27|indifferent,

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Connor

Es machte mich verrückt, dass sie nicht antwortete.

Ich wusste nicht mal annähernd was los war oder was ich tun könnte, dass es ihr besser ging.

Was hatte ich falsch gemacht?

Jeden Tag versuchte ich sie mehrmals anzurufen oder ihr zu schreiben.

Ich erreichte sie aber nie.

Kam nie zu ihr durch.

Doch ich gab noch nicht auf.

Ich hatte heute extra den Zug, mit welchem sie am wahrscheinlichsten fahren würde, rausgesucht und war zum Bahnhof gefahren, nur um sie im Arm zu halten.

Um ihr zu sagen, dass ich da war.

Doch sie war nicht dort gewesen.

Zwar konnte ich nicht sagen, ob etwas schlimmes passiert war, doch ich hatte es im Gefühl.

Nun saß ich wieder in meinem Zimmer - immer noch auf eine Nachricht von ihr wartend.

Schon seit heute Morgen überlegte ich einfach zu ihr nach Hause zu fahren und mit ihr zu reden, doch ich wollte ihr Zeit geben.

Wenn sie mit mir reden wollte, dann würde sie kommen.

Außerdem sah ich sie hoffentlich morgen in der Schule.

Ich wusste aber, dass die Zeit bis dahin sehr hart sein würde.

Gott, ich vermisste sie.

Und wie ich sie vermisste.

Wieder einmal war ich kurz davor alle meine Grundsätze über Bord zu werfen und mich einfach auf den Weg zu ihr zu machen, doch wie gesagt: Würde sie wollen, dass ich da wäre, würde sie zu mir kommen.

Um mich abzulenken machte ich ein paar Hausaufgaben und backte Muffins.

Ja, ich backte.

Es beruhigte mich gewissermaßen und ließ meinen Kopf ein wenig freier werden.

Außerdem musste man dabei nicht nachdenken, sondern nur dem Rezept folgen.

Es war wie eine Anleitung, bei der man nichts falsch machen konnte.

Warum gab es keine Anleitung fürs Leben?

Es wäre so viel einfacher, einfach einem Weg zu folgen und nicht immer entscheiden zu müssen.

Aber dann wäre es auch ein wenig langweilig...

Als sie selbst am Abend noch nicht geantwortet hatte, begann ich langsam enttäuscht zu werden.

Auch ein kleines bisschen Wut sammelte sich in meinem Körper.

Eigentlich war das gar nicht typisch für mich, doch sie ließ mich sowieso anders als andere Menschen fühlen.

Ich fragte mich noch einmal: Was hatte ich falsch gemacht?

Eʏᴇs ᴏɴ ʏᴏᴜ | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt