Kapitel 17

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Als sie wieder ans Feuer kam, war Severus verschwunden. Traurig setzte sie sich wieder auf den Baumstamm. Am Feuer war es angenehm warm und so legte sie die Decke, die sie sich mitgebracht hatte, an die Seite. Mittlerweile war es dunkel geworden und der Himmel war übersät mit Sternen. Sie blickte nach oben und machte den großen Wagen und noch einige andere Sternbilder aus.

Severus war inzwischen zurück gekommen. Er nahm Hermine's Decke und legte sie, zwischen ihren Füßen auf den Boden. Dann setzte er sich darauf und lehnte sich zurück. Sein Kopf lehnte an ihrem Bauch und ihr wurde ganz anders. Er hatte nichts gesagt und sich einfach nur so hingesetzt. Seine langen Beine hatte er von sich gestreckt und die Augen geschlossen.

Hermine wusste nicht was sie tun sollte. Sie genoss seine Nähe und alles in ihr kribbelte. Weil sie nicht wusste wohin mit ihren Händen, legte sie sie einfach auf seine Schultern. Leicht massierte sie ihn und er seufzte wohlig auf.

Seine Augen waren immer noch geschlossen, als er zu erzählen begann.

Hogwarts. Er war dort immer noch Lehrer, allerdings nicht mehr nur für Zaubertränke, sondern auch für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Diese Doppelbelastung ging ihm sehr an die Nerven und er war froh, wenn er dem ab und an entfliehen konnte. Er hoffte sehr, das Minerva McGonagall bald einen neuen Lehrer für Zaubertränke einstellen würde.

Minerva McGonagall regierte die Schule mit eiserner Hand. Hatte Dumbledore oft und viel durchgehen lassen pochte McGonagall auf die Einhaltung der Regeln. Oftmals übertrieben, aber ihr ging die Sicherheit der Schüler und der gute Ruf der Schule über alles.

Filch war tot, ebenso wie Mrs. Norris. Es gab jetzt eine Hausmeisterin, die Filch in Nichts nachstand. Hagrid war immer noch der Wildhüter und unterrichtete auch wieder die Pflege magischer Geschöpfe.

Alle anderen Lehrer gab es auch noch. Allerdings hatte Binns sich mittlerweile zur Ruhe gesetzt, sehr zur Freude der Schüler. Denn sein Unterricht war einfach nur noch langweilig.

Hermine lächelte. Sie konnte sich noch gut an den Unterricht bei Binns erinnern. Außer ihr selber, waren immer alle Schüler in seinem Unterricht eingeschlafen. Sie hatte den Unterricht immer gewissenhaft verfolgt und alles mitgeschrieben. Die Anderen haben es sich hinterher immer bei ihr abgeschrieben.

Severus trank einen Schluck Wein und erzählte weiter. Er redete von seinem Labor und den Tränken, an denen er momentan arbeitete. Er erzählte vom verbotenen Wald und der Einhornherde, die sich so stark vergrößert hatte und er erzählte vom dunklen See, an dem er oft seine Abende verbrachte und neue Artikel für den Tagespropheten schrieb.

Sie hörte ihm aufmerksam zu und merkte nicht, wie ihre Hände etwas tiefer rutschten und auf seiner Brust zu liegen kamen. Erst als er einen Arm hob und mit seiner Hand ihre Hände festhielt, wurde sie sich dessen bewusst. Sie wollte sie zurück ziehen, doch er hielt sie fest.

Als er begann ihr vom Ministerium zu erzählen, gebot sie ihm Einhalt. Das war nun wirklich etwas, was sie in keinster Weise interessierte. Sie bat ihn nicht böse zu sein und er winkte einfach nur ab.

Hermine hatte sich schon lange nicht mehr, in der Nähe eines Mannes, so wohl gefühlt. Sie genoss das Gefühl, welches er in ihr auslöste. Ganz sanft streichelte er ihre Hand und jagte damit einen Schauer nach dem Anderen über ihren Rücken.

Das Feuer wurde immer kleiner und Severus stand auf, um es noch einmal zu schüren. Hermine bedauerte es, seine Nähe verloren zu haben, als er auch schon wieder zurück kam und sich neben sie, auf den Baumstamm setzte.

Er sah sie von der Seite an.

„Ich hab dir jetzt ganz viel von Hogwarts erzählt. Wann erzählst du mir von dir?", fragte er leise und strich ihr eine Haarsträhne hinter die Ohren.

Sie drehte ihren Kopf in seine Richtung und suchte seinen Blick. Lange Zeit sah sie ihn an, ehe sie sagte:

„Es ist noch zu früh. Lass mir noch ein wenig Zeit."

Er nickte und sah auf die Uhr. Sie blickte ebenfalls auf die Uhr.

„So spät schon. Ich sollte jetzt schlafen gehen."
„Ja, ich auch. Morgen wird ein langer, harter Tag. Ich muss aufs Feld, die Wintergerste will geerntet werden." Er lächelte sie an und beugte sich vor. Ganz vorsichtig gab er ihr einen Kuss auf die Wange.
„Schlaf gut und träum schön, Madam Granger."
„Sie auch, Professor Snape, sie auch."

Sie stand auf, streckte sich ein wenig und ging dann in Richtung Treppe. Severus sah ihr hinterher und wunderte sich über das Gefühl in seinem Bauch.


Urlaub auf dem BauernhofWhere stories live. Discover now