Kapitel 20

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WICHTIG VORAB:

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Der 26 Jährige saß einfach da, den Blick in die Leere gerichtet, nachdenkend. Er kam einfach nicht mit sich klar, konnte sich nicht kontrollieren und brachte so sämtliche andere Lebewesen, welche ihm lieb waren in Gefahr. Er sah hinab zu dem Verletzten. Dessen Brustkorb hob und senkte sich leicht bei der flachen, röchelnden Atmung, die durch den Schmerz noch extremer war. Tobis Hand zitterte ein wenig, als er sie auf das Gesicht des Blonden zubewegte und beruhigend über die weiche Haut auf dessen Wange strich, in der ständigen Angst er könnte ihn wieder verletzen.

Vorsichtig schlug Curry die Augen auf. Sein Bauch schmerzte immer noch wie Hölle und er versuchte erst gar nicht sich aufzusetzen oder irgendwie zu bewegen, um die größten Unannehmlichkeiten zu vermeiden. Überrascht blickte er sich um. Tobi war nicht da, aber direkt vor seinem Schlafplatz thronten zwei Brötchen, belegt mit Käse und Butter. Daneben lag ein kleiner Zettel auf dem stand "Lass es dir schmecken, Kibbeling". Der Große musste Lächeln. Immerhin hatte Tobi ihn, wenn auch nur als winzige Wiedergutmachung, mit etwas zum futtern versorgt. Beherzt biss er in eines der Brötchen und genoss das Gefühl der Kräfte welche langsam wieder in seinen Körper zurückkehrten.

Der Geruch von Zigaretten mischte sich mit der Luft, welcher Curry verriet, dass Tobi ganz in der Nähe sein musste. Er erhob sich, lief durch den zerfallenen Türrahmen, schaute um die Ecke und erblickte Tobi, welcher an der Wand lehnte. Der Brünette wandte ihm den Kopf zu und lächelte ein wenig, was der Andere als Einladung sich zu ihm zu gesellen wahrnahm. "Wieso bleibst du eigentlich immer noch hier?", setzte Tobi, auf den Boden starrend, zu reden an. Der Andere war auf diese Frage nicht vorbereitet, öffnete zwar den Mund aber schloss ihn sogleich wieder ohne Antwort. "Ich hab dir so viel Scheiß angetan. Wegen mir ist deine Freundin tot. Ich hab deinen Körper... geschändet, und trotzdem bleibst du hier. Ich kapiers einfach nicht. Wieso... verzeihst du mir.", fuhr der Kleine in einem Redefluss weiter fort. Auf seinem Gesicht ließen sich keinerlei Emotionen erkennen. Indessen wurden Curry die schmerzlichen Erinnerungen wieder bewusst und eine Träne rann ihm übers Gesicht, allerdings nicht wegen seiner 'Freundin', es gab in der Hinsicht nämlich etwas, das niemand wusste, aber davon später mehr. "Weil..." flüsterte der Große unsicher "ich weiß es auch nicht so ganz. Es... es ist einfach so als... als ob ich dich schon ewig kenne, ich weiß auch nicht. Du... du bist für mich fast schon eine Art... Freund?", er zögerte bei diesem Satz, sah unsicher in die blauen Augen Tobis. Jener war mehr als überrascht über diese Worte, ließ sich diese Überraschung allerdings keineswegs anmerken. So etwas wurde ihm noch nie gesagt, jedenfalls nicht, dass er sich daran erinnern könnte. Mit einem Mal kamen die ganzen aufgestauten Emotionen in Tobi hoch. Pausenlos liefen Tränen sein von Trauer und Schmerz verzerrtes Gesicht hinab und verschwanden in dem dichten Bart. Der Blonde war völlig überfordert, hätte nicht damit gerechnet und wusste demnach auch nicht was er jetzt am besten tun sollte. Geleitet von seinen Gefühlen zog er den Kleinen in eine feste Umarmung, legte seinen Kopf auf dem des anderen ab, welcher sich in seiner Halsbeuge vergraben hatte. Sie verweilten so einige Zeit, bis Curry flüsterte:"Komm." Und Tobi an der Hand mit sich zog.

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Split|CurrbiWhere stories live. Discover now