Kapitel 20

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~Pov. Hoseok~
Alles fühlte sich unglaublich taub an und ich hatte das Gefühl, als könnte ich mich nicht bewegen. Langsam öffnete ich meine Augen, konnte aber in den ersten Momenten nicht viel erkennen. Erst nach einigen Sekunden wurde meine Sicht langsam klarer und ich hörte auch Stimmen lauter werden. Zuerst waren sie ziemlich undeutlich, wurden dann aber immer klarer, bis ich verstand, dass jemand meinen Namen rief. Langsam setzte ich mich auf und sah mich vorsichtig um. Ich hatte Angst, dass bei einer hektischen Bewegung etwas weh tun könnte. „Hoseok? Geht's dir gut?", rief eine Stimme von oben und ich schaute hoch. Ich wurde durch den Himmel geblendet und konnte nur die Umrisse der Personen erkennen, hörte aber an der Stimme, dass es Yoongi war. „Ich denke schon.", rief ich zurück und musste husten, da durch den Aufprall viel Staub aufgewirbelt worden war. Langsam stand ich auf und erstaunlicherweise tat mir nichts weh. Ich sah mich um und erkannte nach einigen Sekunden viele lange Gänge. „Ich glaube hier ist dieses Labyrinth! Vom Brief!", rief ich wieder nach oben und ich hörte sie murmeln, dann verschwand eine Silhouette. Wenige Augenblicke später kam sie wieder und sagte:„Auf der Karte ist an einer Stelle ein kleiner Punkt. Vielleicht ist da etwas, was uns weiter hilft. Wo gehen die Gänge denn entlang?", fragte die Stimme von Tae. „Einer gerade aus, einer links und einer rechts." Einige Sekunden herrschte Stille. „Okay, ich weiß, wo du bist. Wie wollen wir das aber machen? Soll er da jetzt hin gehen?", fragte Tae. „Doch nicht alleine! Das ist zu gefährlich. Einer von uns muss mit.", sagte Jimin. „Ich geh' mit.", sagte Yoongi sofort. „Und wie kommst du da runter?", fragte Cayo. „Das sind vielleicht drei Meter. Ich kann mich runter stemmen und fallen lassen.", erklärte er, während er sich umdrehte und nun wirklich langsam hinunter stemmte. Als er hing ließ er sich fallen und landete in der Hocke, um sich am besten abzufedern, was auch funktionierte. „Werft die Karte runter.", sagte Yoongi und Tae ließ die Karte fallen. Ich nahm sie und schaute mich um, damit ich mich orientieren konnte. „Okay, ich weiß wo lang.", sagte ich und nahm mein Handy heraus, um auf die Uhr zu sehen. „Wenn wir um Mitternacht nicht wieder da sind, dann holt Hilfe.", ergänzte ich.

Damit einverstanden wollten wir uns auf den Weg machen, dann fiel Yoongi aber ein, dass die Kette noch in meinem Rucksack war und wir sie vielleicht bräuchten. Die Anderen gaben sie uns und dann machten wir uns gemeinsam auf den Weg. Es war ziemlich kühl und stockdunkel, weswegen ich mit meiner Handy Taschenlampe Licht machte.

„Glaubst du, dass wir es rechtzeitig schaffen?", fragte ich nach einigen Minuten. „Ja. Wir werden es sicher schaffen, mach dir keine Sorgen, okay?" Zögernd nickte ich, doch ich konnte einfach nicht aufhören an die Worte von dem Typen zu denken. Ich hatte wirklich Angst, dass ich sterben würde, doch versuchte ruhig zu bleiben, damit ich nicht völlig durchdrehte.

Sehr schnell fiel mir auf, dass die Gänge auf der Karte bis zu den jeweiligen Abzweigungen immer gleich lang waren, aber wir in der Realität immer unterschiedlich lang liefen. Manche Gänge waren kurzer, andere länger. Ich versuchte mich dadurch nicht beirren zu lassen.

Doch als wir an einer Art Kreuzung ankamen war ich verwirrt, denn wir konnten in drei weitere Gänge gehen, auf der Karte waren aber nur zwei abgebildet. „Ich glaube wir haben uns verlaufen.", gab ich zögernd zu. Yoongi nahm mir das Blatt aus der Hand, sah darauf und schaute sich dann um. „Na toll.", seufzte er, schaute dann wieder auf das Blatt. Das würden lange Stunden werden.

~Pov. Tae~
„Man, was brauchen die denn so lange?", fragte ich genervt. Ich war besorgt, denn sie waren schon seit einigen Stunden unterwegs. „Sie sind nichtmal so lange weg, es wird sicher alles in Ordnung sein.", meinte Cayo. Er war wieder normal geworden, was mich sehr erleichterte. Wiederum hatte ich Angst davor, was uns wohl als nächstes passieren würde.

Das war auch berechtigt. Denn nach weiteren zehn Minuten fuhren plötzlich drei große, schwarze Geländewagen auf uns zu. Man konnte nicht in die Autos schauen, da die Fenster abgedunkelt waren. Ich runzelte die Stirn und stand auf, als die Waagen zum stehen kamen. Auf einmal stiegen Männer mit Pistolen aus dem Auto aus und zielten auf uns, was mir das Blut in den Adern gefrieren lies. „Keine Bewegung!", rief ein Mann und sofort hob ich meine Hände als Zeichen, dass ich mich ergab. Verwirrt schaute ich zu den Anderen, die genau so verwirrt aussahen, doch Jungkook sah eher verängstigt aus. Am liebsten hätte ich ihn jetzt in meine Arme geschlossen und gesagt, dass alles gut war. Doch ich hatte zu sehr Angst angeschossen zu werden, also blieb ich lieber stehen.

Wenige Sekunden später stieg ein älterer Mann aus, der uns nur all zu bekannt war. Es war Cayos Vater.

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