Sie wollte zu einem Kuss ansetzten, doch ich drehte mich weg. Ich konnte jetzt noch nicht. Nicht ihn dieser Verfassung. Kurz sah sie gekränkt drein, aber in der nächsten Sekunde änderte sich ihr Blick in Verständnis. 
Sie drehte meinen Kopf wieder zu ihrem und flüsterte mit ruhiger Stimme:,,Hey, macht nichts, ich weiß ja das es da manchmal solche Phasen gibt, ich versuche mich noch daran zu gewöhnen"
In ihren Augen lag ein Funkeln, dass ich so sehr liebte. Aber irgendwie lösten sie nicht mehr das sonstige Kribbeln aus. Naja, lag bestimmt nur an meiner momentanen Verfassung.
,,Ich glaube, es wäre besser, wenn wir zu deinem Therapeuten fahren. Nach all dem, was heute passiert ist, tut dir das vielleicht gut und ich kann dir ja auch nicht so gut helfen", schlug sie sanft vor und strich mir durch mein Haar.
Ich versteift mich. Sogleich hörte sie auf und sah mich fragend an.
,,Nein, ich will nicht.", sagte ich niedergeschlagen. ,,Aber wieso? Es ist doch nur das Beste für dich.", erwiderte sie liebevoll.
,,Aber Jana, versteh doch. Ich will nicht. Ich kann nicht! Ich bin heute noch nicht bereit mich Dr. Fenzl zu öffnen. Ich muss erst mal lernen selber damit klarzukommen!" Verzweifelt sah ich sie an. Hoffte auf Verständnis.
Jana seufzte auf. Das Funkeln auf ihren Augen war verschwunden. Sie wollte ja nur das Beste für mich. Sogleich fühlte ich mich wieder schlecht. Sie wollte ja nur helfen.

Aber auf einmal hellte sich ihr Gesicht auf.
,,Du weißt doch meinen Kumpel Luca? Er hat ja gerade sein Psychologie Studium abgeschlossen, vielleicht kann er dir ja helfen!"
Freudestrahlend sah sie mich an.
Ich aber legte meinen Kopf nur schief. Zweifelnd sah ich sie an.
,,Hey, ich weiß über dein Misstrauen gegenüber Fremden Personen bescheid, aber glaub mir, Luca weiß was er tut und kann dir helfen. Und selbst wenn du dich dann immer noch unwohl fühlst, können wir sagen, dass ein Freund von dir Schizophrenie hat. Was sagst du? Einverstanden?", fragte sie und hielt mir ihre Hand hin.
Naja, was soll schon sein?
Langsam nickte ich und schlug ein. Gleichzeitig standen wir auf und setzten uns sogleich ins Auto. Jana fuhr und setzte sich somit auf den Fahrersitz und gab gerade die Adresse ein, da stockte mir der Atem.

Die Adresse.

Sie kam mir nur allzu bekannt vor.
,,Jana?" Meine Stimme war nur ein schwaches flüstern. Ich Griff ihre Hand und drückte sie fest.
,,Ist dieser Luca, den du kennst, zufällig Luca? Luca Reihmann? Aka Concrafter? "

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Paranoide Schizophrenie :
...ist eine Unterordnung der Schizophrenie. Sie ist die meist diagnostizierteste Schizophrenie Unterart. Die häufigsten Syndrome der paranoiden Schizophrenie sind Wahnvorstellungen und das Hören innerer Stimmen. Personen mit dieser Krankheit sind fest davon überzeugt, dass andere sie überwachen und haben großes Misstrauen gegenüber anderen Menschen, da sie fester Überzeugung sind, dass diese hinter ihrem Rücken schlecht über sie reden. Sie sind fest davon überzeugt, dass ihre innere Stimme existiert und ihre Halluzinationen und Paranoia echt sind.  Manchmal können Patienten mit paranoider Schizophrenie Angst oder Zorn entwickeln und sind deswegen oft unruhig und streitsüchtig. Es kann vorkommen, dass sie dann gewalttätig werden und sind dann mit Worten nicht zu besänftigen. Sie müssen dann in so einer Situation gegen ihren Willen in eine Klinik eingewiesen werden.

Antipsychotika:
Medikament, das bei Schizophrenie eingenommen werden muss. Es unterdrückt vor allem psychotische Positiv-Symptome wie Halluzinationen, Wahn, Denkzerfahrenheit und wirkt hemmend gegen die Aufnahme von Innen- und Außenreizen.
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Der Silvester Unfall... ||Mauz FF Where stories live. Discover now