22. Kapitel

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Katleen 
 

Die Abendsonne schien bereits über London, als ich als Krähe durch eines der Fenster flog und mich im Hauptsaal des Minesteriums zurück verwandelte. Es war alles genau geplant. Kein Auror war da, um mich aufzuhalten. Sie alle würden nun Rin in dieses Muggledorf folgen, um es zu retten. Dank Kludd habe ich den Plan des Zauberergamots heraus bekommen und habe meinen Drachen und ihn ein Ablenkungsmanöver starten lassen. Diejenigen, die noch hier waren sprangen nun erschrocken zur Seite, als ich ein riesiges Dämonenfeuer beschwöre, welches die Beamten nach draußen zwang. Alle begannen zu kreischen und flohen durch die Kamine. Ich schritt schnell die Haupttreppe hinab und ging zu den Fahrstühlen. Die Eulen hatten ebenfalls Reißaus genommen, so dass ich jetzt ganz allein war. Zumindest vorüber gehend. "Mysteriumsabteilung", sagte die monotone Stimme. Hier unten befanden sich noch zwanzig Hexen und Zauberer die mich entsetzt ansahen. "Runter auf den Boden und keine Bewegung, oder ihr werdet sterben!", rief ich und der Großteil der Anwesenden ging zu Boden. Ein älterer Mann weigerte sich aber und zielte mit dem Zauberstab auf mich. Falsche Entscheidung. Der grüne Strahl traf ihn in die Brust und er sackte zusammen. "Lorence!", schrie eine Frau entsetzt und Tränen stiegen ihr in die Augen. Auch der Rest ging in die Knie und ich lächelte. "Ist es so nicht einfacher? Ich habe keinen Falls vor euch alle zu töten. Ihr seit meine Brüder und Schwestern. Ihr liegt mir sehr am Herzen. Doch ihr kämpft nicht für die richtige Sache. Während sich das Minesterium in seiner Macht suhlt, geschieht soviel Unrecht in dieser Welt. Ihr kämpft also für die Muggle? Warum werden diese dann von ihren Führern wie Dreck behandelt, versklavt und ermordet? Warum helft ihr ihnen nicht? Warum schützt ihr nicht die ganzen Familien? Ich kann es euch sagen. Weil ihr es nicht einseht, dass trotz eurer Mühe, diese Welt zu schützen, so etwas passiert. Während ihr hier sinnlos kämpft, zerstören sie sich selber und unsere Heimat Stück für Stück. Und was tut ihr? Nichts. Ich kämpfe, um uns alle zu schützen, magisches und nicht magisches Blut. Ich will euch klar machen, das es so nicht weiter gehen kann. Ich bin nicht euer Feind, ich bin eure Freundin. Die obersten der Welt sagen andauernd alles sei in Ordnung. Und was passiert? Krieg. Immer nur Krieg. Und es sind nicht wir, die ihn führen, sondern sie. Ich möchte die Muggle nicht los werden, ich möchte sie in eine bessere Zukunft führen. Ich möchte das Beste für uns alle", sagte ich und ging an den Zauberern vorbei, um mich dann auf dem Absatz umzudrehen. "Mr. Lovegood, stehen sie auf, mein Lieber. Geben sie mir was ich will und alles endet. Ihre Kollegen werden nach Hause gehen und nicht den kleinsten Kratzer aufweisen, das verspreche ich ihnen. Ich halte mein Wort", meinte ich und Tianas Vater erhob sich.

"Von was spricht sie?", fragte einer, doch Lovegood antwortete nicht. Auch die anderen waren verwirrt. Er hatte es ihnen nicht gesagt, so so. "Ich weiß, das man dir nicht trauen kann, Katleen", antwortete er und ich lachte. "Wir können es auch anders machen, Mister Lovegood. Ich töte jeden in diesen Raum hier und werde sie mit dem Imperius zwingen, mir zu geben, was ich wünsche, allerdings ziehe ich diese Methode nicht vor und sie bestimmt auch nicht, nicht wahr?", fragte ich und er sah mich entsetzt an. "Nein. ich gebe ihn dir, verspreche mir aber, das die anderen dann überleben werden", hauchte er und verzog das Gesicht. "Natürlich, sie haben mein Wort, ihnen wird nichts geschehen", sagte ich und sah zu wie er in seine Tasche griff und mir zitternd ein kleines Bündel reichte. Ich öffnete es und lächelte. Es war der echte Stein der Auferstehung. ich steckte das Bündel ein und hob den Zauberstab. "Avada Kedavra", sagte ich mit einem kalten Lächeln und der Fluch traf ihn so hart, das er durch die Halle geschleudert wurde. "Nein!", schrie eine Frau, sprang auf und stürzte zu ihm. Genau wie Tiana. "Du Lügnerin!", schrie sie mich an und ich schüttelte den Kopf. "Ich habe in keinster Weise gelogen meine Liebe. Ich habe versprochen euch  am leben zu lassen, nicht ihn. Nun, ich muss gehen", antwortete ich und ging aus der Halle. Sie feuerte einen Fluch auf mich. Ohne mich auch nur umzudrehen wehrte ich den Fluch ab. Ich hörte ihr erschrockenes Keuchen. Wieder oben angekommen stand Newt Scamander vor mir und sah mich wütend an. "Mörderin", knurrte er und schleuderte mir einen Fluch entgegen. Ich wich aus und rief: "Somnum exterreri!" Der Fluch traf ihn und er ließ den Zauberstab fallen um sich an den Kopf zu fassen. Ich lachte. "Eine kleine Eigenkreation von mir Newt. Wie ist es, seine schlimmsten Albträume zu durchleben?", fragte ich und umkreiste ihn. Er war nicht so dumm und ist nicht auf meinen Trick herein gefallen. Er schrie und seine Augen verdrehten sich nach oben und ich drehte mich um. Eigentlich wollte ich gerade als Krähe bis zum Aparrierschutz fliegen, als mich ein Fluch in den Rücken traf. Ich brach zusammen und keuchte. Hinter mir stand Newt wieder auf. Unmöglich. "Was für ein Pech für dich, das die Tatsache, das du weiter mordest meine größte Angst ist", sagte er und hielt sich den Kopf. "Ich habe gelernt meine Ängste zu überwinden im Gegensatz zu dir", meinte er und feuerte einen weiteren Fluch auf mich. ich rollte mich zur Seite und der Fluch zerschmetterte den Boden. Lichtblitze erhellten den Raum, während wir uns duellierten. Nicht nur die Wände mussten dran glauben. gerade brachte ich mich hinter einer Säule in Sicherheit, die nach Newts Zauber einige Risse auf wies. "Ich wusste nicht, das du ein würdiger Duellant bist Scamander. Verabscheust du nicht normaler Weise das Kämpfen?", durchbrach ich die eingekehrte Stille. "Ich würde lieber Sterben als zu zusehen, wie du jeden umbringst der dir im Weg steht", antwortete er. "So wie Mister Lovegood?", fragte ich und lachte leise. er sah entsetzt zu mir. "Oh, wie bedauerlich, er war ein guter Freund von dir, nicht wahr?", fragte ich mit kaltem Lächeln. In dem Moment vergas Scamander seine Deckung, als er verstand, dass sein Freund nicht mehr am Leben war. "Cruzio!", schrie ich und er wand sich am Boden. Ich sah ihn belustigt an. "Nimm es nicht so schwer Newt. Es ist für das größere Wohl", sagte ich und verwandelte mich in eine Krähe. Ich sah nochmal zu dem am Boden liegenden Newt, dann flog ich davon, zurück nach Hause, denn ich spürte, das es soweit war.

Tiana 

Ich sprang ohne nach zudenken in das grüne Feuer und spürte wie die angenehme Hitze mich umgab, als ich schnell durch Raum und Zeit reiste und in unserem Haus auftauchte. Gerade ist ein Auror in den Unterricht von Dumbeldore gekommen und hatte geschrien: "Falia Hollow wird angriffen, es ist sie!" ich wusste sofort wer mit 'sie' gemeint war. Und ich war in eine Schockstarre verfallen. Falia Hollow? Das Dorf in dem meine Mutter wohnte? Als ich den Schock verdaut hatte, war ich aufgesprungen und an Dumbeldore und dem Auroren vorbei gestürmt und mit Flohpulver durch den nächstbesten Kamin gereist, ehe auch nur einer mich aufhalten konnte. Ich stand geschockt in unsrem Wohnzimmer und sah nach oben. Unser Dach war eingestürzt und überall waren Eisspuren. Ich rannte nach draußen und sah die vielen schreienden Muggle und Zauberer, die panisch umher rannten. Über die Dächer der Häuser flog ein gewaltiger Drache. Es war der von Katleen und auf seinem Rücken saß eine verhüllte Gestalt. Ein Eisstrahl zerstörte gerade die Kirche des Dorfes. Ich sah mich verzweifelt in dem Durcheinander um und suchte nach meiner Mutter. "Mum! Mum wo steckst du!", schrie ich und wurde von einem Muggle umgeworfen, der versuchte, sich vor dem riesigen Monster in Sicherheit zu bringen. Ich landete unsanft auf dem kalten Boden und meine Hände tauchten in eine widerliche Flüssigkeit. Ich sah nach unten und entdeckte mit Schrecken, das klebriges Blut meine Hände an meinen herunter lief. Doch es war nicht mein eigens. Ich sah zur Seite, wo ein Mann mit weit aufgerissen Augen auf dem Rücken lag, blutüberströmt und den leeren Blick zum Himmel gerichtet. Ich keuchte und stand mit wackligen Knien auf. Er war tot, das wusste ich. Der Drache landete brüllend auf einem Hausdach, wobei viele Ziegel krachend zu Bruch gingen. Er feuerte einen Strahl in Richtung einer Gruppe von Auroren, die verzweifelt versuchten, das Ungetüm zu töten. ich sah mich um und hörte auf einmal jemanden rufen. "Tiana! Tiana!", schallte die Stimme meiner Mutter zu mir. "Mum!", rief ich freudig, drängte mich an den Mugglen vorbei und fiel ihr in die Arme. Merlin sei dank, ihr geht es gut. "Schatz, was ist hier los?", fragte sie ängstlich und sah sich erschrocken in der zerstörten Stadt um. "Katleen greift an, wir müssen sofort weg von hier", sagte ich schnell, nahm sie am Handgelenk und zog sie hinter mir her zu unserem Haus zurück. Wir können immer noch durch den Kamin fliehen. nur noch ein paar Meter. Ein tiefes Grollen über uns ließ mich aufschauen und ich sah wie dieser Drache über uns hinweg flog und wie ein Eisblitz auf uns zuraste.

Es war, als würde die Welt sich verlangsamen. Der helle Blitz schlug dicht hinter uns ein, ich verlor die Hand meiner Mutter und wurde zur Seite geschleudert. Die Kälte drang durch meine Kleider und ich fühlte wie mir heißes Blut die Stirn hinunter lief. Ich stemmte mich auf und sah meine Mutter etwas weiter von mir weg liegen. Ich sprang auf, meine Glieder schmerzten, ich verzog das Gesicht und keuchte. Obwohl es nur ein paar Meter bis zu ihr waren, kam es mir wie eine Ewigkeit vor, als ich dann endlich neben ihr zusammen brach und ihre Hand nahm. "Mum, alles okay?", fragte ich und sie schüttelte leicht den Kopf. Mein Blick fiel auf ihre Brust und ich erschrak. Ihr gesamter Oberkörper war mit Eis überzogen, so wie der Boden um uns herum. Unter ihrem Körper breitete sich eine Blutlache aus. "Nein, Mum. Nein, du darfst nicht sterben, bitte nein!", schrie ich verzweifelt und versuchte das Blut, das an tiefen Wunden aus ihrer Seite heraus quoll mit meinen Händen zu stoppen. Da kam mir die Idee meinen Zauberstab zu benutzen. Ich suchte und sah ihn mit schreckgeweiteten Augen in viele Teile gespalten an der Stelle liegen, an der ich kurz zuvor noch lag. Nein! Bitte nicht. Ich spürte wie meine Mutter ihren Druck an meiner Hand verstärkte und ich sah wieder zu ihr. "Schatz, es hat keinen Sinn, hör auf", sagte sie leise. "Nein, wir werden dich wieder gesund machen. Du wirst sehen, im Sant Mungo sind die besten Ärzte, wir...", ich brach ab, als sie ihre andere Hand an meine Wange legte und mich traurig ansah. "Ich liebe dich Süße. Gib nicht auf, hörst du? Gib nicht auf, für mich", meinte sie und schloss die Augen. Ihre Hand fiel schlaff herab und ihr Druck an meiner Hand ließ nach. "Nein, Mum!", schrie ich und umklammerte ihre Hand. Doch ihr Herz hatte aufgehört zu schlagen. Mir stiegen Tränen in die Augen. Ein bisschen Blut von meiner Stirn tropfte auf ihr Gesicht und ich schloss die Augen. Warum sie? Warum hat es mich nicht erwischt? "Nein, bitte nicht. Mum, lass mich nicht allein", flüsterte ich verzweifelt, als könnte sie das zurückholen. Jemand nährte sich mir von hinten und wollte mich von ihr wegziehen, doch ich wehrte mich. Schreiend trat ich wie ein kleines Kind um mich. "Wir müssen von hier weg Tiana, komm", hörte ich Dumbledores Stimme hinter mir. Ich ignorierte es und versucht mich aus seinem Griff zu befreien. Es war ihre Schuld. Katleen würde dafür bezahlen. Ich würde sie alle rächen! ich sah noch einmal den toten Körper meiner Mutter, bevor ich vor Erschöpfung und Schock zusammenbrach. Die Dunkelheit umgab mich, schützend und tröstend und ich gab mich ihr hin. 

Grindelwalds Heiress  (Grindelwald FF) #Wattys2019Where stories live. Discover now