41|tender,

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Connor

Ich merkte, wie Eve aufgeregt von einem Bein auf das andere wechselte, als ich die Haustür aufschloss.

Wenn sie jetzt schon so nervös war, wie sollte dies dann erst mit meinen Eltern werden?

Aufmunternd drückte ich ihre Hand, als wir die Treppen ins dritte Obergeschoss hochstiefelten.

Nein, in diesem Haus gab es bedauerlicherweise keinen Aufzug.

Wir erreichten unsere Wohnungstür, vor welcher Collins Rennrad stand. "Babe, es ist alles gut. Niemand wird dir dadrin den Kopf abreißen.", versuchte ich sie zu beruhigen.

Ich schenkte ihr noch einen Kuss, ehe ich den Schlüssel ins Schloss steckte und die Tür aufschwang.

Oh Gott, jetzt war sogar ich ein wenig aufgeregt.

Der Geruch von Eierkuchen (das einzige Gericht, welches mein Bruder kochen konnte) schlug uns entgegen.

"Wir sind da!", schrie ich und zog meine Schuhe aus, was mir meine Freundin gleichtat.

Als sie sich umsah, sah ich wie ihre Augen zu funkeln begannen. Diese Reaktion hatte ich erhofft.

Unser Flur war zwar oft mit allem möglichen zugemüllt, doch trotzdem gemütlich.

"Das sieht ja so cool aus." Sie deutete auf die von Colin gebaute Bank, auf welcher Sitzkissen lagen.

"Die hat Colin geb-" "Was hab ich gemacht?", wurde ich unterbrochen.

Der mir viel zu ähnlich aussehende Student erschien im Türrahmen. Er aß gerade einen Eierkuchen.

"Du hast die Bank gebaut." Er hörte mir sowieso nicht mehr zu.

Eve war viel interessanter als diese Bank.

"Du bist also the crotchety Eve." Colin lachte über seine eigene Aussage, weshalb ich nur die Augen verdrehte.

Zwar hatte ich selber auch mal über crotchety gelacht, als Luc darüber Witze gemacht hatte, doch diese waren nicht ernst gemeint gewesen und ich hatte sie Eve nicht direkt ins Gesicht gesagt.

Kurzzeitig dachte ich, dass sie wirklich quirlig und mürrisch sei, doch jetzt stimmte dies auf jeden Fall nicht mehr zu.

"Ja, die bin ich. Aber wer du bist, ist mir ein Rätsel." Ironisch beobachtete Eve, wie sich Colin den Rest seines Eierkuchens in den Mund schob.

"Wie kann das ein Rätsel sein.", spaßte er herum, "Ich bin doch allseits bekannt."

"Colin, musst du nicht bald los?" Ich legte ihm nach ein paar weiteren Sätzen, in welchen Eve und er ein wenig herumgespaßt hatten, die Hand auf die Schulter.

"Willst du mich loswerden?", fragte dieser ironisch. "Wenn ja, ich muss noch schnell die Küche aufräumen, dann geh ich."

Er bewegte sich in die Küche. "Ach, ich hab noch ein paar Eierkuchen für euch."

Als ich meine Freundin fragend anguckte, nickte diese, weshalb wir ihm in die Küche folgten.

Wir hatten diese vor ein paar Wochen endlich mal aufgeräumt, weshalb seitdem ein strenger Putzplan galt. Jeder, der irgendwas benutzte, musste es sofort wieder wegräumen.

Dies war auch der Grund, warum Colin noch aufräumen musste, ehe er losfahren konnte.

"Wo gehst du jetzt eigentlich hin?" Eve musterte aufmerksam unsere Küche.

"Ich fahr für ein paar Tage wegen meines Studiums weg."

Crotchety gab erstaunte Laute von sich. "Wie cool."

Colin lächelte daraufhin - "Ja, das ist es. Mal ein bisschen Abwechslung." - und begann seinen Teller und die Pfanne abzuwaschen, während Eve und ich uns die übrig gebliebenen Eierkuchen teilten.

Nach ungefähr einer halben Stunde verabschiedete sich mein großer Bruder von uns, woraufhin ich Eve die Wohnung zeigte.

Sie schaute sich aufmerksam um und gab oft begeisterte Kommentare zu einzelnen Sachen ab.

Als letzten Raum zeigte ich ihr mein Zimmer, in welchem wir auch den Rest des Abends verbringen würden.

"Dieses Bett sieht verdammt gemütlich aus.", staunte Eve als wir den Raum betraten.

Es war das erste, was auffiel, da es fast den ganzen Raum einnahm.

Ich wollte unbedingt mein großes Bett von zu Hause mitnehmen - egal, wie wenig Platz für andere Möbelstücke übrig blieb.

Unsere Wohnung war eine Altbauwohnung mit hohen Decken und großen Fenstern, weshalb ich nur drei Wände für Stauraum verwenden konnte, da die vierte mit Fenstern übersät war.

Mein Bett stand unter den Fenstern und der Rest des Raumes war mit einer Kommode und Regalen bestückt.

"Du kannst ja ausprobieren, ob es auch wirklich so ist." Pervers grinsend zuckte ich mit den Schultern.

Das ließ sich Eve nicht zweimal sagen. Ehe ich mich versah sprang sie auf mein Bett und vergrub ihren Kopf in den Kissen.

"Und wie ist es?"

"Es riecht gut." Ihre Stimme war durch den Stoff gedämmt.

"Das war mir klar", lachte ich, "aber ist es gemütlich?"

Ich tat so, als hätte es mein Herz nicht schneller angefangen zu klopfen, als sie meinte, dass sie meinen Geruch mag.

Sie nickte nur und drehte sich auf den Rücken. "Wow! Du kannst ja den Himmel sehen."

Ja, das war auf jeden Fall eines der Highlights des Bettes unter dem Fenster.

Langsam ging ich zum Bett, wobei ich sie kein einziges Mal aus den Augen ließ.

Ich wollte diesen Moment für immer anhalten. Wie sie da lag. Auf meinem Bett. Ihre Haare verwuschelt.

"Ja, babe. Vor allem morgens ist das wunderschön."

Ich ließ mich neben sie nieder und legte meinen Arm um ihre Taille, um sie an mich heranzuziehen.

"Geht es Jack schon besser?" Oft vermieden wir das Thema Jack, doch wenn es etwas Neues gab, erzählte Eve es sofort.

"Nicht großartig. Also immer noch auf dem Stand wie vor einer Woche."

"Wir sehen ihn ja bald." Meine Freundin nickte nur und atmete tief ein. "Ich bin aufgeregt. Wegen Jack und Ethem. Was ist, wenn wir uns gar nicht mit Ethem verstehen?"

Sanft strich ich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Dann müssen wir uns nicht nochmal mit ihm treffen."

Eve holte nochmal tief Luft, worauf ich begann ihren Hals zu küssen. "Beruhig dich, Baby. Es ist noch nicht soweit."

Ich merkte, wie sie sich sichtlich entspannte.

"Danke, Adams. Ich liebe dich." Ihre Hand wanderte in meine Haare und kraulte diese, während mein Gesicht in ihrer Halsbeuge lag.

Minuten lagen wir so da und in diesem Moment hätte ich mir keine gemütlichere Position vorstellen können.

Ich fühlte mich so geborgen, wie noch nie und die Gänsehaut, welche jedes Mal auf ihrer weichen Haut entstand, wenn ich ausatmete brachte mir eine ungemeine Zufriedenheit.

Irgendwann holte Eve meinen Laptop und startete Netflix.

Ich aber bewegte mich keinen Zentimeter.

Während die Stimmen der Darsteller immer weiter wegrückten, merkte ich Eves Küsse auf mir.

hatte heute bis 10:35 uhr unterricht

der lifestyle wird gelebt.

wo wollt ihr unbedingt mal hin?

danke für 200 abonnenten und 4 000 sterne :))

xx h

LEUCHTENDESTERNE

Eʏᴇs ᴏɴ ʏᴏᴜ | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt