~Kapitel 25~

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Ab * Musik anmachen, die passt zwar vom Text her nicht so gut zu der Stelle, aber die Atmosphäre und Melodie ist so umfassend schön.
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Ich wusste es.
Aber ich kann es nicht wahr haben.
Mir war alles so klar.
Aber ich realisiere es nicht.

Ich hatte so einen Hass. Einen Hass auf die Person, die gerade vor mir stand. Ich ballte meine Fäuste und kreischte einen unmenschlichen Laut. Mir ist, als komme meine ganze angestaute Wut herraus. Wie konnte die Person nur?
,,Ahhhhhhh!" Ich stürze mich auf die Person vor mir und höre noch einen Schuss und ein Knacken in meinem Schienbein, doch ich spürte nichts. Getrieben von Adrenalin und Wut stürtzte ich mich auf die Person vor mir. Packte ihren Arm und drehte ihn mit einer Kraft um, dass der anderen der Gegenstand aus der Hand fiel. Die Gestalt versuchte sich zu wehren, aber gegen meine allmächtige kraft ist sie machtlos. Ich stieß ein gehässigtes Lachen aus und fixierte die Person mit meinem Fuß an ihrem Schulterblatt und der Hand auf dem Rücken auf dem Boden. Sie stöhnte schmerzhaft auf, was aber nur dazu führte, dass ich noch fester zudrückte und ich meinen Fuß in ihr Schulterblat drehte. Ich sah, wie unter der Gestalt ein roter Schimmer an Flüssigkeit hervortrat. Zufrieden bemerkte ich, wie hilflos die Person unter mir war. Aber wer ist es? Ich war es Leid, sie die ganze Zeit ,,Person" zu nennen.
Urplötzlich zog ich die Person mit einem Ruck nach oben, sodass sie mit dem Rücken zu mir stand, und drückte ihren Arm so fest, dass es ein hässliches Knack Geräusch gab und die Person zusammenzuckte und aufkeuchte. Es turnte mich an, so in der Überhand zu stehen. Ich stieß die Person verachtend von mir weg und hob schnell die Waffe von der Gestalt auf. Die Shilouette wollte wegrennen, aber... ,,Hey, glaub mir, du willst nicht wegrennen!"
Ich zielte einen Meter neben die rennende Gestalt und drückte ab. Durch den Knall erstarrte die Gestalt und drehte sich langsam, Hände erhobend um. ,,und jetzt zeig dich und sag mir wer du bist", sprach ich fast schon freundlich zu der Person, während ich langsam, Schritt für Schritt, auf sie zuging, die Waffe immer noch erhoben.
Seelenruhig zog sie die Kapuze runter und sprach mit einer mir nur allzubekannten Stimme zu mir: ,,Glaub mir, es ist besser für dich, wenn du mich jetzt gehen lässt"

Kurzzeitig dachte ich, mein Wut und Hass wären verflogen, aber im Gegenteil. Sie steigerten sich ins unermässliche.
,,Du. DU! Wie konntest du nur? Erst nimmst du mir meine Mutter weg und jetzt meine Freundin? Was hast du gegen mich? Was hab ich dir Arsch jeh getan, hm? Warum hast du so einen Hass gegen mich?!"
Aufbrausend wütend schrie ich ihn an. Noch nie hatte ich jeh solch einen Hass in mir gespürt. Es schockierte mich.
,,Warum soll ich dich jetzt gehen lassen? Du hast mir alles genommen. Und dann wagst du es noch zu behaupten, dass ich dich besser gehen lassen soll. Was fällt dir eigentlich ein? Ich bin nicht dumm!"
Ich steigerte mich so sehr in diese Sache rein, wie in keine andere. Gefährlich bedrohend zitterte die Pistole an meinem Arm. Zu allem Überfluss fing er auch noch an zu Lachen, er legte den Kopf in den Nacken und stieß ein Gänsehaut erregendes Lachen in den Himmel aus. Das ließ jedoch meine Wut nur steigern.
Er hatte mir alles genommen. Meine Familie, meine Freundin, Luca. Er wusste kein bisschen, wie mein kleines Herz zerstört wurde. Und dass alles wegen ihm. Ich schnaufte fuchsteufelswild auf und drückte ab. Sah ihn wie schon so viele Personen heute fallen. Aber ihm Gegensatz zu den anderen hatte ich hiermit kein Problem. Getrieben von Wut schoss ich lustvoll gleich noch einmal auf ihn ein. Schäumend erregt drehte ich mich um und sah zwei andere Menschen auf mich zukommen. Aufgebracht rannte ich ebenfalls auf diese zu, packte beide mit unmenschlicher Kraft an den Köpfen und schlug sie zusammen, sodass beide ausgenockt wurden.
Gehässigt lachte ich auf und spielte mit der Pistole ihn meiner Hand.
Stolz auf mich wand ich mich wieder ihm zu. ,,Siehste da? Die Bedrohung für mich war wohl doch nicht so groß, Dr Abramoviç!", spuckte ich ihm ins Gesicht und trat ihn noch einmal.

*
,,M...Max?", hörte ich eine schwache Stimme rechts von mir. Ich fuhr herum und erblicke Jana, wie sie zusammengekrümt am Boden liegt. Sofort waren die drei Männer unwichtig und ich stürtzte zu ihr. ,,Jana! Oh Gott, wie konnte ich dich nur vergessen?!"
Gestresst kniete ich mich zu ihr hinunter. Scheiße! Sie war eiskalt und ich konnte kaum einen Puls bei ihr ausmachen. ,,Jana, geh nicht! Lass mich nicht zurück! Nicht alleine! Ich hab heute schon zu viel verloren!"
Mein Gesicht war tränenüberströmt und ich hielt ihre Hand. Wie sie da unten lag, so zerbrechlich, wie ein kleines Kind.
Ein mitleidenserregender Laut verließ meine Lippen. Sie blickte mich mit ihren braunen Augen an, sie hatten ihren Glanz verloren.
Verloren.
,,Geh nicht!" meine Atmung ging immer unkontrollierter und ich mussste schluchzen, ich will nicht, dass sie mich verlässt. Tapfer erwiedert Jana meinen Händedruck, er wird immer schwächer. ,,Nein Jana! Wir schaffen das! Komm steh auf, dann helf ich dir!" Verzweifelt versuchte ich sie hochzuziehen, doch sie knickte immer wieder zusammen. ,,M...Max, lasss gut sein, ich.... ich schaffe es nicht", brachte sie schwach über die Lippen. Ein schmerzvolles Lächeln zierte ihre kleinen Lippen. ,,Bitte vergiss mich nicht. Ich habe dich immer geliebt"
Sie legte sich vorsichtig auf den Boden und schloss die Augen. ,,Jana! Mach deine Augen verdammt nochmal auf!", Verzweifelt kniete ich mich zu ihr runter und Tränen fielen in Strömen auf ihren ruhigen Körper. Hoffnungslos drückte ich ihr einen Kuss auf die Lippen, doch dieser blieben kalt und verschlossen. ,,Jana!", ich keuchte herzzerreisend auf und legte meinen Kopf kummervoll auf ihre Brust. Kein einziger Herzschlag war zu hören.
Nicht.
Leere.
Unglücklich hob ich meinen Kopf und schaute sie an. Wie sie so ruhig und friedlich dalag könnte man glatt meinen, sie könnte schlafen. Gebrochen drückte ich sie ein letztes mal fest an mich.

,,Ich hoffe, du wirst deinen Frieden finden"

Der Silvester Unfall... ||Mauz FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt