Wenn Träume Realität werden

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VORLETZTES KAPITEL!

Es folgt noch ein kleines epilogartiges Kapitel.

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„Hey, Cornelius. " Ich blickte auf, sah ihn.
Der schwarze Anzug umschmeichelte seinen Körper vorteilhaft. Seine Haare waren kürzer, als bei unserer letzten Begegnung. Er hatte sie wohl schneiden lassen. Seine Locken waren kaum noch zu erahnen.

„Hallo, Alexander." Ich lächelte und es fühlte sich tatsächlich ehrlich an.

Um uns herum herrschte eine laute Geräuschkulisse, da sich die Gäste für den Sektempfang im Foyer des Gemeindehauses versammelt hatten und nun auf das glückliche Paar warteten, welches gerade noch einige Fotos machte.

„Ich muss mit dir sprechen. Können wir vielleicht irgendwohin gehen, wo es leiser ist?"

Ich nickte, ging voran in den Speisesaal, der mit einer Tür vom Eingangsbereich abgetrennt war.

Nur als leises Murren drangen die Stimmen der Gäste durch die geschlossene Tür.

„Also, was gibt's?" Ich war mir tatsächlich nicht sicher, worüber er mit mir reden wollte. Wir hatten alles geklärt, wir hatten einen Schlussstrich gezogen. Und das war gut so.

„Ich wollte mit dir reden, über uns." Er blickte mich mit diesem Hundeblick an, dass mir schon jetzt klar war, worauf er hinauswollte.

„Löckchen." Begann ich sanft. „Es gibt kein ‚uns'. Es gab auch ehrlich gesagt nie wirklich ein ‚uns'. Dieses Hin und Her, das wir da hatten, hat keinem von uns gut getan, es hat uns nur belastet. Deswegen haben wir es doch beendet. Wir haben alles geklärt. Du hast dich für Linda und deine Familie entschieden und ich habe das akzeptiert."

„Ich bin aber nicht mehr mit Linda zusammen! Ich hab sie verlassen." Er dachte wohl, dies würde alles verändern. Als würde ich deswegen alles vergessen, was wir gesagt hatten, als würde ich sofort begeistert in seine Arme springen und wir würden für immer glücklich zusammen sein.

„Ich weiß, aber das ändert nichts. Du hast sie nicht wegen mir verlassen. Du hast sie verlassen, weil du Angst hast, vor festen Bindungen und vor Nähe. Du kannst dich nicht auf jemand anderen einlassen. Aber ich brauche jemanden, auf den ich mich verlassen kann. Jemand, der immer für mich da ist. Ich will endlich glücklich sein mit einem Menschen, der mich bedingungslos lieben kann."

Es war das erste Mal, das ich dies ehrlich zugab und ich erkannte, wie stark dieser Wunsch tatsächlich war. Ich wollte doch nur einen Menschen, der mich so lieben konnte wie ich war, mit jeder verdammten Macke und jedem beschissenen Fehler, den ich nun mal besaß, weil ich ein Mensch war. Ein einziges Mal nur, wollte ich das Gefühl haben, für jemanden genug zu sein.

„Ich liebe dich, Cornelius!" Er trat einen Schritt an mich ran, legte seine raue Hand auf meine Wange. „Ich liebe dich so verdammt sehr." Verzweiflung und Ehrlichkeit lag in seiner Stimme.

Ich atmete tief durch. Seine Worte ließen mich absolut nicht kalt. Meine Gefühle für ihn waren natürlich nicht einfach so verschwunden, doch ich hatte verstanden, dass wir zusammen nie glücklich werden würden.

„Ich glaube dir, dass du denkst du würdest mich wirklich lieben. Aber ich habe in den letzte Wochen erkannt, dass man nicht bedingungslos lieben kann, solange man sich selbst nicht vergibt. Ich versuche mit der Vergangenheit abzuschließen, um endlich glücklich zu werden und genau das wünsche ich dir auch. Aber du musst erstmal deine eigene Last bewältigen, bevor du wirklich bereit bist, eine andere Person in dein Leben zu lassen. Du darfst dein Leben nicht mehr durch deine Schuldgefühle bestimmen lassen. Ich weiß, wie viel Angst das machen kann, aber du musst loslassen um glücklich zu werden. Wenn du bereit bist deine Angst zu überwinden, dann können wir nochmal reden."

Optimisten werden immer zuerst gefressen Where stories live. Discover now