Verzweiflung

1.4K 62 15
                                    

Der Wind peitschte erbarmungslos um die Gesichter der Anwesenden Personen.
Mit lauten Geräuschen trafen die mächtigen Wellen auf die riesigen Felsen von Drachenstein.



Lady Tiryr lief langsamen unsicheren Schritten die Treppen hinunter, vorbei an Dothraki, die sie finster anblickten und kritisch musterten.
Sie fühlte sich so allein, seit letzten Abend, und es schien als wenn man ihr jeglichen Halt genommen hätte.
Doch versuchte sie stets positiv gestimmt zu bleiben.
Diese Einstellung hatte sie jahrelang perfektioniert.

Kurz hielt sie inne als sie die Beraterin der Königin und Daenerys nebeneinander auf den Stufen stehen sah.
Gerade kam Jon Schnee um die Ecke und machte dann Halt um auf die Aufmerksamkeit der beiden Frauen zu warten.
Mayisa schluckte den Kummer herunter und augenblicklich machte sich in ihrem Körper Stolz und Selbstbewusstsein breit.


"Euer Gnaden," konnte man den König begrüßend hören.

Sofort blickten die beiden Frauen auf und Daenerys machte einige Schritte die Stufen hinunter.
Wie auf Knopfdruck traten beschützerisch einige Dothraki Krieger hervor um ihrer Königin hinterherzugehen, doch sie machte eine abweisende Handbewegung.
Alle Krieger blieben still stehen und Daenerys machte die letzten Schritte hinunter zu dem König des Nordens.
Er hatte Mayisa nicht einmal eines Blickes gewürdigt.
Die Lady schnaufte tief durch und runzelte die Stirn, als beide Herrscher um einen riesigen Felsvorsprung verschwanden.

Mayisa ging zügig die Stufen hinunter und stapfte mit ihren ledernen Stiefeln dann rasch durch den nassen Sand.

Um den Vorsprung herum, erblickte sie Ser Davos, welcher mit einer Fackel am Eingang einer riesigen Höhle stand.


"Ser Davos, was hat der König vor?"

Der alte Mann zuckte beinahe zusammen, weil er die Tiryr nicht bemerkt hatte und schaute sie dann nachdenklich an.

"Er zeigt Königin Daenerys den Berg aus Drachenglas, welchen sie gefunden haben."

Mayisa biss sich auf die Lippe und schaute neugierig in die dunkel Höhle hinein.

"Außerdem hat er Wandmalereien entdeckt, welche einst die Kinder des Waldes anfertigten."

Erstaunt zog sie die Augenbrauen hoch.
"Kann ich mir das auch anschauen?"

"Natürlich, Mylady.
Ich zeige es euch nachher."

"Ich meine jetzt."

Verlegen trat Davos von einem Fuß auf den anderen und schnaufte dann, als wenn ihn etwas belasten würde.

"Der König möchte mit diesen Wandmalereien die Königin überzeugen mit ihm zu kämpfen.
Sie bilden weiße Wanderer ab.
Ich denke wir sollten beide alleine lassen."

Sie zog die Augenbrauen hoch und verschränkte die Arme.
"Wie ihr meint..."




Betrübt blickte Davos die junge Lady während des Schweigens an.
Er wusste mehr, als sie.
Jon hatte nicht nur Interesse an der Armee von der Königin.
Beide hatten sie darüber bei einem Spaziergang gesprochen, bevor sie auf Missandei getroffen waren.
Der alte Mann wusste, dass Jon sehr beeindruckt und angetan von der blonden Schönheit war.
Es bedrückte ihn, dass ein Paar, wie Mayisa und Jon, möglicherweise auseinandergerissen werden würde, nur weil sich einer von ihnen einen guten Verbündeten erhoffte.












"Ser Davos und Lady Tiryr."

Der kleine Tyrion Lennister kam mit einem glatzköpfigem beleibtem Mann auf beide zu und lächelte kurz.

Drachenfeuer | jon snowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt