Drunk by Love *

Dealer

Ryan P.O.V.

Genervt schaltete ich meinen Wecker aus und stand auf. Heute ist Samstag, dass heißt, ich muss mich entscheiden. Tony helfen, und somit Beca schützen, aber auch mein Versprechen mir gegenüber brechen oder Tony nicht helfen, Stolz behalten und Beca somit Gefahren aussetzen. Und ich habe mich entschieden. Ich werde für Tony arbeiten. Ich könnte einfach nicht mit dem Gedanken leben, dass Beca wegen mir in Schwierigkeiten steckt. Und doch hast du sie alleine gelassen. Um sie zu schützen!

Ich schüttelte den Kopf und ging ins Bad. Nachdem ich mich fertig gemacht hatte, stieg ich in mein Auto und fuhr zur Lagerhalle. Irgendwie fühlte es sich heute anders an. Klar, ich war in letzter Zeit öfters hier, aber nur zum reden, und nicht um zu arbeiten. Ich atmete noch einmal tief ein und aus, und lief dann zum Tor. Davor standen irgendwelche Männer, die nicht kannte.

„Wer bist du?!“ Fragte der eine gelangweilt und musterte mich skeptisch. Haben die jetzt im Ernst Aufpasser bestellt?

„Ryan Hastings. Ich will zu Jake!“ Antwortete ich trocken. Er nickte stumm, und öffnete dann endlich die Tür. Drinnen angekommen, lief ich zum Besprechungsraum, da ich mir sicher war, dass Jake dort war. Ohne Anzuklopfen stieß ich die Tür auf, und sah in die entsetzten Gesichter von Anthony, Jake und Ethan.

„Ryan! Hast du es dir überlegt?“ Fragte Jake.

„Ja, ich werde den Posten übernehmen. Aber ich sage dir gleich, sobald Tony wieder arbeitsfähig ist, gehe ich wieder!“ Stellte ich klar. Sofort bildete sich ein breites Grinsen auf Jakes Gesicht.

„Glaub mir, Ryan, länger will ich dich auch gar nicht hier haben! Aber es war die richtige Entscheidung! Seit dem du weg warst, hat sich hier einiges geändert. Colin wird dir alles was neu ist erklären und zeigen. Warte einfach in der Eingangshalle, er wird gleich da sein!“ Sagte er, schob mich aus dem Raum und knallte mir die Tür vor der Nase zu. Sofort spannte ich den Kiefer an. Was fällt diesem Bastard eigentlich ein?! Wie soll ich es hier nur so lange mit den ganzen Idioten aushalten? Ich seufzte und setzte mich dann auf eine der zwei Sofas in der Eingangshalle.

„Ryan?“ Fragte Jemand hinter mir. Schnell drehte ich mich um und sah in das Gesicht von einem Jungen. Er war vielleicht 1-2 Jahre jünger als ich, und deshalb auch etwas kleiner. Fragend blickte ich ihn an.

„Ich soll dir jetzt alles zeigen. Wenn du also vielleicht mitkommen könntest?“ Fragte er wieder trocken. Ich stand auf, legte den Kopf ein wenig schief und musterte ihn nochmal.

„Colin?“

„Wow, du bist auch echt ein Schnellchecker!“ Sagte er und lächelte leicht.

„Ich finde es echt richtig cool, dass du wieder dabei bist!“ Freute er sich. Da hat er aber was falsch verstanden...

„Ähm Colin... ich bin nur hier, weil mich Tony dazu zwingt.“ Klärte ich ihn auf.

„Er tut was?! Man, der dreht in letzter Zeit echt am Rad. Er lässt jetzt sogar schon schwangere Mädchen einsperren.“

„Schwangere Mädchen?!“ Fragte ich geschockt. Der hat sie doch nicht mehr alle!

„Ja, sie wurde gestern von Jake und Chris hier her gebracht. Wieso weiß ich allerdings auch nicht.“ Erzählte er mir. Bestimmt hatte er nicht einmal einen Grund.

„Kann... Kann ich sie vielleicht mal sehen?“ Fragte ich. Vielleicht könnte ich ihr ja helfen... Stumm nickte Colin und lief dann in einen der Flure. Wir gingen noch ein ganzes Sttück, bis wir vor einer Tür zum Stehen kamen. „Er hält das Mädchen im Lagerraum fest? Wie billig!“

„Aber stell ihr lieber nicht zu viele Fragen, die antwortet sowieso nicht.“ Klärte er mich auf.

„Geht klar. Mich würde es aber wirklich interessieren, welchen Grund Tony hatte, sie einzusperren.“

Gerade als Colin die Tür augeschlossen hatte, und ich nach der Türklinke griff, kam Jake um die Ecke und schlug meine Hand weg.

„Das hier ist nicht dein Einsatzbereich, Ryan, sondern Colins! Komm, wir müssen jetzt etwas erledigen.“ Sagte er sauer.

„Was muss ich machen?“

„Dealen.“

Beca P.O.V.

Plötzlich wachte ich durch dumpfe Geräusche, die sich immer mehr näherten, auf. Sofort setzte ich mich auf und starrte die Wand an. Lassen sie mich jetzt endlich hier raus? Ich kann es nur hoffen, denn durch meine Wunde habe ich schreckliche Kopfschmerzen bekommen, und einen riesen Hunger habe ich auch. Außerdem müsste ich langsam mal auf die Toilette... Ach, mir geht es einfach rund um dreckig! So ein Lagerraum ist auch nicht so bequem wie ein Bett in einem fünf Sterne Hotel... Die Schritte wurden immer lauter. Langsam bekam ich Angst. Es war definitiv mehr als eine Person auf der anderen Seite der Tür! Was wenn es wieder die zwei von gestern sind? Vor Colin hätte ich keine Angst, aber vor den anderen? Besonders der Fahrer war gruselig gewesen. Wegen ihm habe ich schließlich auch eine Platzwunde am Kopf. Auf einmal rissen mich Stimmen aus meinen Gedanken.

„Er hält das Mädchen im Lagerraum fest? Wie billig!“

Ist das nicht... Nein, das kann nicht sein! Dann hörte ich wie der Schlüssel im Schloss klapperte, und sich der Riegel öffnete.

„Aber stell ihr lieber nicht zu viele Fragen, die antwortet sowieso nicht.“

Wie nett!

„Geht klar. Mich würde es aber wirklich interessieren, welchen Grund Tony hatte, sie einzusperren.“

Tony?! Tony hat mich hier einsperren lassen? Oh mein Gott! Jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher, ob ich hier lebend rauskomme... Aber ich bin doch erst 16! Ich darf noch nicht sterben! Plötzlich hörte ich wieder Schritte, und dann ein paar Sekunden später einen lauten Knall, der mich zusammen zucken ließ. Jetzt hauen sie auch noch gegen die Tür... Machen die das etwa extra?!

„Das hier ist nicht dein Einsatzbereich, Ryan, sondern Colins! Komm, wir müssen jetzt etwas erledigen.“ Ryan? Nein, bitte nicht... Vielleicht sagt er ja auch nein...

„Was muss ich machen?“

Er hatte es mir versprochen...

„Dealen.“

Und doch bin ich ihm egal. Er hatte gesagt er würde nie wieder damit anfangen! Allerdings war das, bevor er Schluss gemacht hatte. Jetzt glaube ich ihm wirklich, dass er mich nicht liebt. Hätte er auch nur einmal ein bisschen Liebe für mich empfunden, würde er das jetzt nicht machen. Oder vielleicht...

„Ryan!“ Schrie ich. Vielleicht hört er mich, und holt mich hier raus.

„RYAN!“