Kapitel 19

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Der Blonde wurde am Kragen seines T-Shirts mitgezogen. In den dunkelsten Raum, den es hier nur gab, der jetzt allerdings etwas von den Sonnenstrahlen erhellt wurde. Auf einmal setzte der Kleine zu sprechen an und fragte wirklich mit Vorsicht:"W-würdest du...", er zögerte kurz, "Kannst du bitte dein T-Shirt ausziehen?", er sah etwas beschämt zu Boden und fragte sich selbst wieso er das gerade gefragt und nicht einfach gemacht hatte. Er fand seine eigene Überraschung auch im Gesicht des Blonden wieder, der jetzt irgendwie etwas unsicher an seinem Oberteil zupfte, es jedoch letztendlich doch über seinen Kopf zig und auf den Biden fallen ließ, es war ohnehin warm genug um ohne Shirt draußen zu sein. Irgendwie verzweifelt aber dennoch dankbar blickte Tobi dem Großen in die blauen Augen, aber Curry bemerkte, dass sich währenddessen irgendwas in dem Ausdruck des Anderen veränderte, denn der schien jetzt schon wieder übermäßig selbstsicher und kam auf ihn zu stolziert. Ohne zu zögern packte der Braunhaarige Curry und zog ihn an sich. Heiß spürte der Blonde den Atem des Blauäugigen an der Wange. Er hatte die Augen geschlossen und überließ seinen Körper nun wieder dem Anderen. Er zuckte zusammen und eine Gänsehaut überzog ihn, als er die Kälte von Tobi's Fingern auf seinem Rücken spürte. Der Große bemerkte wie sich warme Lippen an seinen Hals legten. Er seufzte mit zittrigem Atem und löste die Anspannung, die die Kälte in ihm ausgelöst hatte, wieder. Tobi drängte ihn in dem schwach erleuchteten Raum gegen die Steinwand. Eisiges Metall legte sich um die Hände des Blonden, welche der Braunhaarige über dessen Kopf festhielt. Die schweren Stahlketten, die jetzt um seine Handgelenke geschlungen waren, ließen nicht zu, dass er auch nur noch einen Schritt machen konnte. Sein Herz hämmerte gegen seine Rippen und sein ganzer Körper bebte. Beinahe spürte er, wie Tobi ihn schadenfreudig angrinste und überlegte, was er mit seinem 'Opfer' als nächstes tun könnte >>Ein schöner Anblick ihn so wehrlos zu sehen, aber...<< Tobi hielt in Gedanken inne, das grinsen verschwand langsam aus seinem Gesicht. >>aber eigentlich... will ich ihn gar nicht so sehen... glaube ich...<< >>O doch, du willst ihn so haben, ihn und vor allem sein Blut.<< Abwehrend schüttelte der Braunhaarige den Kopf, aber es gelang ihm nicht, dieses böse 'Etwas' von sich fern zu halten, sodass es doch wieder die Überhand ergriff, seine Hand zu einer Rasierklinge greifen ließ und diese tief durch den Bauch des Wehrlosen zog, der vor Schmerzen aufschrie. Danach war nur noch das Wimmern des Verletzten, das Blut was auf den Boden platschte und das metallene Klirren von etwas, das auf den Boden fiel, zu hören. Tobi hatte die Augen aufgerissen. Ein Teil von ihm war überaus zufrieden mit seinem Werk, der Andere bedauerte es jedoch zutiefst, so war es immer und immer wieder. Der jetzt noch kleiner Wirkende schaffte es einfach nicht diese zwei Hälften von sich irgendwie zu vereinen und unter Kontrolle zu bringen, so sehr er es auch versuchte. Er sackte auf die Knie, eine glitzernde Träne verließ seinen Augenwinkel und tropfte, neben der dunkelroten Flüssigkeit, auf den Boden. Er schluckte und hauchte:"Es... es tut mir leid, es tut mir so sehr leid...". Eine Zeit lang schien die Zeit wie angehalten, bis Tobi wieder einen mehr oder weniger klaren Kopf bekam und bedacht handeln konnte. Er löste Currys eiserne Fesseln und trug ihn halb, halb zog er ihn, aus dem Raum wieder hinaus, in den wo die Matratze lag und bettete ihn darauf. Er durchwühlte seine kürzlichen Einkäufe und kramte eine Packung Verbände hervor. Er hatte irgendwie schon geahnt, dass er die brauchen würde. So vorsichtig und hochkonzentriert wie nur möglich, wickelte er den weichen Stoff um den Bauch des ihm zu Füßen Liegendem. Grob geschätzt hatte die Klinge mindestens einen Zentimeter tief das Fleisch durchtrennt. Der weiße Stoff hatte sich inzwischen schon blutrot gefärbt. Der Große schien nicht komplett bei Bewusstsein zu sein, der Schmerz hatte ihm die letzte Kraft geraubt. Der Hunger hatte ihn sowieso schon geschwächt. Es dauerte nicht lang bis der Blonde in einen tiefen, ruhelosen Schlaf fiel, Tobi an seiner Seite, der ihn bewachte.

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Split|CurrbiWhere stories live. Discover now