Kapitel 2

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„Jungkook ist mein Name.“, antwortete er. Ihn selbst wunderte sein freundlicher Ton. Er war sonst nie so. Taehyung nickte einmal und aß weiter, bis er fertig war und Anstalten machte zu gehen, jedoch hielt Jungkook sein Handgelenk fest, weshalb der andere sich wieder verwirrt hinsetzte.

Jungkook fühlte die verwirrten Blicke, der anderen und auch der Taehyungs, welche ihn zugeworfen wurden. Er wusste warum ihn die Schüler so ansahen, sogar die Lehrer. Ganz einfach, da er nie eine Markierung besaß und jeder dachte er sei deshalb perfekt. Warum sollte er zu den neuen komischen Typen gehen, wenn er doch so perfekt war?

Hat man keine Makierungen, bedeutet dies, man hat eine reine Seele und ein gutes Herz. Diejenigen ohne Makierungen wurden mit Respekt behandelt. Jungkook war ein unhöflicher und verantwortungsloser Junge, doch da er keine Makierungen besaß, ging jeder davon aus er sei ein guter Junge.

Dies ist natürlich nicht die Wahrheit und das weiß Jungkook auch selbst, nur die anderen nicht. Er selbst wusste, dass seine Seele schwarz und verrottet war.

Jungkook musterte seinen gegenüber genau. Er starrte die vielen Makierungen an. Sonst hatte er Menschen mit so vielen Makierungen nur in den kriminellen Straßenvierteln gesehen.

Einen Schüler mit so vielen schwarzen Tattoos zu sehen, war selbst für Jungkook etwas neues. Er hatte sogar welche an seinem Hals. Eine schwarze Rose. Jedes Tattoo hatte eine Bedeutung. Jede Tat die man vollbracht hatte, spiegelte sich in seinen Tattoos wieder.

Makierungen, welche ab den Hals beginnen oder sogar im Gesicht zu sehen waren, wurden durch schlimmere Sünden angesehen, als die welche man gut verstecken konnte, wie zum Beispiel auf dem Rücken oder Bauch.

„Ähh ist noch etwas?“, fragte er hilflos. Schon fast ängstlich und entschuldigend. So als würde er sich dafür entschuldigen, dass er existiert, dass er, er ist.

In Jungkooks Hals bildete sich ein Kloß und er wundert sich wieso sein Magen sich plötzlich zusammen zog und es sich so anfühlte als würde er mit Schuldgefühlen überhäuft.

Es ist nicht so, dass er Taehyung jemals etwas angetan hat. Warum fühlte er sich dann plötzlich so schuldig?

Er schulckte diese Gefühle schnell runter und räusperte sich noch einmal.

Er wollte mehr als alles andere nach diesen Makierungen fragen. Sie interessierten und faszinierten ihn schon immer.

Doch statt zu fragen nahm er Taehyung die Kapuze ab und fasste das Tattoo an seinen Hals an. Aber etwas sagt ihm, dass er seine Hände sofort wegreißen sollte. Taehyungs Körpersprache schrie nur so nach unbehagen. Also nahm er seine Hände wieder zu sich und sah den Jungen entschuldigend an.

„Wir haben Musik zusammen.“, sagte Jungkook lächelnd.

„O-Oh..“

„Ich habe dich Piano spielen hören. Du bist wirklich gut. Willst du nicht mal im Schul-Ohrchester oder so mitspielen?“, schulg er ihm vor. Taehyung lächelte ihn traurig an, bevor er seinen Blick senkte.

„Ich wollte, aber ich durfte nicht. Sie haben mich nicht angenommen. Ich habe es wirklich versucht, aber sie sagten ich wäre nicht der richtige dafür“

Jungkook fehlten die Worte. Er fühlte sich, warum auch immer, schuldig und er war fassungslos, dass sie ihn nicht annehmen würden, obwohl er so gut spielte.

Plötzlich ertönte die Klingel und hastig stand Taehyung auf, um zu gehen.

„Warte!“, hielt ihn der andere auf. Er drehte sich schließlich um und sah ihn verwundert an.

„Gib mir dein Handy.“

Der Junge kramte in seiner Tasche rum. Er hatte wieder einen traurigen Gesichtsausdruck.

„T-Tut mir leid es ist nicht so viel wert. Ich glaube nicht, dass du dafür viel Geld bekommen wirst.“, sagte Taehyung, was Jungkook verwunderte. Dachte er wirklich Jungkook würde sein Handy verkaufen wollen?

„Ich will es nicht verkaufen, Taehyung. Ich möchte nur meine Nummer eingeben, damit du mich anrufen kannst.“, sagte er lächelnd, weshalb der traurige Gesichtsausdruck des anderen schwand.

Er gab schließlich seine Nummer ein und gab den anderen sein Handy wieder. Die zweite Klingel ertönte, welche versichern sollte, dass der Unterricht beginnt.

„Ich muss jetzt wirklich gehen. T-Tschüss.“, sagte der silberhaarige eilig und verschwand schließlich in seine Klasse.

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Wie findet ihr die Story bis jetzt? :)

уσυя мαякѕ ❦ кσσкνWhere stories live. Discover now