Kapitel 10

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~Pov. Hoseok~
„Aber ein nasser Lappen brennt doch nicht einfach so!", sagte Jimin. Wir saßen gerade zusammen in Yoongis und meiner Wohnung und versuchten heraus zu finden, wie das alles passieren konnte und was wir dagegen tun könnten. Denn hier lief eindeutig etwas nicht richtig. „Das weiß ich auch selber.", gab ich etwas giftig von mir. „Vielleicht war es ja ein Geist oder sowas.", meinte Junkook. „Aber es gibt keine Geister.", meine Cayo. „Naja, es gibt auch keine brennenden Lappen.", meinte er, etwas kleinlaut. „Vielleicht solltet ihr euch so eine Beschwörer-Frau holen. Vielleicht bringt sowas was.", sagte Jimin. Ich runzelte die Stirn. „Beschwörer-Frau?" „Meinst du ein Medium?", fragte Yoongi. „Genau! Habe ich doch gesagt." Mein Freund verdrehte die Augen, weswegen ich etwas kichern musste. Er war so süß, wenn er genervt war. „Aber wieso denn nicht? Vielleicht funktioniert es ja.", argumentierte Jimin. „Man kann es ja mal probieren.", meinte ich und Yoongi zuckte mit den Schultern. „Ich schau mal was es gibt.", meinte er und fing an auf seinem Handy herum zu tippen.

Nach wenigen Minuten hatte er jemanden gefunden, wo er auch sofort anrief. Dabei waren wir alle still, damit wir ihn nicht beim Gespräch störten. Als er auflegte sahen wir ihn alle gespannt an. „Also, sie kommt morgen und wird sich hier mal ein wenig umsehen.", erklärte uns Yoongi. „Hoffentlich bringt das was.", meinte ich und die anderen stimmten zu, ehe wir unser Gesprächsthema wechselten.

Endlich klingelte es und sofort sprang ich von der Couch auf und lief zur Tür. Ich machte mit einen Knopf die Eingangstür auf und öffnete unsere Haustüre. Nach wenigen Sekunden kam dann eine Frau die Treppen hinauf gelaufen. Und man hätte schon von weitem sehen können, dass sie etwas mit Gespenstern und derartigem am Hut hatte. Sie war kleiner als ich, sah um einiges älter aus und hatte dunkelrote Haare. Außerdem trug sie viele Ketten, große Ohrringe und einige Ringe an den Fingern. Sie war geschminkt, sie trug ein Kleid, das dunkel war und mit einigen bunten Mustern verziert und sie hatte eine Art Sportrucksack, allerdings war dieser aus Stoff und aus vielen verschiedenen Farben gemacht.

Zögernd trat ich zur Seite und sie bedankte sich kurz, eh sie unsere Wohnung betrat. Zusammen gingen wir ins Wohnzimmer und stellten uns alle kurz vor. „Ich spüre schon eine angespannte Atmosphäre. Ich spüre die Energie.", sagte sie und sah sich um. Ich war immer noch sehr skeptisch und als ich zu Yoongi sah schien es ihm nicht anders zu ergehen. „Es zeigt mir eine Kette. Mit einem Vogel. Haben Sie so etwas hier?", fragte sie und mein Kinn klappte nach unten. Doch ich fasste mich wieder schnell und bejahte. Sie bat mich diese zu holen, was ich auch machte. Ich zeigte sie ihr und sie nahm sie in die Hand. „Er ist an diese Kette gebunden." Zögernd fragte ich:„Er?" Sie nickte. „Jemand in eurem Alter. Er sagt mir, dass es seine Kette war. Er starb in einem Brand. Die Kette wurde ein wenig beschädigt, was man noch erkennt. Als sie dann von jemandem genommen wurde ist er sehr wütend geworden. Er ist seit diesen vielen Jahren immer noch mit ihr verbunden. Er will sie wieder haben und scheut vor nichts zurück." Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken, weswegen ich eine Gänsehaut bekam. „Aber wir haben ihm doch nie etwas getan. Wieso ist er dann so zu uns?" „Es hat nichts mit euch persönlich zu tun. Er will einfach seine Kette wieder haben. Egal wie." „Und wie machen wir das?", fragte Yoongi. „Ich meine, dieser Typ ist doch schon tot. Wen sollen wir es dann zurück geben?" „Das weiß ich leider nicht. Aber Ihr solltet euch beeilen. Ich spüre, dass sein Zorn wächst. Und er wird immer gnadenloser." Ich versuchte den Kloß, der sich in meinem Hals gebildet hatte, herunter zu schlucken, was allerdings nicht funktionierte. „Okay, vielen Dank.", bedankte ich mich bei ihr. „Gerne. Mehr kann ich leider nicht für Sie tun. Ich sollte jetzt auch gehen." Verstehend nickte ich und brachte sie zur Tür, ehe sie verschwand.

Langsam betrat ich wieder das Wohnzimmer und setzte mich neben Yoongi, der sich mittlerweile auf die Couch gesetzt hatte. Die Kette lag auf den kleinen Couchtisch. „Und was sollen wir jetzt machen?", fragte Yoongi zögernd. „Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht.", murmelte ich und sah ins Leere. „Ich hab Angst.", sagte er so leise, dass es fast ein Flüstern war. Ich nahm ihn in meine Arme und zog ihn an mich, was er sofort erwiderte. „Ich weiß. Aber wir schaffen das. Wir kriegen das hin, okay?" Er nickte und kuschelte sich fester an mich. Ich hoffte, dass es auch so leicht war, wie ich es sagte.

The legend of X-HunterWhere stories live. Discover now