He shot me down

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Beca P.O.V.

Nach der Schule machte ich mich auf den Weg ins Krankenhaus. Ryan wollte eigentlich mitkommen, aber ich wollte lieber alleine gehen. Seit heute morgen verhält er sich total komisch. In den Pausen hatte ich auch die ganze Zeit das Gefühl, dass er mich angestarrt hat. Ab und zu hatte ich ihn dabei sogar erwischt. Das ist ja irgendwie auch ganz süß, aber irgendwann reicht es dann auch wieder. Als die S-Bahn vor mir hielt, drückte ich auf den Knopf, und die Türen öffneten sich. An der richtigen Station stieg ich dann wieder aus und lief ins Krankenhaus.

Eigentlich sollte mein Dad ja heute schon entlassen werden, aber seine gebrochene Rippe bereitet ihm immer noch solche Probleme, sodass er noch bis Freitag bleiben muss. Ich lief durch die Eingangshalle zu den Fahrstühlen. Ich hatte schon öfters überlegt ihm heute von meiner Matheklausur zu erzählen, aber habe mich dann doch dagegen entschieden. Wieso sollte ich ihn denn noch mit so etwas belasten, wenn es ihm sowieso schon schlecht geht? Endlich war ich an der Tür zu Dads Zimmer angekommen.

Vorsichtig klopfte ich, und öffnete die Tür. Dad lag auf seinem Bett und sah sich Fußball auf seinem Minifernseher an. Als er mich sah lächelte er. Die Stimmung zwischen uns ist zwar immer noch angespannt, aber seit dem er im Krankenhaus liegt, freut er sich über jeden Besucher der kommt. Ich erwiderte das Lächeln und setzte mich neben ihn auf einen Stuhl.

„Wie geht’s dir?“

„Schon etwas besser. Ich denke bis Freitag bin ich so erholt, dass ich wieder nach Hause kann.“ Antwortete er und sah wieder auf den Bildschirm.

„Hast du heute schon etwas gegessen?“ Fragte ich ihn. Hier im Krankenhaus bekam man nur Frühstück und Abendbrot, was heißt, dass er sich sein Mittag selbst in der Cafeteria holen musste. Und so wie ich Dad kenne, hatte er sich nicht die Mühe gemacht nach unten zu gehen.

„Nein, aber es gibt in zwei Stunden Abendbrot.“

„Trotzdem brauchst du etwas zum Mittag, Dad! Ich gehe kurz runter, und hole dir etwas!“

Bevor er etwas sagen konnte, war ich schon aus dem Zimmer gegangen. Ich lief den ganzen Weg wieder zurück. Als ich schon in der Schlange stand, klingelte plöztlich mein Handy.

„Hallo?“

„Hallo, hier ist Dr. Nielson. Spreche ich mit Beca Chaplin?“

„Ähm, ja.“ Sagte ich verwirrt. Wieso ruft mich mein Frauenarzt an?

„Es tut mir leid, aber es gab am Montag ein paar Probleme mit unserer Technik, sodass meine Diagnose fehlerhaft war. Mittlerweile haben wir die Probleme behoben, und ich habe die Probe von ihnen erneut getestet, und raus kam, dass sie schwanger sind. Herzlichen Glückwunsch!“ Trällerte sie. Ich? Schwanger? Plötzlich war ich wie erstarrt, sodass mir beinahe das Handy aus der Hand gefallen wäre. Das darf nicht wahr sein! Nein, das kann jetzt nicht sein! Ohne noch irgendetwas zu sagen, legte ich auf. Mein Schock war einfach zu groß.

„Möchten sie jetzt noch etwas kaufen, oder nicht?!“ Fragte mich der Verkäufer genervt und riss mich somit aus meienr Starre. Ich schüttelte den Kopf, und rannte schnell aus dem Gebäude. Dad war mir im Moment egal. Das einzige was mich interessierte, war Ryan. Irgendwann muss ich es ihm sagen. Irgendwann würde er es sowieso sehen. Aber er will kein Kind. Selbst mich würde er mit einem Kind nicht mehr wollen.

Schon nach ein paar Minuten kam ich erschöpft am S-Bahnhof an. Ich wollte zu ihm fahren und mich dicht an ihn kuscheln. Wer weiß, vielleicht bleibt er ja trotzdem bei mir. Letztes mal war er einfach so überrumpelt. Ja, es war einfach nur der Schock am Montag. Voller Hoffnungen wartete ich auf meine Bahn. Ich hörte schon das Rauschen einer S-Bahn, doch leider war es die auf der anderen Seite. Ich drehte meinen Kopf kurz zur Seite, während ich darüber nach dachte, wie ich es ihm irgendwann sagen würde.

Doch ehe ich mich versah, trafen sich unsere Augen. Da stand er. Ryan war gerade aus der Bahn gestolpert, und sah mich jetzt ebenfalls an. War er mir gefolgt? Trotz meinem Wissen, das ich schwanger war, musste ich lächeln. Wie jedes mal, wenn ich in seine Augen blickte. Jetzt war wieder einer dieser Momente, wo mir so bewusst wurde, wie sehr ich ihn doch liebe. Wie sehr ich von ihm abhängig war. Komsicher Weise erwiderte er mein Lächeln jedoch nicht. Was ist denn heute nur die ganze Zeit los mit ihm? Langsam kam er auf mich zu und stellte sich vor mich, mit den Händen in der Hosentasche.

„Hey, was machst du denn hier?“ Fragte ich ihn.

„Ich muss mit dir reden.“ Antwortete er trocken.

„Okay...“ Sagte ich unsicher.

„Hör zu, ich kann nicht mehr. Dieses ganze rumgeschmuse und kitschige Zeugs steht mir einfach nicht. Ich wollte dich einfach nur noch einmal ficken, aber dass hat ja leider nicht geklappt. Du bist mir einfach zu verklemmt, Beca.“ Redete er drauf los. Erschrocken sah ich ihn an. Er wollte mich nur ficken...

„Was willst du d-damit sagen?“ Fragte ich mit zitternden Stimme.

„Es ist aus.“ Es ist aus. Es. Ist. Aus. Irgendwie verstand ich seine Worte nicht. Oder besser, ich wollte sie nicht verstehen. Ich schaute noch einmal in seine Augen, um nach irgendwelchen Gefühlen zu suchen, doch das einzige was sie ausstrahlten, war Kälte. Nichts von der Liebe oder der Leidenschaft zu mir war mehr zu sehen. Sie hatte ja anscheinend auch nie existiert. Jetzt erst merkte ich, was er gerade getan hatte. Er hatte Schluss gemacht. Einfach so. Plötzlich überkam mich eine teuflische Wut. Er wollte mich nur ficken, und hat mir deshalb jetzt das Herz gebrochen. Ohne es wirklich zu merken, holte ich mit der Hand aus, und traf sein Gesicht. Ich holte so doll aus, sodass man ein lautes Klatschen hören konnte. Tausende Tränen flossen über meine Wange, als ich mich umdrehte und wegrannte...

Very sad. Ich weiß, ich weiß. In den nächsten Kapiteln wird noch sehr viel passieren, also seid nicht gleich zu niedergeschlagen. Ich persönlich hasse es auch, wenn es kein Happy End gibt. Aber Drunk by Love ist noch laaaange nicht zu Ende. Ich hoffe euch gefällt das Kapitel auch gut, und ihr habt Lust auf mehr.

LG bluerose68

Drunk by Love *Where stories live. Discover now