Kapitel 3

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Tobi setzte sich wieder hinaus, sah in den Nachhimmel und rauchte eine Zigarette. Er musste sich dringend neues Geld beschaffen, sonst hätte er die nächsten Tage nichts mehr zu Essen. Er machte sich auf und schlich fast schon in das nächstgelegene Dorf. Auf dem Weg dachte er nach. Vielleicht könnte Körry sich auch einen kleinen Job suchen, er hatte versprochen, dass er bei ihm bliebe, also müsse er auch etwas für das Wohl beider tun. Tobi kannte sich in dem kleinen Dorf schon gut aus, er wusste wo er hingehen konnte, um sich einem, auf jedenfall kurzzeitigem, Minijob anzunehmen. In dem kleinen Wohngebiet gab es einen Club, Tobi hatte sich dort schon öfter ein paar  Mäuse die Nacht über verdient, diesmal würde es wohl genau so laufen. Er schritt durch die Pforte, eine Welle von Lärm, Licht und Alkohol kam ihm entgegen. Es stank nach Schweiß. Überall waren Menschen. Schrecklich. Er kämpfte sich durch die Masse bis hin zur Bar. "Hey", rief er. Einer der Barkeeper wurde auf ihn aufmerksam, dieser nickte ihm zu und ließ ihn hinter die Theke. Nach und nach füllte er Drinks und ebenso die Leute ab. Den Stress und die Lautstärke konnte er zwar kaum aushalten, aber was man nicht alles tat, wenn man so lebte wie er. Er hatte zwar die Möglichkeit sich zu betrinken und alles erträglicher zu machen, aber das wollte er Curry nicht antun, dieser würde nur wieder darunter leiden, was er ohnehin schon genug tat. Alles um ihn herum verschwamm immer mehr zu einem einzigen Lauten Wall. Er wäre am liebsten ausgerastet, aber dann wär es aus und er hätte keine Geldquelle mehr. Nach 4 oder 5 Stunden wurde er vom Chef wieder entlassen, diese Nacht war mehr oder weniger erfolgreich gewesen. Sein Schädel dröhnte von dem ganzen Krach um ihn herum, er war froh, jetzt wieder zu seinem kleinen (oder eher gesagt großem) Kibbeling gehen zu können. Es war stockduster. Tobi strich mit seinen Fingern über die raue Wand, orientierte sich so zu dem kleinen Raum, welchen er Curry zur Verfügung gestellt hatte. Vorsichtig sah er durch den Türrahmen um einen friedlich schlafenden jungen Mann zu erblicken. Er sah schon süß aus, das musste sich auch Tobi eingestehen. Er lehnte in der Tür und überlegte kurz was er tun sollte. Einerseits könnte er sich neben den Größeren legen, er wusste dass dieser seine Nähe genoß, aber andererseits war er genauso eine Gefahr für den Jüngeren, auch wenn er insgeheim nicht wollte, dass dieser zu Schaden kam, egal wer oder was ihn in manchen Momenten beherrschte. Tobi fror, lange würde er es nicht mehr aushalten können, also entschied er sich letztlich doch dafür sich neben Curry unter die dünne Decke zu kuscheln. Er entledigte sich seiner Jacke, schmiss diese auf den Boden neben sich und legte sich nieder. Es war zwar unangenehm in diesen, vom Club stinkenden Sachen zu schlafen, aber was sollte er denn sonst tun. Er konnte sich ja schlecht einfach halbnackt neben Curry legen und einfach so tun als wäre nichts, aber lange Zeit darüber nachzudenken hatte er nicht, denn schon nach wenigen Minuten übermannte ihn die Müdigkeit komplett und er fiel in einen, wenn auch unruhigen, festen Schlaf.

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Split|CurrbiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt