Kapitel 32

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Sie erwachten fast gleichzeitig im Morgengrauen. Die Sonne ging gerade hinter den Bergen auf. Hermine fühlte Severus's Hand auf ihrem Bauch und lächelte noch bevor sie die Augen öffnete. Als sie sich langsam umdrehte, sah sie in Severus Augen. Fasziniert sah er sie an. Sie sah so schön aus. Ihre Haare waren total verwuschelt und voller Heu, ihre Wangen waren vom Schlaf noch gerötet und ihre Augen strahlten.

Als sie ihn anlächelte riss er sie an sich und küsste sie stürmisch. Er konnte diesem Lächeln einfach nicht wieder stehen. Sie berührte sein Herz. So sehr, das es weh tat. Es blieb nicht bei diesem einen Kuss. Voller Leidenschaft wiederholten sie das Liebesspiel der vergangenen Nacht.

Nachdem sie wieder zu Atem gekommen waren, zogen sie sich an. Noch waren die Kinder nicht wach, aber lange würde es nicht mehr dauern. Sie gingen Hand in Hand nach draußen und wuschen sich an der Pferdetränke.

Sie setzten sich auf die Bank unter der Kastanie. Severus betrachtete Hermine von der Seite. Hermine war ganz in Gedanken versunken.

„Hey, alles klar?", fragte er und streichelte ihr über die Wange.
„Ja, warum?"
„Du wirkst so abwesend."
Hermine lächelte ihn an. „Ich, ich...ich hab nachgedacht."
„Worüber?"
„Darüber, das ich mir, unser zusammen sein schon so lange gewünscht habe."
Fragend sah er sie an und zog eine Augenbraue in die Höhe.
„Ach, ist ja auch egal." Verlegen sprang sie auf und ging Richtung Heuschober.
„Hermine, warte. Wie hast du das gemeint?"
Sie drehte sich um und sah ihn an. „Ich weiß nicht, wie ich dir das erklären soll."

Ein dünnes Stimmchen rief nach ihr und sie war froh, so Severus's fragenden Blicken zu entkommen. Sie lief zum Heuschober und da kam ihr schon Nicole entgegen. Total zerzaust mit Heu im Haar. Hermine nahm sie auf den Arm und ging in den Schober hinein, um nach Tim zu sehen. Der Platz, an dem er geschlafen hatte war leer. Hermine sah sich um und wurde im nächsten Moment mit Heu beworfen. Schnell war eine ausgelassene Heuschlacht im Gange, an der auch Severus teilnahm.

Es wurde viel gekichert und gelacht und irgendwann kam Hermine ins Stolpern und Severus fing sie auf. Sofort legte er seine Lippen auf ihre und küsste sie liebevoll. Tim und Nicole sahen mit großen Augen zu. Nachdem Tim seine Fassung wieder gewonnen hatte, zog er Nicole nach draußen.

„Komm, wir lassen Mummy und Sev mal alleine." Nicole folgte ihm, ohne zu meckern.

Hermine und Severus bekamen nicht mit, das Tim und Nicole nicht mehr da waren. Sie küssten sich ausgiebig und fielen irgendwann zusammen ins Heu. Ganz außer Atem sah Hermine Severus an.

„Wie hast du das gerade draußen gemeint?", fragte er sie leise.
Verlegen wand sie ihren Blick ab und seufzte. „Ich weiß nicht, wie ich dir das sagen soll, ohne diesen Zauber zwischen uns zu zerstören.", sagte sie und wischte sich eine kleine Träne aus dem Augenwinkel.

„So schlimm kann es doch nicht sein." Zärtlich strich er ihr über die Wange.
„Doch, ist es aber."
„Du hast dir unser Zusammen sein, den Sex mit mir, also schon länger gewünscht?"
Sie nickte.
„Wie lange?"
Sie blickte ihn an. „Schon viel zu lange."
„Hermine, ich möchte eine klare Aussage."
„Ich kann nicht.", schluchzte sie.

Severus wurde ärgerlich. Seine Zornesfalte vertiefte sich und Hermine kam nicht umhin, mit der Fingerspitze darüber zu fahren. Er wich zurück.

„Severus, ich....", sie brach ab. Ihr fehlten einfach die Worte.
„Hermine, bitte. Sag es mir. Bitte."
Lange sah sie ihn einfach nur an. Suchte in seinen Augen, nach was wusste sie nicht.
„Ich habe mir den Sex mit dir gewünscht, seit dem ich 15 war." Jetzt war es raus. Sie zog die Knie an ihren Körper, umschlang sich mit beiden Armen und legte ihren Kopf auf ihre Knie.

Severus sah sie mit offenem Mund an. „Seit dem du 15 warst? Aber das, das hieße ja...."
Sie nickte. „Ja, das heißt es." Hermine war nicht in der Lage, ihn anzusehen.

Er verstummte und sah sie einfach nur an. Dann musste er grinsen.

„Ich weiß nicht, was du daran jetzt so lustig findest.", schnappte Hermine beleidigt.
„Ach Süße, lustig finde ich es nicht, aber amüsant. Du warst als Schülerin in deinen Lehrer verliebt und hast es ihm nicht mal gesagt."
„Ha, wie hätte ich dir das sagen können? Du hast mich nicht beachtet, mich nicht gesehen, mich ständig ignoriert und außerdem hättest du es doch eh nur als dumme Schwärmerei abgetan."
„Ja, mit dem Letzten hast du wohl Recht, aber mit dem davor nicht."
Sie blickte ihn an. „Ach, willst du jetzt leugnen, das du mich ignoriert hast?"
„Ja."
„Ja? Erklär mir das bitte."
„Ich habe dich nicht ignoriert. Ich habe dich sehr wohl wahr genommen. Als wissbegieriges Mädchen, das ihren Kopf ständig in irgendwelchen Büchern vergraben hatte und diese fast auswendig konnte. Ich habe auch deinen ständig erhobenen Arm im Unterricht gesehen, aber ich habe ihn auch wissentlich übersehen. Denn, ich wusste das du eh alles wusstest und wollte den Anderen eine Chance lassen von mir zu lernen."
„Ach.", sagte sie und sah ihn mit großen Augen an.
„Ja, ach. Ich habe mir deine Aufsätze immer bis zum Schluss aufbewahrt, weil ich gespannt darauf war, wie du meine Aufgaben umgesetzt hattest und ich habe wohlwollend registriert, das deine Zaubertränke immer die Besten waren."
„Na toll. Nur schade, das ich davon nie etwas gemerkt habe. Statt mich zu loben, hast du mir lieber Hauspunkte abgezogen."
Er grinste. „Du bist schön, wenn du dich so aufregst."
„Lenk jetzt nicht vom Thema ab."
„Hermine, ich hab dich sehr wohl wahr genommen. Auf dem Abschlussball warst du das schönste Mädchen von Hogwarts und ich habe es genossen, mit dir zu tanzen."
„Leider hast du es mir nicht gezeigt."
„Ich war dein Lehrer."
„Auf dem Abschlussball nicht mehr." Sie bohrte ihren Blick in seinen.

„Wo sind eigentlich Tim und Nicole?", fragte sie auf einmal und sah sich um?
Er zuckte mit den Schultern und stand auf. „Komm, wir suchen sie."

Severus streckte ihr seine Hand hin und Hermine ergriff sie. Er zog sie hoch und direkt in seine Arme. Dann hauchte er einen Kuss auf ihren Mund und Hand in Hand gingen sie auf die Suche nach Tim und Nicole.

Urlaub auf dem BauernhofWhere stories live. Discover now