Prolog

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Schweißgebadet fuhr ich hoch. Bedrohliches Unbehagen kroch wie eine Seuche in jede einzelne Zelle meines Körpers und mir war eiskalt.

Hektisch sah ich mich um. Das Zimmer war dunkel, nur durch das Fenster flackerte schwach das Licht einer einsamen Straßenlaterne. Zart warfen die Vorhänge helle Schatten auf den dunklen Boden. Irgendwo konnte ich fern verklingende Schritte von der Straße vernehmen.

Ein Traum. Ich musste geträumt haben. Nur so konnte ich mir das jähe Aufschrecken erklären. Die lähmende Angst jedoch blieb, auch wenn ich wusste, dass ich jetzt wach war. Und weder meine Atmung noch mein Herzschlag beruhigten sich.

Das plötzliche Gefühl von Fremde verbreitet sich in mir wie ein Tropfen Tinte in Wasser. Zuckte durch meine Adern wie ein Blitz. Irgendwas war hier falsch.

Das war nicht mein Zimmer.

Seelenschreiberin (Doppelband)Where stories live. Discover now