14. Kapitel

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Katleen

Ich sah mich kritisch im Spiegel und betrachtete das grüne Kleid. Es ging bis zum Boden und hatte silberne Verzierungen am Saum, an der Hüfte und am Ausschnitt. Ich trug eine kleine Kette mit einem kleinen Smaragd, ein Geschenk von Fabian. Silberne Ballarinas zierten meine Erscheinung, sowie die Schleife mein mein Haar. Toms Rose hatte ich gestutzt und ins Haar gesteckt. Ich hörte Toms Stimme hinter mir: "Du bist wunderschön, das Kleid steht dir" . Er küsste mir in die Halsbeuge."Danke, du siehst auch gut aus. Können wir los?", fragte ich und er nickte. Überall waren gutgekleidete Zauberer und die Stimmung war festlich. Die erste Aufgabe war nun drei Monate her und ich spürte wie sich wieder etwas in meinen Bauch regte. Hatte ich etwas falsches gegessen? "Alles okay Kitty?", fragte Tom unsicher. Ich hielt mir den Bauch und nickte nur. Er nahm mich in einen kleinen Gang und legte mir eine Hand auf den Bauch. "Was zur...", murmelte er und ich nahm seine Hand von meinem Bauch weg. "Hat dich der Feuerwurm erwischt?", fragte er und ich schüttelte unsicher den Kopf. "Ich weiß nicht, vielleicht schon", murmelte ich. "Lass das von der Medihexe später anschauen, komm wir gehen tanzen", meinte er, "Und Lüge mich gefälligst nicht an" Ich lief los, dicht gefolgt von meinen Verlobten. Ich atmete tief durch und stand im nächsten Moment in der großen Halle. "Die Champions werden nun mit dem Eröffnungstanz beginnen!", verkündete Dippet und ich und Tom schwebten förmlich über die Tanzfläche. Ich musste mich zusammen reißen, ihm nicht wieder zu verfallen, bei Merlin, ich hatte keine Zeit für Liebeskram. Ich wurde von Tom eingedreht und wir wiegten uns im Tackt der Musik. "Entspannen dich Kitty", sagte er leise und ich gab der wundervollen Stimme nach. Halt was? Dieses verdammte Stück Drachenmist ist macht mich total verrückt. Wieder spührte ich ein Ziehen im Bauch. Bitte, sag jetzt nicht, dass meine Hormone verrückt spielen. Die anderen begannen auch zu tanzen. Ich wurde an einem Durmstrang weiter gereicht und tanzte eine Weile mit ihm. Dannach verdrückte ich mich zum Büfett. Ich hatte Hunger, unglaublichen sogar. Ich Stahl mir ein paar Kürbispasteten und aß in einer Ecke an einem der Tische. Da gesellte sich der Junge von vorhin zu mir, ein breites Grinsen zierte sein olivenfarbenes Gesicht. "Ich bin Fynn Sohach. Ich wollte dir zu deiner Leistung bei der ersten Aufgabe gratulieren", meinte er. Aha. Konnte er dieses selbstgefällige Grinsen lassen? Es geht mir allmählich echt auf die Nerven. "Wo ist deine Begleitung eigentlich. Ich würde dich keine Sekunde aus den Augen lassen. Man muss schließlich immer um Kongrunenz fürchten, nicht wahr?", fragte er mich. Warum mir diese Selbstverliebtheit nicht zu nutzen machen? "Ja, es ist wirklich bedauerlich, das Tom sich nicht um mich kümmert, was für ein Glück, das du mich mit deiner Anwesenheit beehrst", antwortete ich und er lächelte triumphierend. Jetzt geht es ans Eingemachte. "Wir könnten die Zeit, während ich hier in Hogwarts bin auch anderweitig nutzen", sagte er schelmisch. Könnten wir also? Pervesling. "Nur leider bin ich bereits vergeben und glücklich damit, mein Verlobter sieht es übrigens nicht gern, wenn mich jemand anschmachet", sagte ich gespielt dramatisch und grinste fies. Tom war wie auf Stichwort hinter dem Jungen aufgetaucht. "Du bist mir mehr als hundert Duelle wert, wer ist es? Dieser Rookwood? Den mache ich mit links fertig Süße", sagte er und bemerkte Riddle gar nicht. An Arroganz schien es ihm genauso wenig zu fehlen, wie Tom. Respekt, das muss man auch erstmal schaffen.

"Nein. Ich bin ihr zukünftiger Ehemann und wenn du dich nicht sofort vom Acker machst, wirst du dir wünschen, nie geboren zu sein", antwortete Tom für mich und Fynn fuhr herum. "So?", fragte er und versuchte selbstbewusst zu klingen, was bei Toms Blick fast unmöglich wurde, "Du willst mich in einem Duell schlagen?" Tom lächelte, drehte sich um und sagte ohne Fynn auch nur anzusehen: "In zehn Minuten im alten Lehrsaal für Verteidigung gegen die dunklen Künste, Katleen, kommst du?" Ich erhob mich schnell und folgte Tom in Richtung des besagten Raumes. Tom schwieg den ganzen Weg. "Wo warst du eigentlich vorhin?", fragte ich und er öffnete die Tür des Klassenraumes. Die längliche Bühne war mit Staub bedeckt und die Fenster waren mit dicken Vorhängen verdeckt. Tom schwang einmal seinen Zauberstab und alles war sauber, die Fackeln flammten auf und der Raum wurde in rötliches Licht getaucht. "Ich habe etwas in der Bibliothek nachgelesen und wenn das hier vorbei ist, wirst du mir eine Frage beantworten, ich verlange Ehrlichkeit. Nun setze dich, er kommt", antwortete er ohne mich anzusehen. Na toll. Ich setzte mich auf den alten Holzstuhl auf einer Erhöhung ein paar Meter von der Bühne entfernt hin und überschlug die Beine. Fynn kam herein und ging auf die Bühne. Er ist so gut wie erledigt. Das schien auch er nun langsam zu begreifen. Tom holte lässig seinen Zauberstab heraus und der Durmstrang umklammerte seinen, wie ein Ertrinker an einen Rettungsring. Auf ein unsichtbares Signal hin feuerte Fynn seinen ersten Fluch ab. Tom wehrte ihn gelangweilt mit einem Schlenker seines Zauberstabs ab und ein weißer Lichtblitz traf den Durmstrang. Er wurde durch die Luft geschleudert und landete auf seinem Bauch. Sein Zauberstab lag in Toms Hand. Noch ehe der Junge irgendwas sagen konnte, wickelte sich ein rotes Seil um seine Fußgelenke und er wurde von Riddle in die Luft gehoben. Hilflos wie ein Wurm am Angelhaken wand sich Fynn, das Blut schoss ihm in den Kopf. Tom trat langsam auf den Jungen zu und sagte mit bedrohlicher Stimme: "Große Töne spucken kann jeder, ich werde dir nun zeigen, was es bedeutet mich heraus zu fordern" Er hob den Zauberstab und auf einmal begann sich Fynn unter Qualen zu winden, klägliche Schreie erfüllten den Raum. Ich betrachtete das Schauspiel ohne eine Miene zu verziehen. Nach gefühlten Minuten ließ Tom von ihm ab und die Schlingel löste sich auf. Fynn fiel schlaff herunter und Tom legte ihm im Vorbeigehen seinen Zauberstab hin. Riddle nickte mir zu und wir gingen gemeinsam in den Raum der Wünsche.

Als sich die Tür hinter uns schloss, sah ich mich verwirrt im Raum um. Es war ein kleiner, kreisrunder Saal und in der Mitte stand ein hoher Sessel. Überall an den Wänden hingen Fackeln und ganz hinten an einer Wand stand ein rießiges Regal aus schwarzem Holz. Ich passte verwundert vom Anblick dieses Raumes einen Moment lang nicht auf und Tom entwaffnete mich und zerrte mich zu dem Sessel. "Tom, bei Merlin, was soll das?", knurrte ich, als er mich zum hinsetzen zwang. Ketten wickelte sich über meine Handgelenke und ich sah Riddle mit einem vernichtenden Blick an. "Hast du denn Verstand verloren!", fauchte ich rüttlelte an den Ketten. Er holte eine Fiole mit einer glasklaren Flüssigkeit heraus, öffnete sie und drückte mir seine Hand in meinen Nacken. Sein Griff wurde kurz sehr fest, ich keuchte, er schüttete mir die Flüssigkeit in den Rachen und ich hustete. "Das ist Veritaserum oder?", fragte ich und er nickte. "Exat. Du wirst mir jetzt sagen, wer deine Eltern sind Katleen, sofort", befahl er und ich verzog das Gesicht. "Meine Mutter ist Marion Jones", sagte ich und die Wirkung des Trankes entfaltete sich immer mehr. Er sah mich abwartend an. "Und mein Vater ist Gellert Grindelwald", keuchte ich. Er verzog keine Miene. "So, so. Also lag ich richtig mit meiner Vermutung. Du bist das letzte Überbleibsel von dieser großartigen Zeit. Nun, ich war vorhin in der Bibliothek um einen Zauber nachzuschlangen, der dir für heute die Bauchschmerzen nimmt, als ich auf ein Register der Reinblutfamilien aus anderen Ländern stieß. Ich fand darunter deine Mutter, aber dein Vater galt dort auch als nicht exestent, obwohl sich das Buch doch stehts von selbst überarbeitet und es dadurch wissen müsste. Zeichen eines starken magischen Siegels. Ich wurde stutzig und stöberte weiter, da fand ich einen alten Brief deines Großvaters. Er war als ein Relikt dort eingetragen, um die damilige, nicht bekannte Verlobung zu beweisen. Die Reinblüter nehmen so was sehr ernst. Doch der Name des Mannes in diesem Brief kommt nicht dabei heraus. Doch in dem Brief stand folgender Satz: Der alte Freund von Dumbeldore und sein engster Vertrauter, ein gutes Omen, Albus ist ein großer Mann. Es gab nur einen, den Dumbeldore jemals als einen engen vertrauten angesehen hat und das war Gellert Grindelwald in ihrer gemeinsamen Jugend", erzählte er und mir klappte die Kinnlade herunter. "Woher weißt du das mit dem Vertrauten?", fragte ich und er lachte. "Ich dürfte einmal in den Genuss kommen, Dumbeldore zu belauschen und da sprach er gerade mit einem der vorigen Schulleiter aus dem Gemälde über seinem Schreibtisch", antwortete er und öffnete die Ketten, ich sprang in einer flüssigen Bewegung auf, packte ihn an der Kehle und drückte ihn gegen die Wand. Er richtete seinen Zauberstab auf meine Brust. So verharrten wir für ein paar Momente, dann ließ er denn Stab sinken. "Ich sagte es bereits, du überraschst mich immer wieder Kitty", meinte er. Ich ließ seine Kehle los und trat einen Schritt zurück. "Den Mord in Askaban und der Einbruch im amerikanischen Zauberreiminesterium war wohl dein Verdienst, stimmts?", fragte er und ich nickte stumm. Es war ein seltsamer Moment. "Wirst du es jemanden sagen?", fragte ich dann und sah ihn prüfend an. "Nein. Es bleibt unser Geheimnis, so wie die Horkrukse", antwortete er und ich seufzte. "Danke, ich gehe dann wohl besser", murmelte ich und wollte gehen, als er mich am Handgelenk packte und an sich zog. "Ich liebe dich Kitty, mir ist es egal wer du bist. Ich werde dich für immer beschützen", flüsterte er und küsste mich. Ich erwiderte den Kuss und sagte: "Ich liebe dich auch Tom"

Ich betrat den Krankenflügel und die neue Medihexe Solance Naran kam auf mich zu. Unsere alte Krankenschwester ist in den Ruhestand gegangen. "Was kann ich für dich tun Schätzchen?", fragte sie und ich lächelte schwach. "Ich wollte sie bitten meinen Bauch zu untersuchen, ich verspüre neuerdings immer solche seltsamen Schmerzen, vielleicht liegt es am Feuerwurm aus dem Tunier", sagte ich und sie bat mich, mich auf ein Bett zu legen. Ich schaute teilnahmslos zur Decke als sie einige Zauber an mir ausführte. Nach guten fünf Minuten hörte sie auf und sah besorgt zu mir. "Schätzchen, ich muss dich leider enttäuschen. Es ist keine Verletzung, die dir das Leben erschwert, sondern das hier", meinte sie und beschwor ein Bild aus Nebel und Licht herauf, das stumm in dem Raum schwebte. Ich erschrak. Nein, das durfte nicht sein. "Das darf nicht wahr sein", flüsterte ich in die Stille hinein.

Grindelwalds Heiress  (Grindelwald FF) #Wattys2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt