23. Kapitel

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Newt Scamander

Das Mädchen saß zusammen gekauert auf der Bank und starrte ins Leere. Gerade hatte sie erfahren, dass ihr Vater von Jones ermordet wurde. Ein weiterer Schlag für Tiana. Ich konnte es immer noch nicht glauben. Woher wusste Katleen von unseren Plänen und wer war der Drachenreiter in Falia Hollow gewesen, wenn Grindelwalds Tochter hier gewesen war? Ich fuhr über die Narbe an meinem Handgelenk, die von ihrem Cruziatusfluch übrig geblieben war. Ich wurde schon verartztet, die Ärzte des St. Mungos waren momentan die Götter auf Erden. Doch für Tiana gab es kein Heilmittel. Es war offensichtlich, dass sich Jones das Dorf von Tianas Mutter als Anschlagsort ausgesucht hatte, um Lovegood noch mehr zu schaden. Ich seufzte und setzte mich zu ihr. "Tiana, sie mich an", versuchte ich es, doch sie reagierte nicht. "Sie hat ihre Drohung wahr gemacht", sagte sie stattdessen stumpf und sah weiter an die Wand. Was für eine Drohung? "Wenn ich nicht nach ihren Regeln spiele, wird sie meine Eltern töten. Das hat sie damals gesagt. Nun hat sie es verwirklicht", meinte sie und sah mich aus trüben Augen an. "Es war genau so wie in meiner Vision. Ich hätte sie retten können. Katleen hat gewonnen. Was soll ich schon tun. Ich war naiv zu glauben, dass ich sie aufhalten könnte", knurrte Tiana dann, sprang auf und tigerte durch das Zimmer. Bei Merlin! Ich packte sie an der Schulter und sagte: "Tiana Lovegood. Du bist eine großartige Hexe. Das deine Eltern gestorben sind, ist nicht zu ändern, doch du darfst jetzt nicht aufgeben verdammt nochmal. Genau das will diese verdammte Jones doch. Sie will dich brechen. Du musst stark sein, für deine Eltern" Ein kleines Licht funkelte in ihren Augen auf. "Du hast mir von deiner Vision erzählt. Einer von euch wird diesen Kampf gewinnen und ich bin mir sicher, das du es sein wirst", meinte ich und sie atmete hörbar aus. Ich ließ sie los und sah erstaunt zu Tür, wo nun zwei Personen herein kamen. Der eine war der Minister, die andere Dumbeldore. "Mrs. Lovegood, geht es ihnen gut?", fragte der Zaubereiminister und Tiana nickte. Da holte der Minister eine Kugel aus der Tasche und überreichte sie dem Mädchen. "Es ist die Kugel ihrer Großmutter, Dumbeldore hat sie lange aufbewahrt, bis sie wieder eine würdige Seherin bekommt. Ich wollte sie ihnen geben, es ist an der Zeit dafür", sagte er und Tiana betrachtete die Kristallkugel fazienert. Sie betrachtete die glitzernde Oberfläche, in der sie sich widerspiegelte. "Danke Minister, ich werde sie gut behüten", meinte sie dann und sah auf. Dumbeldore seufzte leicht und meinte mit schwerer Stimme: "Eine gebrochene Seele ist nur schwer zu heilen. Manchmal ist es sogar unmöglich. Ich bin hier um ihnen zu sagen, das Tom Riddle nicht der Unbekannte auf dem Drachen gewesen sein kann. Er war zur gegebener Zeit im Unterricht von Professor Slughorn und es war auch kein Double, das Vielsafttrank genommen hat. Damit lässt er sich aus dieser Sacher ausschließen" Tiana nickte und wir beschlossen sie alleine zu lassen. Sie brauchte jetzt ein bisschen Ruhe. Mit schnellen Schritten verließen wir das kleine Zimmer.

Tiana

Ich hockte vor der Kugel und betrachtete mein Spiegelbild. Es war leicht verzerrt auf der runden Oberfläche und sah mir erstaunt entgegen. Ich hatte mich noch nie so leer gefühlt und doch brannte dank Newt wieder eine Flamme der Hoffnung in mir. Wo war Katleen nur? Und was machte sie wohl gerade? Und wer würde diesen Kampf gewinnen? Ich versank ganz in Gedanken, so dass ich im ersten Moment nicht bemerkte, daß sich mein Spiegelbild verändert hatte. Es war nun eine komplett andere Person. Sie war ungefähr 25 Jahre alt, hatte langes, weißes Haar und rote Augen. Über die rechte Gesichtshälfte und das rechte Auge zog sich eine rötliche Narbe. Sie war blass und sah mich seltsam an. Ich zuckte zusammen und sah genauer hin, doch dann verschwand das Bild wieder und das Zeichen der Heiligtümer des Todes erschien in der Kugel. Sein Zeichen. Da fiel mir etwas ein. Katleen hatte den Elderstab Dumbeldore entwendet, den Tarnumhang aus dem amerikanischen Zaubereiministeruim gestohlen und nun auch den Stein der Aufstehung, das hatte ich mir zusammen reimen können. Damit hatte sie alle drei. Ihr nächster Schritt war nun, die Anhänger von Grindelwald wieder zusammen zu trommeln. Wir hatten nicht mehr viel Zeit, das stand fest. Ich sah wieder zu der Kugel, doch ich sah nur mein Spiegelbild. Ich wusste nicht wär die rotäugige Frau war, aber ich wusste, daß sie irgendwas mit dieser Sache zu tun hatte. Ich überlegte hin und er. Vielleicht war es der Reiter? Nein. Das war es nicht. Komm schon Tia. Welche Person stand Katleen noch unheimlich nah und wusste, wie man diesen Drachen reitet. Ich tigerte durch den Raum und sah immer wieder zum Kamin. Wer war es nur? Wer war all die Jahre bei Katleen... Ich stoppte und atmete hörbar aus. Ich hatte völlig falsch gedacht. Es war keiner, den ich als Person kannte. Es gab nur einen, der die letzten sieben Jahre, wenn nicht mehr bei Katleen verbracht hatte. Er war gerissen, klug und grausam. Und erfüllte jeden noch so niederträchtigen Wunsch von Jones. So unscheinbar er auch gewirkt hatte, nun hatte ich endlich kapiert. Das geflügelte Monster von Katleen. Der Mörder von Paw, Kludd. Er war mit Sicherheit nicht nur eine Eule, das wurde mir nun endlich klar.

Grindelwalds Heiress  (Grindelwald FF) #Wattys2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt