Kapitel 9

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~Pov. Hoseok~
Es waren einige, unschöne, Tage vergangen, als ich plötzlich von einem Schrei aus meinem wunderbaren Traum geweckt wurde. Wieso unschöne Tage? Weil ich und Yoongi uns die letzte Zeit andauernd stritten, über alles mögliche und war der Streit noch so unnötig und dumm. Zum Beispiel hatten wir uns darüber gestritten, ob Gabeln in der Spülmaschine mit den Spitzen nach oben oder nach unten in den Plastikkorb kamen. Doch auch wenn die Streit Themen lächerlich klangen, was sie auch eindeutig waren, hatte es starke Folgen, wie stundenlanges Anschweigen. Vorgestern musste ich sogar auf der Couch schlafen, weil ich mich geweigert hatte zu duschen, da ich dies schon am Morgen gemacht hatte. Doch Yoongi war nicht da gewesen und hatte es deswegen nicht mit bekommen und wollte mich folglich nicht in unserem Bett haben.

Nach wenigen Sekunden realisierte ich, dass es noch Nachts war und der Platz neben mir leer war, doch noch ein wenig warm. Sofort setzte ich mich auf und sah mich verwirrt um, als plötzlich Yoongi ins Zimmer gestürmt kam und die Tür zu knallte, bevor er wieder ins Bett krabbelte und sich panisch an mit fest klammerte. Verwirrt und besorgt erwiderte ich seine Umarmung und fragte:„Was ist los?" „D-da ist j-jemand.", flüsterte er leise, als wäre es gefährlich zu laut zu sprechen. „Wo?", fragte ich verwirrt und auch geschockt. „I-im Flur." „Vielleicht hast du dir das auch nur eingebildet. Wieso bist du denn aufgestanden?", fragte ich. „I-ich w-wollte was t-trinken gehen.", stotterte und plötzlich kullerten ihm ein paar Tränen über die Wangen. Sanft wischte ich sie weg. „Und du bist dir ganz sicher, dass du da jemanden gesehen hast?" Sofort nickte er heftig. Ich drückte ihn sanft, aber bestimmend, von mir weg. „Bleib hier okay? Ich gehe mal nachsehen." Er nickte und ich stand auf. Zur Sicherheit nahm ich das Pfefferspray, das ich immer für Notfälle in meinem Nachtschrank aufbewahrte. Leise lief ich zur Tür und verließ das Zimmer. Ich machte zuerst das Licht im Flur an und ging dann zum Bad. Als ich die Tür öffnete und ebenfalls das Licht einschaltete war nichts ungewöhnliches zu sehen. Deswegen machte ich das Licht wieder aus und schloss die Tür, ehe ich den Gang ein kleines Stück weiter entlang lief, bis ich an dem kleinen Gästezimmer kam, welches direkt daneben war, und dort das gleiche machte. Doch dort war wieder nichts ungewöhnliches. In der Küche, im Wohnzimmer und in der Abstellkammer war ebenfalls nichts. Ich überprüfte alle Fenster, die aber geschlossen waren, und auch die Tür. Ich konnte nichts erkennen, was auf einen Einbruch deuten könnte.

Ich schaltete überall das Licht wieder aus und ging zu Yoongi, der sich wieder in die Decke gekuschelt hatte und immer noch am ganzen Körper zitterte. Mit riesigen, ängstlichen Augen sah er mich an. „Yoongi es ist alles okay, da ist niemand. Du hast es dir sicher nur eingebildet, weil du müde bist.", meinte ich, machte das Deckenlicht aus und schloss die Tür. „Ich bin doch nicht bescheuert! Ich bilde mir sowas doch nicht ein! Für was hälst du mich!", fragte er aufgebracht und ich massierte mir meine Schläfe, da mir diese Lautstärke Kopfschmerzen bereitete, da ich immer noch verschlafen war. „Ich meinte das nicht so. Lass uns jetzt einfach schlafen, ich will nicht wieder streiten.", sagte ich, brachte das Spray zurück und legte mich mit Abstand, so wie die letzten Tage, ins Bett und deckte mich zu. Ich spürte wie meine Augen bereits nach wenigen Minuten immer schwerer wurden und ich gerade dabei war einzuschlafen, als ein leises 'Hoseok' von Yoongi kam. Ich machte ein grummelndes Geräusch, um ihm zu sagen, dass ich ihm zuhörte und wach war. „K-können wir kuscheln? Ich hab Angst." Zögernd drehte ich mich zu ihm und sah in sein Gesicht, was ich bei der Dunkelheit nicht wirklich erkennen konnte, nur die Umrisse seines Kopfes waren zu sehen. „Du brauchst doch keine Angst zu haben. Es ist doch alles gut.", meinte ich, denn ich wollte ungerne mit ihm kuscheln. Eigentlich hätte ich das liebend gerne getan, doch mit unserer momentanen Beziehungs-Situation wirkte es nicht passend.

„Bitte.", flüsterte er und seufzend zog ich ihn an mich, weswegen er sofort seine Arme um mich legte. So verweilten wir einige Sekunden, als ich plötzlich ein komisches, dumpfes Geräusch hörte. Es hörte sich so an, als wäre etwas aufs Kissen gefallen. Oder getropft. Zögernd näherte sich meine Hand Yoongis Gesicht, als ich dann seine weiche Haut unter meinen Fingern spürte. Sanft ließ ich sie zu den Wangen wandern und musste erschrocken feststellen, dass diese nass waren. „Hey, wieso weinst du denn?", fragte ich besorgt und fuhr ihm über den Kopf. Ein Schluchzen verließ seine Kehle und der presste seinen Kopf an meine Brust, wogegen ich mich nicht wehrte. Nach ein paar Sekunden murmelte er leise:„Irgendetwas stimmt mit u-uns nicht. W-wir streiten uns nie, a-aber in letzter Zeit s-so oft. Es l-liegt nicht an uns. Das spüre ich." Ich musste schlucken. Mir war dies auch aufgefallen und ich spürte auch eine bedrückende Atmosphäre zwischen uns, doch wollte diese nie wahr haben. Aber dass er es nun ausgesprochen hatte fühlte sich sehr befreiend an. Langsam nickte ich. „Ich weiß. Irgendetwas lässt uns streiten. Ich weiß aber nicht was. Wir müssen einfach hoffen, dass es bald vorbei ist." Er nickte ebenfalls und flüsterte:„Ich liebe dich. B-bitte vergiss das nicht, trotz unserer Streitigkeiten." „Werde ich nicht. Versprochen. Und ich liebe dich auch.", sagte ich leise. Und bereis nach wenigen Minuten schliefen wir beide ein.

Gähnend betrat ich die Küche und nahm eine Pfanne aus dem Schrank, die ich dann auf eine Herdplatte stellte. Ich wollte uns Pancakes machen und Yoongi überraschen, denn dieser schlief noch seelenruhig in unserem Bett.

Ich nahm eine große Schüssel und machte in diese zuerst etwas Mehl. Dann nahm ich zwei Eier aus dem Kühlschrank, schlug sie an der Kante der Schüssel auf und gab das Ei in diese. Natürlich lief dabei ein wenig Ei auf die Arbeitsplatte, weswegen ich einen nassen Lappen nahm und es weg wischte. Ich drehte mich zum Waschbecken und warf den Lappen einfach darein. Als ich mich dann aber umdrehte erschrak ich so sehr, dass ich mich fragte, wieso ich nicht geschrien hatte. In der Tür stand eine Person in einem schwarzen Umhang gehüllt. Diese hatte eine Kapuze, die ihm weit über das Gesicht ging. Ich fragte mich wer er war, woher er kam und wie er so schnell auftauchte. Langsam hob er die Hand und zeigte mit seinen Finger etwas unter meinen Hals. Verwirrt sah ich an mir herunter und erkannte die Kette, die ich mir umgelegt hatte. Es war die, die wir uns bei diesem mysteriösen Mann gekauft hatten. „Was willst du mit ihr?", fragte ich zögernd und sah ihn wieder an. Langsam ließ er seine Hand sinken und ich betrachtete ihn ein paar Sekunden weiter, als plötzlich ein komisches Geräusch hinter mir zu hören war und ich wärme spürte. Verwirrt sah ich mich um und geschockt auf den, eigentlich nassen, Lappen sah, der brannte. Einer nasser Lappen brannte nicht! Da dieser zum Glück in der Spüle lag machte ich den Wasserhahn an und spritzte den Lappen nass, sodass das Feuer schnell gelöscht war. „Was war das?", fragte ich, immer noch geschockt, und drehte mich um, doch da war niemand. Mega perplex und verzweifelt sah ich mich um und lief wieder durch die ganze Wohnung, doch nirgendwo war jemand. Was war denn mit mir los? Bildete ich mir das ein? Oder hatte Yoongi vielleicht recht gehabt?

The legend of X-HunterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt