~Kapitel 17~

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Was war los mit mir?

Das war eine gute Frage. Besorgt musterte mich Jana. ,,Was ist los, Max? Hab ich etwas falsch gemacht?", fragte sie mich fast schon enttäuscht.
Ich schüttelte meinen Kopf.
Von außen musste ich vielleicht emotionslos wirken, aber in mir drinnen ging es ab.
Meine Gefühle fuhren Achterbahn. Warum fühlte ich für Jana nichts mehr?
Ich brauchte jetzt zeit zum Nachdenken. Wortlos ging ich an Jana vorbei. Als ich die Wohnung verließ, fing ich an zu rennen.
Weg von dem hier.
Weg von meinen Gefühlen.
Weg von Luca.
Bei dem Gedanken an ihm fing ich an zu weinen.

Du kleines Opfer von Heulsuse. Kein Mann würde sowas machen. Wegen einem anderen weinen. Gar von ihm zu träumen. Das ist abartig!

,,Hör auf!", schrie ich unter verzweifeltem Rennen.
Unter schnellen Schritten wischte ich mir meine Tränen weg. Ich lief in den Wald hinein. Zu meinen Lieblingsplatz am Wasser, den niemand außer Jana, ich und Luca ken....
Nein! Hör auf an ihn zu denken!
Ich lief durch den Wald, Äste kratzten mich am Arm auf, doch es störte mich nicht. Ich spürte es nicht.
Das Stechen in meinen Seiten nahm dennoch zu und ich musste keuchend stehen bleiben. Atemlos stützte mich auf meinen Knien ab. Ließ die Gerüche des Waldes auf mich wirken, während ich um Atem rang. Hörte, wie der Wind die Blätter leise zu rascheln brachte. Nahm die Tier um mich war, etwa das Eichhörnchen, dass über meinen Weg huschte. Die verschiedenen Gerüche, die auf mich einwirkten, der starke Geruch nach frisch gefälltem Holz, die kühle und reine Luft, die ich einatmete.
Als ich wieder zu Atmen gekommen war, schritt ich langsam und mit dem leichtem Seitenstechen weiter. Sah mich um und bemerkte hier und da wieder ein bisschen Schnee unter den Bäumen liegen. Sogleich fröstelte mich. Ich hatte meine Jacke vergessen!
Zitternd verschränkte ich meine Arme vor der Brust und sah vor mir schon meine Lieblingsstelle.
Dort angekommen, saß ich mich die Beine ins Wasser hängend hin. Im Moment war es mir egal, ob ich krank werde, ich wollte einfach nur den Kopf frei bekommen.
Viele Fragen huschten durch meinen Kopf, wovon ich auf keine eine Antwort hatte.
Warum ist das mit Luca passiert? Was geschieht jetzt? Warum habe ich bei Jana's Kuss und Berührungen nichts gespürt? Warum hab ich mir Luca stattdessen vorgestellt?
Aber was viell wichtiger war, warum habe ich ihn geküsst?!
Seufzend zog ich meine Beine an und legte meinen Kopf auf diesen ab. Ich schaute mit unfokusiertem Blick in die Weite. Ließ das leise Plütschern des Flusses auf mich wirken. Es war beruhigend.
Auf einmal merkte ich es. Ich wurde beobachtet.
Scheiße, wer ist da?
Ich spannte mich an und drehte mich mit weit aufgerissenen Augen um. Darauf eingestellt, dass mich jeden Moment jemand von hinten anspringen könnte. Nicht nur vor Kälte zitternd drehte ich mich einmal um mich selbst und röngte jeden noch so kleinen Winel der Lichtung.
Doch nichts.
Ich seufzte und ließ mich auf den Boden plumpsten.
Meine Krankheit.
Ich hatte einen Rückfall.
Sofort kramte ich in meiner Hosentasche die Tabletten hervor und nahm sie zügig ein. Mit einem komischen Nachgeschmack würgte ich sie runter. Igitt, waren die ekelhaft. Ich verzog mein Gesicht. Na hoffentlich ließ jetzt meine Paranoia nach.
Aber trotz der Tabletten spürte ich immer noch dieses Kribbeln in meinem Nacken. Aber es fühlte sich nicht störend an, nein, eher... bekannt?
Ich stand auf und drehte mich um. Vor mir stand... Luca? Was macht der den hier?
Ich sah in durch meine braunen Augen fragend an. Er hingegen streckte mir nur seinen Arm entgegen auf dem eine Jacke hing.
,,Danke"
Zögernd nahm ich die Jacke entgegen und zog sie vorsichtig an. Sie roch nach Luca. Ich atmete unaffällig seinen Geruch ein und schaute wieder zu ihm auf.
Diese Augen.
Sie waren von so einem schönen grün gezeichnet, wie eine frisch gemähte Wiese strahlten sie mir entgegen.
Aber sie waren nicht mehr so kalt wie im Krankenhaus, sondern schauten mich warm und liebevoll an. Zögernd machte er einen Schritt auf mich zu und strich mir über die Wange. Ich genoß es. Wie meine Haut unter seinen Berührungen kribbelte. Es war mir egal, wie mich meine Stimme anschrie, dass das abartig und unnormal sei.
Aber auf einmal entfernte er seine Hand und sah mich entschuldigend an. ,,Max, es tut mir Leid, was ich vorhin zu dir gesagt habe, ich konnte meine Stimme nicht kontrollieren, es war, als sei ich in meinm eigenen Körper gefangen. Ich hoffe du verstehst mich.", sagte er reuhevoll, wobei er zum Schluss seinen Blick entschuldigend abwand. ,,Hey Luca, ich kann zumindest so halb nachvollziehen, wie es dir geht und ich nimm es dir auch nicht übel", erwiederte ich ihm wahrheitsgemäß. Und das stimmte auch. Obwohl ich es ihm eigentlich nicht verzeihen wollte, konnte ich es doch, denn wie er mich anschaute ließ mein Herz schmelzen. Wie gern ich diesen Blick eingefangen hätte und ihn für immer behalten wollte. Doch dann sagte ich etwas, was die ganze Situation schlagartig änderte.

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Was wird Max wohl sagen?🤔

Der Silvester Unfall... ||Mauz FF Where stories live. Discover now