46|overwhelming,

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Evening

Wow okay. Jetzt war es soweit.

Der erste Freitag im Juni.

Das letzte Mal, dass ich das Schulgebäude verließ.

Das letzte Mal, dass ich zu meinem eigenen, bemalten Parkplatz ging.

Das letzte Mal, dass ich alle anderen Schüler beobachtete, wie sie in die gelben Schulbusse stürzten.

Das letzte Mal, dass ich meinen Freunden zuhupte, als ich an ihnen vorbeifuhr.

Nachdem ich meinen Führerschein gemacht hatte, war es Tradition geworden, dass wir immer ein Hupkonzert veranstalteten, wenn jemand aus unserer Freundesgruppe vom Schulhof fuhr.

Zwar waren alle total genervt davon und Connor fand das mehr als nur unangenehm, aber es machte unglaublich Spaß.

Ich winkte Thilda und Nadia zu, in dem Wissen dass wir uns morgen alle zusammen in langen Gewändern und viereckigen Hüten bei der Zeugnisausgabe sehen würden.

Wir hatten alle die Prüfungen gut bestanden, was wir auf jeden Fall auch gefeiert hatten - wahrscheinlich sogar ein bisschen too much.

Ich erinnerte mich daran, wie wir alle fast drei Tage durchgefeiert hatten und in dieser Zeit mehr Alkohol floss, als ich jemals in meinem Leben getrunken hatte.

Es war so eine Erleichterung gewesen, nachdem man fast zwei Monate durchgelernt hatte, endlich rauszugehen und die Sau rauszulassen.

Man wollte es nicht glauben, aber Connor war ein echtes Mathe Genie geworden.

Meine Nachhilfe hatte ihm so gut getan, dass er jetzt manchmal mir etwas erklären musste.

Etwas wehmütig, aber dennoch gut gelaunt fuhr ich auf die Straße vor unsere Schule, während aus meinen Boxen Alright von Supergrass trönte.

Sooft hatte ich davon gesprochen, dass ich tausend Kreuze machen würde, wenn ich die Schulzeit lebendig hinter mich bringen würde ... und jetzt war es einfach so weit.

Sie war hinter mir.

So ein großer Lebensabschnitt ... einfach vorbei.

Jedes Mal, wenn mir bewusst wurde, dass jetzt wirklich das harte, realistische Leben losging, wollte ich anfangen zu lachen.

Darüber, dass unser größtes Problem in der Schulzeit war neben wem wir am nächsten Tag sitzen würden oder ob der ausgearbeitete Text gut genug für ein A war.

Alles Probleme, die einem nun so klein, so wertlos vorkamen.

Als Frank Ocean mein Auto erfüllte, musste ich auf lächeln.

Connor und ich hatten Chanel rauf- und runter gehört, weshalb ich immer wenn ich Oceans Stimme hörte, an meinen unfassbaren Freund denken musste.

Ich freute mich darauf, dass er heute zu mir kommen würde und wir zusammen unsere Talaren anprobierten.

Oftmals hatte ich gehört dass der Doktorhut, etwas zu groß war, weshalb ich hoffte, dass es bei mir nicht der Fall war.

Eʏᴇs ᴏɴ ʏᴏᴜ | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt