Träume und Erinnerungen

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Der Wind pfeifte bedrohlich in das Zelt hinein, als Talisa das Zelt öffnete und hineintrat.
Ihre Freundin Mayisa war umwickelt mit Fellen und hatte es sich auf einem der zwei Betten bequem gemacht um die Utensilien für die Arbeit der beiden zu sortieren.

"Ich finde es immer noch bedenklich, dass wir in einem Krieg sind, der nichts mit uns zu tun hat.
Weißt du überhaupt was für ein Mensch dieser Robb Stark ist?
Vielleicht ist er ein-"

"Ich habe gerade mit ihm gesprochen," unterbrach Talisa sanft ihre Freundin.

Der Kopf von ihr wirbelte herum und sie zog leicht kichernd die Augenbrauen hoch.

"Du, eine einfache Sanitäterin, hast mit dem König des Nordens gesprochen?"

"Das hättest du nicht erwartet, meine Liebe, nicht wahr?"

Mayisa schüttelte schmunzelnd den Kopf und setzte ihre Sortierarbeit fort.

"Er hat sogar nach meinem Namen gefragt."

"Ja, damit er dich köpfen lassen kann, weil du ihm zu sehr auf die Nerven gegangen bist."

Sie lachten beide und blickten sich glücklich an.
Mayisa drehte ihr wieder den Rücken zu um weiter die Medikamente und Verbände einzuordnen.
Talisa setzte sich ebenfalls auf das Bett ihrer Freundin und musterte sie plötzlich ernst.

"Es tut mir Leid, dass ich dich überredet habe hierher zu kommen und kurz darauf brach ein Krieg aus.
Ich habe dich in eine Gefahr gebracht, nur weil ich selbst ein neues Leben anfangen wollte."

Mayisa sah auf und blickte Talisa an.
"Du bist für mich wie eine Schwester.
Du bist die Familie, die mir genommen wurde.
Ich folge dir überall hin."
Sie lächelte zu ihr, doch ihre Freundin starrte sie weiterhin schuldbewusst an.

Mayisa stumpte sie freundschaftlich in den Arm.
"Hey, Kopf hoch.
Du hast mit dem König des Nordens geredet.
Das können nicht viele hier im Lager von sich behaupten."

Sie brummte und sah nachdenklich weg.
"Er sieht wirklich gut aus."

Mayisa lachte auf und grinste ihre Freundin freudig an.

"Aber er scheint auch vom Wesen her eine fähige Persönlichkeit zu haben.
Es war die richtige Entscheidung uns den Starks anzuschließen."

"Ach wirklich?
Ned Stark soll ein Verräter gewesen sein."

Talisa stand auf und lief zu ihrem Bett.
"Vielleicht sollte ich mal mit meinem König darüber reden," scherzte sie.

Mayisa schmunzelte wieder und stand ebenfalls auf um an dem kleinen Tisch etwas zu hantieren und die Kerze auszuwechseln.

"Du redest echt wirres Zeug.
Schlaf lieber."

Ein mürrisches "Jaja" kam von Talisa und sie machte es sich in ihrem Bett so bequem wie möglich.

Eine Weile ordnete Mayisa noch die Schublade des Tisches.
Ein ruhiges Schnaufen war von Talisa zu hören, was sie sehr beruhigte.

Um sie ein letztes Mal in dieser Nacht noch einmal zu sehen drehte sich Mayisa um zu ihrer engsten Vertrauten.

Als ihre Augen erblickten, was sich dort abspielte wurde ihr übel und schwarz vor Augen.
Sie riss die Augen auf und schlug die Hände über den Kopf, als sie Talisa's blutüberströmten durchstochenen toten Körper sah.
Ihre wundervollen Augen starrten tot in die Leere und ihr Gesicht war blass, wie das einer Leiche



Drachenfeuer | jon snowWhere stories live. Discover now