Kapitel 34

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Bummelnd liefen sie durch die kleinen Gassen und Straßen. Blieben mal hier und mal dort an einem Geschäft stehen und besahen sich die Auslagen. Als sie an einen Bücherladen kamen, gingen sie hinein und stöberten eine Zeit lang herum. Mit drei neuen Büchern bepackt machten sie sich auf den Weg in ein gemütliches Straßencafé. Die Sonne schien von einem azurblauen Himmel und so gönnten sie sich ein großes Eis.

Lachend und sich neckend liefen sie anschließend weiter und besahen sich noch ein kleines Museum. Wunderschöne Bilder ließen sie die Zeit vergessen und so kam es, das es schon fast Abend war, als sie sich auf den Rückweg zum Bauernhof machten.

Dort wurden sie schon sehnsüchtig erwartet. Nicole und Tim stürmten ihnen entgegen und wollten hören, was sie den ganzen Tag gemacht hatten.

Severus nahm Nicole auf den Arm und Hermine Tim an die Hand. Gemeinsam gingen sie zur Bank unter der Kastanie und erzählten den Kindern, was sie gemacht hatten.

„Museum, wie langweilig.", sagte Tim und sprang auf. „Ich hab Hunger."
„icole auch."
Severus lachte. „Nun, dann sollten wir etwas essen gehen."

Lachend saßen sie am Tisch und aßen Rührei mit Schinken. Hilda und Anton, die Bauersleute hatten sich für einen Augenblick zu ihnen gesetzt.

„Irgendwann in den nächsten Tagen wird ein Fohlen geboren.", erklärte Anton Tim.
„Ein Fohlen? Was ist das?", fragte Tim interessiert.
„Ein Fohlen ist das Baby einer Stute, also eines Pferdes."
„Oh klasse, darf ich dabei sein?"
Anton sah Hermine an.
„Ich weiß nicht, mein Großer. Das ist doch eine sehr blutige Sache. Ich bin nicht sicher, ob du das verkraftest."
Tim zog eine Schnute. „Ach Mama, ich bin doch schon groß. Ich pack das schon."
„Wir werden sehen. Vielleicht können wir ja alle zusehen.", gab Hermine nach.
„Kein Problem. Es muss nur absolute Ruhe herrschen.", sagte der Bauer.
„Iso?", fragte Nicole.
„Weil die Stute bei der Geburt Schmerzen hat und man sie nicht aufregen darf."
Nicole nickte wissend und Severus musste grinsen.
„Hast du das verstanden, Prinzessin?"
„Ja, Sev. Ferd aua, wir psst."

Sie lachten alle gleichzeitig los und nachdem Nicole skeptisch in die Runde geschaut hat, lachte auch sie.

Nach dem Essen gingen sie noch einmal hinaus. Tim und Nicole tobten über eine Wiese und Severus und Hermine saßen auf ihrer Bank, unterhielten sich leise und hielten sich dabei an den Händen. Sacht strich Severus mit seinem Daumen immer wieder übers Hermine Hand, was ihr eine permanente Gänsehaut bescherte.

Lautes Weinen ließ sie inne halten. Sie sah sich um und Nicole flitze auf sie zu.

„Aua Mama, aua." Sie schrie wie am Spieß.
„Was ist denn passiert?", fragte Hermine ruhig.
Nicole zeigte auf ihre Hand. „Aua, da."

Hermine und Severus besahen sich die kleine Hand, konnten aber nichts ungewöhnliches entdecken.

„Da ist nichts, meine Kleine."

Dicke Tränen kullerten Nicole über die Wange.

„Aua, Mama." Sie schüttelte ihre Hand.

Severus besah sich die kleine Hand nochmal und entdeckte einen kleinen Einstich.

„Irgendwas hat sie gestochen oder gebissen. Wir sollten etwas Kühlendes darauf machen."

Severus hatte noch nicht ganz ausgesprochen als Nicole erneut laut aufheulte.

Der Bauer kam vorbei und stutzte. „Was ist denn los?"
„Irgendwas hat sie gestochen."
„Lass mal sehen."

Der Bauer besah sich Nicoles Hand und blickte dann ernst von Severus zu Hermine.

„Damit ist nicht zu spaßen. Eine Kriebelmücke hat sie gestochen."
„Und was passiert jetzt?", fragte Hermine und nahm Nicole auf den Schoß.
„Nun, die Stelle wird fürchterlich jucken. Nicole darf aber nicht kratzen. Nach und nach wird die Hand dick werden und sehr weh tun. In vier Tagen etwa wird die Schwellung zurück gehen, aber weh wird es immer noch tun."
„Na toll. Und jetzt?"
„Kühlen. Packt Eis drauf. Das hilft auf jeden Fall. Ich werd mal sehen, ob Hilda eine Creme dafür hat. Wir sind schon oft von der Kriebelmücke gebissen worden."

Anton machte sich auf den Weg zu Hilda.

Severus sah Hermine an. „Vielleicht sollten wir zaubern? So das sie wenigstens keine Schmerzen hat. Ich mein, wofür sind wir Zauberer."
Hermine grinste. „Weiß Anton, das du Zauberer bist?"
Severus nickte.
„Und die anderen Leute?"
Er sah sich um. „Niemand da.", grinste er verschmitzt.
„Dann mach mal."

Severus dachte einen Augenblick nach, nahm seinen Zauberstab aus der Hosentasche und murmelte einige Sprüche. Nicoles Mine erhellte sich wieder.

„Kein aua.", strahlte sie Severus an.

Die Hand war zwar noch dick geschwollen, aber sie tat Nicole nicht mehr weh und das war schon mal ein kleiner Fortschritt.

Anton kam zurück und reichte Hermine die Creme. Mit großen Augen sah er Severus an.
„Sowas könnt ihr heilen? Mit ein paar Worten?"
Severus nickte. „Ja, aber du brauchst es nicht weiter zu erzählen."

Hermine cremte Nicoles Hand ein und stand dann auf.

„Zeit um ins Bett zu gehen."

Die Kinder gähnten und Severus nickte. So brachten die Beiden Tim und Nicole ins Bett und kuschelten anschließend noch ein wenig miteinander, bevor auch Severus in sein Heubett ging und Hermine in ihr Zimmer.

Urlaub auf dem BauernhofWhere stories live. Discover now