22|loving,

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Evening

Seine unglaublich weichen Lippen trafen auf meine und in dem Moment, in dem ich auch noch sein Lächeln an meinem Mund spürte, war es endgültig um mich geschehen.

Sanft umfasste er meine Taille und zog mich noch näher an sich heran - wenn dies überhaupt noch möglich war.

Meine Hände fuhren in seine nassen Haare und ich musste kurz nach Luft schnappen, als Connor begann an meiner Unterlippe zu knabbern und dabei eine Hand an dem Saum meines T-shirts lang fahren zu lassen.

Sein unglaublicher Geruch umhüllte mich und ließ mich wie auf Wolken schweben.

Doch lange konnte ich dieses Gefühl nicht genießen, da wir wurden durch einen Geräusch an der Tür auseinander gerissen.

Schwer atmend standen wir voreinander und starrten uns an.

„Ich hatte keine Ahnung, dass meine Eltern schon so früh kommen würden. Sorry.", durchbrach ich als erstes die Stille, in welcher nur unsere schnellen Atemzüge zu hören waren.

„Alles gut. Vielleicht war das jetzt ein Zeichen, dass ich gehen sollte." Ich merkte, dass er ein wenig enttäuscht dreinschaute.

„Evening, wir sind wieder zurück!" Die Haustür fiel ins Schloss und das metallische Klimpern der Gaderobenbügel war zu hören.

„Ja, vielleicht war das wirklich ein Zeichen.", antwortete ich Connor leise, da ich mich unwohl dabei fühlte mit ihm und Mama und Papa in einem Haus oder Raum zu sein.

„Na dann. Wir sehen uns morgen." Er bewegte sich langsam Richtung Treppe.

Ich hasste es ihn so zu sehen.

Das war bis jetzt die einzig negative Eigenschaft, die mir bei Connor aufgefallen war.

Wenn er enttäuscht war, dann steigerte er sich so sehr darein, dass er meistens mehrere Stunden schlecht gelaunt oder traurig war und sich selber die Schuld gab.

Schnell lief ich ihm hinterher, als er die Treppe betrat.

„Connor." Ich hatte meine Stimme ein wenig gesenkt, damit Ma und Pa mich nicht direkt hörten.

Er blieb stehen und drehte sich um.

„Es hat nichts mit dir zutun, dass du jetzt gehen sollst, okay? Von mir aus hätten wir noch Jahre weiter knutschen können - und das nicht nur im Flur -, aber ich fühl mich einfach unwohl, dich jetzt schon meinen Eltern vorzustellen und dann auch noch mit dir und ihnen in einem Raum zu sein. Wie gesagt, ich hatte lange keinen Jungen mehr zu Hause und könnte mir vorstellen, dass diese Situation nicht nur für mich unangenehm werden könnte."

Liebevoll blickte ich ihn an, doch ich musste ihn gar nicht mehr weich kriegen, da seine Augen schon wieder zu leuchten begannen.

„Ich akzeptiere deine Entscheidung vollkommen. Aber, oh Gott, du bist einfach nur zu toll." Kurz seufzte er auf, ehe er mich in seine Arme zog und mir einen Kuss auf meinen Scheitel gab.

Sofort umhüllte mich eine Gänsehaut.

„Mach dir nicht zu viele Gedanken. Ich glaub nicht, dass deine Eltern irgendetwas komisches sagen würden. Außerdem mögen sie mich ja."

Eʏᴇs ᴏɴ ʏᴏᴜ | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt