Ablenkungsversuch

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Ich hatte ein schlechtes Gewissen. Morgen war es soweit......, morgen musste ich zurückfliegen, zurück nach Wien, zurück in mein altes Leben. In den letzten Stunden habe ich versucht RM auf das Thema anzusprechen, doch immer, wenn ich die Chance dazu hatte, machte ich schnell einen Rückzug. Ich wollte es nun mal nicht wahrhaben, dass ich meine Jungs, und vor allem RM, vielleicht nie wiedersehen werde.

In Gedanken zog ich mir mein Lieblingskleid über und schloss den Reißverschluss mit einer schnellen Bewegung an meinem Rücken zu. Das Kleid war rot und hatte weiße Punkte. An der Taille wurde es von einem schmalen Gürtel zusammengehalten, den mir meine Mutter vererbt hatte. Schnell warf ich einen Blick in den Spiegel..... Ich sah hübsch aus, doch ich schaffte es nicht mich zu einem Lächeln zu überwinden.

Im nächsten Moment umarmte mich jemand von hinten und küsste sanft meinen Hinterkopf. „Hey, meine Hübsche, freust du dich schon auf die Ausstellung?" „Mhmmm", brummte ich und legte meinen Kopf auf RMs Schulter ab. Er sah mich besorgt an. „Geht es dich nicht gut?" Er legte kontrollierend seinen Handrücken auf meine Stirn. „Nein, nein ich bin nicht krank!" Ich drehte mich langsam um und sah zu Namjoon auf. „Du....ich....ich muss dir was sagen!" „Schhhhhht...., nicht jetzt!" Er legte mir seinen Finger auf meine Lippen und zog mich zu sich. Langsam küsste er mich und ich erwiderte es. Ich versuchte mir jede Kleinigkeit seines Kusses einzuprägen.......

Vs Sicht:

Verstohlen sah ich in die Richtung in der Sofie und RM saßen. Die beiden hatten es sich in der hintersten Reihe im Bus gemütlich gemacht und saßen so etwas abseits vom Rest der Gruppe an einander geschmiegt. „Hey ihr beiden darf ich auch kuscheln kommen?", Jin grunzte vor Lachen und klatschte bei J-Hope ab. Sofie streckte den beiden die Zunge raus und kurz umspielte ein Lächeln ihr hübsches Gesicht.

Ich sah mich um und entdeckte Suga, der wie immer am Schlafen war und Jimin sah lächelnd aus dem Fenster, als er ebenfalls einen Blick auf die beiden Turteltauben geworfen hatte. Nur Jungkook, der beobachtete das Ganze immer noch mit bitterem Gesichtsausdruck. Wir alle wussten, dass er ebenfalls ein Auge auf sie geworfen hatte, doch ich merkte wie er von Tag zu Tag besser mit der Situation zurecht und über Sofie hinweg kam.

Schließlich hielt der Bus und wir konnten aussteigen.
Ich war der erste draußen und lehnte mich grinsend an den Bus. Als Sofie aus dem Bus kam, hielt ich ihr meine Hand hin, um ihr beim Austeigen zu helfen. „Darf ich Ihnen behilflich sein?" Sie lächelte mich an, ergriff meine Hand und sprang von der letzten Stufe hinunter auf die Straße. „Freust du dich schon?", fragte sie und boxte mir spielerisch in die Seite. „Ich meine auf den Van Gogh, der da drinnen hängt!"

Ich sah sie überrascht an. „Was ist das dein Ernst? Da drin?" Sie lachte. „Ja, V das ist eine Kunstgallerie, da hängen Bilder von berühmten Künstlern." „Jaja, ist klar!" Ich richtete verlegen meine Haare. Es war schön sie wieder einmal lachen zu hören, das letzte Mal war schon so lange her.....

Schließlich hatte ich eine Idee. „Hey, würdest du mir eine Führung geben und mir die ausgestellten Bilder vorstellen?" Sie sah interessiert auf. „Das würdest du machen wollen?" „Ja, natürlich ich interessiere mich ja auch für Kunst!" Sie grinste mich mit leuchtenden Augen an und hakte sich bei mir unter. „Na dann mein Herr, auf geht's!"

„Yaaaas", innerlich klatschte ich bei mir selbst ab. Ich hatte voll ins Schwarze getroffen. Endlich hatte sie ihre Begeisterung zurück.


Ein unvergesslicher Sommer (RM Ff) - Teil 1Où les histoires vivent. Découvrez maintenant