Eʏᴇs ᴏɴ ʏᴏᴜ | ✓

30|major,

Evening

Schon zum zweiten Mal an diesem Tag klingelte es an der Haustür.

Und schon zum zweiten Mal an diesem Tag wusste ich, dass es nicht meine Eltern sein konnten.

Sichtlich verwirrt trottete ich wieder die Treppe nach unten und öffnete die Tür.

Ich traute meinen Augen nicht, als ich Connor begegnete.

Aber nicht alleine.

Neben ihm stand ein Mädchen.

Wollte er mich mit diesem eifersüchtig machen?

Automatisch verengten sich meine Augen zu Schlitzen.

„Was wollt ihr?", fragte ich schärfer als beabsichtigt.

Das Mädchen schaute ein wenig erschrocken.

„Gersende, lass uns gehen. Ich glaub nicht, dass sie Interesse hat." Connor kratzte sich sichtlich unwohl am Hinterkopf und ging ein paar Schritte rückwärts.

„Nein, warte.", hielt Gersende ihn auf. „Lass es uns ihr doch erstmal erklären."

Ich verstand nur Bahnhof.

Was wollten sie mir erklären?

Connor ließ sich widerwillig wieder nach vorne - vor mich - ziehen.

„Genau Adams. Erklär' es mir doch erstmal." Provokant zog ich meine Augenbrauen nach oben.

„Warte, ihr kennt euch?", fragte Gersende verwirrt.

„Erklär' du's mir doch erstmal!" Connor hatte seine Augen zusammengekniffen.

Ich wusste genau, was er mit dem Satz meinte und ich hasste mich dafür.

Doch so ganz verstand ich Connor auch nicht...

In einem Moment sagte er, dass er auf mich warten würde, ich mir Zeit lassen solle und im nächsten Moment machte er mir Vorwürfe und setzte mich unter Druck.

Trotzig starrte ich den Jungen vor mir an.

Nicht weinen.
Nicht weinen.
Nicht weinen.

Ich merkte, wie mir eine Träne die Wange herunterfloss schüttelte diese aber ab und tat so als wäre nichts gewesen.

„Also, warum seid ihr hier?", versuchte ich interessiert zu klingen und zu lächeln.

„Willst du ihr erklären, mon chéri?", fragte Gersende an Connor gerichtet.

„Ne mach du."

„Okay. Am Samstag findet das Sommerfest des Colleges hier in der Nähe statt und du bist herzlich dazu eingeladen zu kommen. Es gibt Kaffee und Kuchen und ein kleines Programm. Außerdem stellen die Kunststudenten ihre Werke des letzten Jahres vor. Du kannst ein paar der Kunstwerke auch kaufen. Generell wird das Geld, was eingenommen wird für das College verwendet." Ihr französischer Akzent kotze mich an.