Kapitel 23

232 14 4
                                    

~Pov. Yoongi~
„Hilfe! Bitte, Cayo atmet nicht mehr.", rief ich panisch und die Anderen riefen auch um Hilfe, während wir auf Cayo schauten, der mit geschlossenen Augen auf der Seite lag. Wenige Sekunden später wurde die Tür aufgerissen und ein Mann mit einer Pistole in der Hand stand vor uns. „Was ist?", fragte er zischend. „Cayo atmet nicht mehr!", rief Jimin, während ihm Tränen über das Gesicht liefen. Verwirrt, aber dennoch geschockt sprang der Typ ins Auto und kniete sich vor Cayo, um seine Hand vor sein Gesicht zu halten. „Scheisse!", fluchte er leise und wollte wohl mit einer Hand an Cayo rütteln. Doch ich warf das Seil, was ich die Zeit über in meiner Hand gehabt hatte, um ihn und zog ihn nach hinten. Eigentlich wollte ich ihn fesseln, doch er wehrte sich mit Händen und Füßen, als es plötzlich einen Knall und direkt danach ein schmerzerfüllten Schrei gab. Ich hörte sofort auf und versuchte zu erkennen was los war, doch das war in dieser Dunkelheit nicht möglich. Durch das Zögern hatte der Typ eine Chance bekommen sich zu wehren, indem er mir fest auf das Knie kickte. Ich schrie auf und zuckte unglaublich zusammen, wodurch das Seil aber abrutschte und anstatt um seinen Oberkörper nun um seinen Hals war und ich ihm so die Kehle zuschnürte.

Ich wollte ihn auf keinen Fall umbringen, doch ich wusste nicht, wie ich das Seil von seinem Hals los und wieder um den Oberkörper bekam. Er strampelte unglaublich und ich hörte ihn krächzen. Das konnte ich nicht mehr ertragen, weswegen ich das Seil los ließ und sich der Typ sofort aufrichtete und an den Hals fasste. Ich kroch etwas zurück, um zu seiner Wand zu kommen und um mich somit leichter aufzurichten, doch plötzlich realisierte ich, dass hinter mir die offene Tür war. Ich wollte zur Seite rutschen, doch der Typ hatte sich wohl wieder erholt und schubste mich aus den Van. Ich knallte mit meinem Rücken hart auf dem Kiesboden auf, weswegen mir schlagartig die Luft weg blieb und ich nach Luft rang. Der Typ sprang aus dem Auto und als ich mich auf den Bauch drehte, um mich schnell aufzustellen spürte ich einen starken Tritt in die Seite, weswegen meine Kraft sofort wieder verschwand und mich leicht aufwimmern lies. Ich spürte noch einige Tritte, denen ich schutzlos aufgeliefert war, als ich ein dumpfes Geräusch hörte. Kurz danach hörte ich etwas schweres zu Boden fallen. Ich drehte meinen Kopf vorsichtig zur Seite, doch erschrak, als ich den Typen neben mir liegen sah.

Langsam drehte ich meinen Kopf nach hinten und konnte meinen Augen nicht trauen, als ich Hoseok dort sah. Er stützte sich am Van ab und hatte einen Stein in der Hand, den er nun aber fallen ließ und sich seinen Bauch hielt. Ich versuchte so schnell es ging aufzustehen, was durch den Schwindel doch einige Versuche brauchte, bis ich stand. Ich ging auf den Anderen zu und nahm ihn in den Arm. „W-was machst du hier?", fragte ich geschockt und mit dünner Stimme. „V-versuchen e-euch zu h-helfen.", flüsterte er heiser und musste am Ende husten. Er zitterte unglaublich und war auch sehr kalt, jedoch schwitzte er auch. Sein Ausschlag sah wirklich schlimm aus und er stand ziemlich gekrümmt da.

Vorsichtig stützte ich ihn und half ihm, sich in den Van zu setzen. Als ich in den Van sah erstarrte ich. Durch die offene Tür konnte man nun mehr Licht durch die Laternen sehen. Im Van war eine Blutlache direkt unter Jungkook. Dieser zitterte und atmete sehr flach. „H-hat er dich angeschossen?", fragte ich geschockt und legte Hoseok vorsichtig hin, ehe ich zu Jungkook ging. Dieser hatte leicht genickt und nun sah ich auch, dass er im Oberschenkel getroffen worden ist. Es blutete stark, jedoch nicht pulsierend, was hieß, dass es keine ganz so schlimme Blutung war. Dennoch konnte es sehr gefährlich werden, wenn man die Blutung nicht stoppte. Ohne groß nachzudenken zog ich mir mein Shirt über den Kopf und drückte dieses auf seine Wunde. Sofort schrie er schmerzerfüllt auf und Tränen liefen ihm übers Gesicht, was mir unglaublich leid und auch weh tat.

„Wer von euch hat Fesseln und keine Kabelbinder?", fragte ich und Cayo war der einzige. Ich machte schnell seine Fesseln frei und sagte zu ihm:„Nimm meine Fesseln und mach den Typen fest." Währenddessen fing ich an das Seil um Jungkooks Oberschenkel zu wickeln, was ihn noch mehr zum weinen und teilweise aufschreien brachte, obwohl ich es extra nicht all zu fest um sein Bein machte. „Ihr müsst die Polizei rufen!", sagte Jimin. „Ja, aber nicht sofort. Ich muss noch an die Kette kommen. Wenn wir jetzt schon die Polizei rufen und denen irgendetwas von einem Fluch erzählen werden sie uns für verrückt halten und Hoseok stirbt!" Als ich das sagte schaute ich zu meinem Freund. Er lag da mit halb geöffneten Augen und atmete sehr schwer. „Ich habe keine Ahnung, wie viel Zeit wir noch haben, aber wir müssen uns beeilen! Wir müssen jetzt los!", sagte ich und sprang aus dem Van. Ich nahm mir die Pistole von dem Typen und gemeinsam liefen wir zum Hotel.

Da ich ziemlich blutig war und immerhin mit einer Waffe ins Hotel gehen würde wollten wir versuchen die Frau oder den Mann an der Rezeption abzulenken, dass ich an den Computer käme, um zu schauen, wo Cayos Vater war. Gesagt, getan. Als Cayo die Frau erfolgreich abgelenkt hatte, was bei diesem notgeilen Weib nicht schwer war, ging ich an den Computer und suchte mithilfe des Namens, den Cayo mir gesagt hatte das Zimmer. Dass ich die Tastatur mit Blut beschmierte war mir egal.

Wenige Sekunden später wusste ich das Zimmer und lief dort hin. Bei dem Zimmer angekommen klopfte ich sofort dauerhaft, bis sich die Tür endlich öffnete. Sofort richtete ich die Waffe auf Cayos Vater, der mir die Tür aufgemacht hatte. Er sah mich überrascht an, fing dann aber an zu grinsen. „Na, wen haben wir denn da?", fragte er mit einem belustigten Unterton. Ich schubste ihn ein Stück zurück, um eintreten zu können und schloss die Tür hinter mir. Ich schaltete das Licht an und sah ihn weiter an. „Jetzt gib mir die Kette!", sagte ich. Er lachte auf. „Und wenn nicht? Willst du mich erschießen? Dann findest du die Kette erst recht nicht. Außerdem hättest du nie den Mut dazu, mir etwas zu tun, habe ich nicht recht?", fragte er und lachte erneut. Am liebsten würde ich ihm jetzt einmal ordentlich ins Bein schießen, doch ich konnte es nicht. Ich konnte keine Menschen mit Absicht verletzen.

Seufzend ließ ich meine Hand sinken. „Was willst du dann, verdammt nochmal? Sag es mir gefälligst, ich mach es und gib mir dann diese scheiss Kette!", schrie ich ihn fast schon an. Er gab ein überlegendes Geräusch von sich, was mich noch wütender machte. „Ich hatte schon lange kein Boxsack mehr.", kam es dann von ihm und mein gesamter Körper spannte sich an.

~Pov. Cayo~
Schon seit sicher einer Viertelstunde muss ich schon mit dieser Nutte hier rum machen. Mir war klar, dass ich Jimin gerade somit fremd ging, doch das war die einzige Möglichkeit diese Nutte abzulenken. So gierig wie die war war es ein Wunder, dass ich bis jetzt erst mein T-Shirt verloren hatte. Plötzlich hörte ich ein zittriges 'Cayo', weswegen ich aufsah. Yoongi kam langsam die Treppen runter und ich konnte nicht glauben, was ich da sah. Yoongis Shirt war aufgerissen und er war übersät mit blauen Flecken, Schrammen und Kratzern. Er hatte ein blaues Auge, seine Nase blutete, wovon sich viel bereits auf seinem Oberkörper verteilt hatte. Ich sah seine Beine zittern und ihm fiel es schwer sich auf den Beinen zu halten. Außerdem war sein Gesicht tränenüberströmt.

Sofort löste ich mich von dieser Schlampe und lief zu Yoongi. Langsam zog er etwas aus seiner Hosentasche, was die Kette war. Doch als ich ihn gerade erreichte brach er schon zusammen.

The legend of X-HunterWhere stories live. Discover now