~Kapitel 15~

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PoV Max:

In Jana's Umarmung erstarrte ich. Mich sahen zwei grüne Augen groß und irgendwie vorwurfsvoll an. Ich löste mich aus Jana's Arm, welche mich ganz erstaunt ansah, doch ich hatte nur Augen für ihn. Sein Blick traf meinen. Mir ist noch nie aufgefallen, was er für schöne Augen hatte.
Ich stand mich vor ihm hin und wollte gerade seine Hand nehmen, doch diese nahm Jana schon. Ich schaute sie an und sie erwiederte meinen Blick, indem Sorge und Verwirrung geschrieben waren.
,,Ihr seid also zusammen", fragte Luz. Nein, er zischte es so aus, als wäre es eine Aussage. ,,Und mir nichts davon erzählen? Verräter!"
Ich drehte mich wieder zu ihm um. Seine eben noch warmen Augen waren jetzt verächtlich zusammengekniffen.
Das ging doch jetzt gar nicht!
,,Luca, ersten wollte ich dir es heute eigentlich mitteilen, dass Jana und ich zusammen sind und zweitens hast du uns auch etwas verschwiegen", funkelte ich ihn böse an und verschränkte meine Arme. Kurz schien es, als sei er aus dem Konzept gebracht worden, aber nach einem Wimpernschlag war diese Unsicherheiten wieder verflogen. Er versuchte sich aufzusetzten, was ihm unter dem ganzem Kabel sichtlich schwer fiel. Als er es endlich geschafft hatte, konterte er:,,Ich hab es aus gutem Grund verschweigen. Aber von dir hätte ich das nicht erwartet, Max. Mich einfach anzulügen, du hättest keine Freundin. Und zu dir Jana", sein Blick wanderte kalt über mich hinweg und sah zu Jana. Beschützend stellte ich mich leicht vor sie hin. Was war nur mit Luz los?! Was bildet der sich eigentlich ein?
Aber vorallem, warum sprach er so komisch?
Naja, liegt wohl noch an der Nakose. Aber mich einfach so anzufahren, obwohl er uns doch belogen hatte. Wütend sah ich zu ihm runter.
Max, du Trottel hast ihn zuerst belogen, warum sollte er es dann nicht machen?
Ach halt doch deine Fresse, schrie ich meine innere Stimme an, es ist doch egal, das ich gelogen habe, eine Freundin zu haben. Er hat uns eine ganze 'Person' verschwiegen.
Während ich mit meiner inneren Stimme stritt, nahm ich im Hintergrund war, wie Luca verächtlich zu Jana sagte:,,Ich hab dir vertraut. Dir alle mein Probleme und Freuden ertzählt. Und du benutzt mich einfach. Du kleine Schlampe!" Jetzt war Schluss. Meine Freundin einfach als Schlampe bezeichnen? Wie konnte er nur?
Obwohl er sichtlich neben der Spur lag, schritt ich bedrohlich auf ihn zu und legte meine Hände um seine Kehle. ,,Wehe du bezeichnest meine Freundin noch einmal als Schlampe! ", fuhr ich ihn an. Ich war wütend.
Sehr sogar. Aggressiv blickte ich in sein Gesicht, doch was ich da sah, ließ meinen Griff auf der Stelle erschlaffen. Lucas eben noch angriffslustiges Gesicht war emotionslos, als würde er nichts fühlen. Er  durchdrang mich mit seinen leeren Blick und... fing auf einmal zu lachen an? Er legte seinen Kopf in den Nacken, sodass sich meine Hände von ihm lösten, und krächzte ein 'Lachen', wenn man das so nennen durfte.
Ich wich einen Schritt zurück und zuckte kaum merklich zusammen. Das hier war nicht Luca. Das hier war irgendeine verzerrte Version seiner Selbst. Ich suchte schützend Jana's Hand und hielt sie fest. Sie konnte sich ebenfalls nicht rühren und starrte nur fassungslos Luz an.
,,Ooooch, haben der kleine Max etwa Angst vor mir?", lallte er mit einem komischen Unterton in der Stimme. Bedrohlich funkelte er uns an und legte seinen Kopf schief.
Ein Schauder überfuhr mich. Was war mit ihm los? Schnell sah ich mich im Raum um und entdeckte einen roten Knopf. Jana folgte aufmerksam meinen Blick, behielt jedoch im Augenwinkel Luz im Sichtfeld, der immer noch ein gruselig verzogenes Lachen von sich gab. Ich drückte schnell den roten Knopf und hoffte, dass gleich eine Schwester kommen würde, denn Luz machte mir Angst. Sehr sogar.
Nervös knetete ich meine Hände und sah zur Tür, die sich gerade öffnete. Ein Arzt und zwei Schwestern kamen herein. Sie sahen mich fragend an, aber als sie Luca sahen, wussten sie sofort zu Handeln. Der Arzt flüsterte etwas zu einer seiner Helferinnen und die zog aus dem mitgebrachtem fahrbaren Tisch eine Spritze und gab sie dem Arzt. Dieser wiederum bewegte sich langsam auf Luca zu, der nun verrückt zu zappeln anfing. ,,Schnell, halten Sie ihn fest!", sagte er bestimmt zu Jana und mir. Wir befolgen diesen Befehl nur zu gern und hielten Luca an seinen Armen am Bett fest. Was allerdings gar nicht so leicht war, da er wie ein verrückter um sich schlug.
,,Man Luz, reiß dich zusammen!", schrie ich ihn entnervt an.
Er sah mich an.
Aber diesmal war es kein leerer oder aggressiver Blick, er war flehend, fast bittend, als versuche er noch etwas zu sagen. Er machte den Mund auf, aber in diesem Moment verdrehten sich seine Augen und er fiel nach unten ins Bett.

Der Silvester Unfall... ||Mauz FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt