Kapitel 8

939 34 1
                                    

Hermine konnte es nicht fassen.

„Oh mein Gott.", rief sie ziemlich laut, drehte sich um und lief auf die große Wiese. Sie ließ sich ins Gras fallen und musste erst mal ihre Gedanken ordnen. Sie hörte wie der Mann, mit Tim sprach.

„Was hat deine Mum denn? Geht es ihr nicht gut?"

Tim zuckte nur mit den Schultern und lief dann wieder in den Kuhstall.

Seine Stimme jagte ihr ein Kribbeln über den Körper. Nicole fing an zu schreien und wieder hörte sie die Stimme von Severus.

„Na na, wer wird denn hier so einen Aufstand machen? Komm, ich bringe dich zu deiner Mum." Er sprang vom Wagen herunter und nahm Nicole an die Hand.
„Mummy, ja, Mummy.", brabbelte Nicole.
„Wie heißt du denn?", fragte er und Nicole sagte „icol."
„Aha, du bist also Nicole. Das ist aber ein schöner Name."

Hermine traute ihren Ohren nicht. Nein, das war unmöglich Severus Snape. Unmöglich.

Als ein Schatten auf ihr Gesicht fiel, sprang sie auf. Sie strauchelte und fiel fasst ins Gras, doch eine Hand griff nach ihrem Arm und bewahrte sie so vor einem Sturz.

Sie sah ihm forschend ins Gesicht und nuschelte ein „Danke."

Der Mann zog eine Augenbraue in die Höhe.

„Alles in Ordnung mit ihnen, junge Frau?"

Seine Stimme klang freundlich und Hermines Gedanken überschlugen sich. Er war es. Unverkennbar. Die Art wie er die Augenbraue hochzog. Das hatte sie nie wieder gesehen.
Sie starrte auf seinen Bauch, wo sich deutlich ein Sixpack Muskeln abzeichnete.
Er bemerkte ihren Blick und grinste.

Sie räusperte sich. „Ja, alles in Ordnung. Danke, Sir."

„Sir? Warum denn so förmlich? Mein Name ist Severus. Severus Snape."

Ihr viel die Kinnlade runter und mit offenen Mund starrte sie ihn an.

„Madam, ist wirklich alles in Ordnung mit ihnen? Sie wirken leicht verwirrt. Bekommt ihnen die Sonne nicht?"

Oh Gott, oh Gott, wie peinlich ist das denn. Hermine wurde rot bis in die Haarspitzen.

„Nein, nein, es ist alles okay."

Hermine wagte nicht ihn anzusehen. Flüchten. Sie würde jetzt am liebsten flüchten. Sie sah verlegen auf den Boden und konnte dort beobachten, wie Nicole sich an das linke Bein von Severus schmiegte. Beim Merlin, da hatte er die Kleine auch schon in seinen Bann gezogen.
Ihr Herz raste, nein es schlug Purzelbäume in ihrer Brust.

„Nicole, ich glaube, wir sollten jetzt mal sehen, wo Tim abgeblieben ist.", sagte sie und bückte sich nach ihrer Tochter. Doch die fand das gar nicht nett, als Hermine sie hoch heben wollte. Sie krallte sich an Severus's Hose fest und rief:

„Nein, nein. Icole da, icole da."

Severus lachte herzhaft, bückte sich und hob Nicole auf seinen Arm. Die schlang ihre kleinen Arme um seinen Hals und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Hermine besah sich das alles mit großen Augen.

Sie stellte sich wieder auf und sah ihre Tochter an. „Verräterin.", murmelte sie und lächelte sie an. „äterin", wiederholte Nicole und lachte.

Severus beobachtete sie belustigt, beugte sich zu Hermine vor und raunte in ihr Ohr. „Ich glaube ich hab gerade eine neue Eroberung gemacht."

Hermine überkam ein Schauer. Mein Gott, was macht er mit mir? Sie schloss die Augen, zählte bis zehn und atmete tief durch.

„Madam? Ist alles in Ordnung?"
Sie nickte. „Ja, es ist alles in Ordnung, wie oft soll ich das denn noch sagen?" So langsam ging ihr das auf die Nerven.

Er sah sie irritiert an.

„Entschuldigen sie, ich wollte sie nicht so anfahren. Irgendwie überschlagen sich hier gerade die Ereignisse und das ist im Moment mehr, als ich ertragen kann."

Wieder zog er eine Augenbraue in die Höhe. „Wie muss ich das verstehen, Madam?"

Sie sah ihn an. „Nun....", weiter kam sie nicht. „Ich......oh Gott, mir ist schlecht." Hermine rannte in Richtung Misthaufen und übergab sich. Das war doch ein bisschen zu viel Aufregung auf einmal.

Urlaub auf dem BauernhofWo Geschichten leben. Entdecke jetzt