Auf der Suche

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Ich hastete die Stufen hinauf zur Strandpromenade. Leute kamen mir entgegen und ich hatte Mühe gegen den Strom voranzukommen. „Verdammt, was hatte ich nur getan? Der Arme Namjoon!" In der Hektik übersah ich die letzte Stufe und knallte hart auf dem Boden auf. „Autsch", jammerte ich, rappelte mich aber gleich wieder auf, um keuchend meinen Weg fortzusetzen.

Ich humpelte weiter. Vorbei an den vollgestopften Touristen-Shops vorbei und überquerte die Hauptstraße. Ein Auto hupte und legte eine Vollbremsung hin. Die Reifen quietschten und ich riss herum. „Das war knapp!", keuchte ich außer Puste und sprintete mit einem entschuldigenden Kopfnicken weiter. Der Fahrer sah mich nur fassungslos an und fluchte kopfschüttelnd.

Noch etwa 500m bis zu unserem Haus. Ich legte einen Zahn zu und wischte mir die schweißnassen Haare aus dem Gesicht.
Ich riss dir Tür auf..."Namjooon!", rief ich uns sah mich suchend im Haus um. „Hey, schon wieder da?" V steckte seinen Kopf aus dem Badezimmer mit einem Handtuch um seinen Unterkörper und sah mich entgeistert an. „Weißt du wo RM ist?", hustete ich und hielt mir die Seite.

„Der ist frische Luft schnappen gegangen, nachdem ihr drei weg wart." Ich stöhnte auf. Mein Herz pochte wie wild. „Weißt du wohin?" „Er sagte etwas von Palmenallee...." Ich unterbrach ihn. „Ok, danke", und flitzte wieder los. „Was ist denn eigentlich los mit dir?", rief er mir noch hinterher, doch ich ignorierte ihn einfach. So bald ich alles geregelt hatte, würde ich V sowieso alles erzählen.

Und wieder rannte ich los, diesmal aber in die andere Richtung. Von J-Hope wusste ich den ungefähren Standort der Palmenallee. Er erklärte mir damals, dass das ein wunderschöner Ort für Abendspaziergänge sei und er mich gerne mal dorthin mitnehmen würde.
Schnell orientierte ich mich in den verwinkelten Straßen und bog rechts in eine kleine Gasse ein.
Da vorne...., ich konnte sie bereits sehen! Die Palmen ragten über die Häuser und wurden von der untergehenden Sonne mir warmen Farben bepinselt.

An der Kreuzung stockte ich. So....welchen Weg mochte er eingeschlagen haben? Richtung Sonnenuntergang, oder in die Nacht hinein...............Ich entschied mich für den Sonnenuntergang und hastete durch die Palmenallee. Die Schatten der großen Pflanzen zogen an mir vorbei und bildeten gruselige Muster am Boden.
Ich musterte jede Person genau, an der ich vorbeirannte. Es wurde bereits finster und so reichte das Licht  nicht mehr aus, um die Gesichter der Menschen zu erkennen.

Plötzlich entdeckte ich etwas entfernt von mir einer Gestalt, die etwa die Statur von RM hatte. Der Mann hatte seine Hände in die Hosentaschen gesteckt und ging mit gesenktem Kopf auf die untergehende Sonne zu. Ich war mir sicher, das war er.....

RMs Sicht:

Ich starrte traurig den Boden an. Ich brauchte Zeit zum Nachdenken. In den letzten Tagen hatte ich erst gemerkt, wie schlimm es mich erwischt hatte. Ich war ihr wirklich verfallen.....
Doch irgendwie hatte ich das Gefühl, dass nicht nur ihre Erinnerung an den Kuss verschwunden war, sondern auch die Gefühle, die sie mit gegenüber gehabt hatte.
Dieser Gedanke fraß mich innerlich auf und ich konnte nichts dagegen tun. Ich fühlte mich hilflos und alleine gelassen....selbst meine Freunde konnten dieses Loch nicht ausfüllen....
Im nächsten Moment hörte ich jemanden meinen Namen rufen.....War das Sofie?
Ich fuhr herum....

Sofies Sicht:

Ich rannte los. Direkt auf ihn zu. „Namjoon!", rief ich keuchend und musste die Tränen zurückhalten. Er fuhr herum und sah mich entgeistert an. „Sofie?" Ich lächelte und blieb nicht stehen, sondern rannte direkt in seine Arme. Ich hielt ihn fest und drückte ihn außer Atmen an mich.
„Was ist passiert?", fragte er und strich mir liebevoll über den Kopf.

„Es tut mir so leid....so... so leid", schluchzte ich nun und konnte ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten. „Warum weinst du?" Er drückte mich sanft von sich weg und sah mich fragend an. „Ich hab's vergessen....", entgegnete ich und spürte wie mir heiße Tränen die Wange hinunter kullerten. „WAS?", meinte er nun schon etwas energischer.
Ich blinzelte und schlug die Augen auf.....Dann legte ich ihm die Hände auf die Schultern und zog ihn zu mir. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und schloss die Augen. Wie in Zeitlupe berührten sich unsere Lippen. Ich spürte, wie er mir seinen Fingern die Tränen wegwischte. Es kribbelte und die letzten Sonnenstrahlen wärmten unsere Gesichter.

Langsam zog er mich zu sich und umschloss mich mit seinen Armen. Es fühlte sich warm an und geborgen. Einfach.....schön.....

Ein unvergesslicher Sommer (RM Ff) - Teil 1Where stories live. Discover now