Kapitel 50

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Severus gab Tim ein Schnitzmesser und zusammen schnitzen sie die Stöcker. Tim arbeitet sehr genau und präzise, so das Severus nur noch die Augenbrauen heben konnte.

„Das machst du sehr gut, Tim.", lobte er ihn und Tim platze fast vor lauter Stolz.
„Es macht Spaß.", sagte er und reichte Severus einen der fertigen Stöcker.

Hermine beobachtete die Beiden und ihr Herz wurde schwer. Ein Klos bildete sich in ihrer Kehle und sie schluchzte leise auf. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, das Morgen alles vorbei sein würde. Sie konnte sich nicht vorstellen, Severus nicht mehr jeden Tag zu sehen.

Severus sah zwar, das Hermine weinte und traurig war, ging aber nicht zu ihr. Auch für ihn war es sehr schwer und er wollte jetzt mit Tim die Stöcker fertig machen. Wie sollte es erst morgen werden, wenn der Abschied auf dem Flughafen in London immer näher kam?

Sie würden zusammen mit dem Flugzeug zurück fliegen, aber am Flughafen würden sich ihre Wege trennen. Wenn Hermine jetzt schon so fertig war, wie sollte es dann werden? Sie machte ja auch die Kinder total verrückt. Er seufzte leise und erntete einen erstaunten Blick von Tim. Severus schüttelte nur den Kopf und Tim schnitzte weiter.

„Prinzessin, Anton, kommt, die Stöcker sind fertig und wir können anfangen."

Anton kam mit Nicole an der Hand aus dem Stall. Nicole redete auf ihn ein und er nickte immer nur mit dem Kopf. Zum Einen, weil er gar nicht wusste, was dieser kleine Wirbelwind eigentlich von ihm wollte und zum Anderen, weil sie dann nicht ganz so viel quasselte.

Erleichtert kam er bei den Anderen ab und registrierte, das Nicole ein neues Opfer in Beschlag genommen hatte. Hilda musste nun dran glauben. Ihr machte dies aber nichts aus. Sie verstand, was Nicole wollte und unterhielt sich ganz normal mit ihr.

Hermine nahm den Stock für Nicole und machte Brotteig daran fest, Severus spießte für Tim ein Würstchen auf den Stock. Lachend und schwatzend saßen sie am Lagerfeuer und unterhielten sich über den Urlaub, über ihre Zukunft und über Gott und die Welt.

Hilda holte aus der Küche noch Wein und gegen 22 Uhr brachte Hermine die Kinder ins Bett. Nachdem sie ihnen noch eine Geschichte vorgelesen hatte, machte sie sich auf den Rückweg zum Lagerfeuer.

Ganz in Gedanken lief sie über den Hof, als sie plötzlich von zwei starken Armen umgriffen wurde. Sie quiekte auf, schmiegte sich aber dennoch in die Umarmung. Gänsehaut überzog ihren Körper, als Severus ihre Haare zur Seite schob und begann ihren Nacken zu küssen.

„Sev, Hilda und Anton warten auf uns. Lass uns zurück gehen."
„Gleich meine Süße, gleich. Erst möchte ich einen Kuss von dir."

Hermine drehte sich in seinen Armen und sah ihm tief in die Augen.

„Wirst du die letzte Nacht mit mir verbringen?"

Er lächelte sie an. Seine Augen sprachen die Antwort und er beugte sich vor und küsste sie leidenschaftlich. Eng umschlungen gingen sie zurück zum Feuer und saßen noch, bis weit nach Mitternacht mir Anton und Hilda zusammen.

Das Feuer glühte noch, als sie sich auf den Weg zu Hermines Zimmer machten.
Engumschlungen, immer wieder stehen bleibend und sich küssend, kamen sie oben an.
Hermine wollte Severus gleich ins Bett ziehen, doch der hatte anderes im Sinn. Er zog sie ins Badezimmer und ließ Wasser in die große Badewanne ein, dann flüsterte er leise einen Zauber und sie waren beide nackt.

Lächelnd stieg Hermine in die Badewanne und räkelte sich verführerisch im warmen Wasser. Severus gesellte sich zu ihr und so saßen sie erst mal eine ganze Weile im Wasser und genossen den Anderen. Als Severus anfing, Hermine mit einem Schwamm zu streicheln, fielen die Gedanken an das Urlaubsende, von ihr ab.

Zärtlich wusch er ihren Körper. Sparte keinen Zentimeter Haut aus und sie tat es ihm gleich. Hermine spürte die Erregung in sich aufsteigen und auch Severus genoss diese Art des Vorspiels sichtlich. Als das Wasser kälter wurde, stiegen sie aus der Wanne, trockneten sich gegenseitig ab und gingen dann hinüber ins Bett.

Gerade als Severus Hermine zärtlich küssen wollte, ging die Tür auf. Geistesgegenwärtig murmelte er einen Spruch und sowohl Hermine als auch er hatten wieder Unterwäsche an.

„Mum, kann ich bei dir schlafen?"
„Was ist denn los, mein Großer?"
„Ich hab so schlecht geträumt."

Severus sah Hermine an und diese zuckte entschuldigend mit den Schultern. Das war wohl das Ende der gemeinsamen Nacht. Tim krabbelte in die Mitte von Hermines Bett und sie und Severus legten sich jeweils an die Seite. Es dauerte nicht lange und Tim war eingeschlafen.

„Es tut mir leid.", flüsterte Hermine in die Dunkelheit.
„Das braucht es nicht. Es ist in Ordnung."

Severus streichelte sie über Tim hinweg, doch war dieses Streicheln nicht aufreizend. Hermine glitt in einen leichten Schlaf und Severus starrte die Decke an.

Diese Nacht hatte er sich anders vorgestellt, aber, so war das nun mal, wenn es kleine Kinder in der Familie gab. Er drehte sich gerade auf die Seite, als die Türe erneut leise aufgemacht wurde.

„Mum?", flüsterte ein leises Stimmchen.
„Psst, Mummy schläft. Was ist denn los, Prinzessin?"
„icole icht lafen."
„Dann komm her. Aber, sei leise."

Nicole ging zu Severus und dieser hob sie über sich ins Bett.

„Tim?"
„Ja, Tim ist auch hier. Jetzt deck dich zu und schlafe."

Lächelnd lag Severus im Bett. Na, das konnte ja heiter werden. Er dachte daran, wie es wohl auf Hogwarts sein könnte. Hermine und die Kinder um sich zu haben, war sein größter Wunsch. Ja, er konnte sich mittlerweile sogar vorstellen aus dem Kerker auszuziehen. Vielleicht sollte er nach einem kleinen Häuschen in Hogsmead Ausschau halten. Hübsch, luftig und hell. Gerade richtig für Kinder.

Er driftete in einen erholsamen Schlaf und bemerkte gar nicht, das Nicole sich fest an ihn kuschelte. Auch Tim wollte ihm wohl nahe sein, denn er faste im Schlaf nach seiner Hand und hielt sie ganz fest.


Urlaub auf dem BauernhofWo Geschichten leben. Entdecke jetzt