Kapitel 12

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Die nächsten Tage war Taehyung nicht in der Schule. Es war so als wäre er vom Erdboden verschluckt. Keiner wusste wo er war oder wie es ihm geht. Jungkook machte sich anders als seine Mitschüler sorgen. Wo steckte der andere bloß? War er krank? Geht es ihm einfach nicht gut? Ist etwas schlimmes passiert? Er wusste es nicht und dies fraß ihn auf.

Er tat alles mögliche, um Taehyung zu erreichen. Er rief ihn an, sendete ihn unzählige Nachrichten, jedoch ohne jeglichen Erfolg. Er wusste ja nicht wo der andere wohnt, um wenigstes zu checken, ob es Taehyung gut geht.

Die Zeit in der Taehyung nicht da war könnte sich Jungkook kein bisschen konzentrieren. Ständig musste er an den unschuldigen alten Mann denken, den er vor kurzem geschlagen hatte, aber warum war das so? Sonst verprügelte er auch immer Leute und scherte sich kein bisschen darum. Aber viel schlimmer war, dass er Taehyung immer noch nicht aus seinem Kopf verbannen konnte.

Wahrscheinlich ahnte er selbst, dass etwas schlimmes auf ihn zukommen wird.

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Erst nach einer Woche kam er wieder zur Schule. Er hatte trotz des warmen Wetters einen schwarzen Hoodie an, während er seine Kapuze über den Kopf gezogen hat. Er wollte nicht auffallen und ganz besonders wollte er nicht Jungkook über den Weg laufen.

In den Pausen versteckte er sich an seinen ganz geheimen eigenen Platz, von welchen man die Kirschblüten Bäume, welche eine wunderschöne Alee bildeten, betrachten konnte. Keiner kannte diesen geheimen Platz hinter dem Schulgebäude. Keiner außer Taehyung.

Er wollte nur noch alleine sein. In der letzten Woche hatte er unglaubliche Schmerzen an seinem eigenen Leibe verspürt, wieso würde Jungkook jedoch früher oder später noch erfahren, doch für jetzt wollte Taehyung alleine sein. Er konnte diese ständigen verurteilten und abwertenden Blicke nicht mehr ertragen. Er wusste, dass Jungkook anders war, aber warum fühlte er sich in seiner Nähe so unbeholfen und komisch? Er hatte so wie Jungkook absolut keinen Schimmer. War es, weil er einfach nicht kannte wie es war Freunde zu haben?

Als er die Kirschblüten, welche im leichten Wind herumirrten und die Vögel die durch die Gegend flogen genauer betrachtete hörte er gar nicht wie die Schulglocke ertönte und die Schüler wieder seufzend ins Gebäude gingen. Er war zu abgelenkt von der Schönheit der Natur, dass er das wesentliche ausblendete.

Erst als schon eine halbe Stunde vergangen ist, wachte Taehyung aus seinen Gedanken auf und weitete seine Augen. Er hatte eine Schulstunde geschwänzt. Würde er jetzt eine Markierung bekommen? Panik breitete sich in ihm aus. Sein Atem wurde schwer und alles drehte sich um ihn. Er hatte Angst. Noch mehr schwarze Tattoos wollte er nicht. Schweißtropfen bildeten sich an seiner Stirn und Tränen liefen seine Wangen hinunter.

Er hatte das alles nicht verdient.

Was hatte er je getan um so von Gott bestraft zu werden?

Er rannte weg in der Hoffnung, dass seine Sünde ihn nicht einholen kann. Er rannte ohne ein Ziel, einfach irgendwo hin. Weg von Markierungen, weg von den abwertenden Blicken, weg von Jungkook.

Er rannte aufs Schuldach. Er wollte warten bis der Unterricht vorbei ist, sodass er sich ganz unauffällig wieder in die Klasse schleichen kann.

Taehyung konnte ja nicht wissen, dass sich auf dem Schuldach die Person befindet, welche er eigentlich vermied.

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уσυя мαякѕ ❦ кσσкνWhere stories live. Discover now