Psychotic

4.01

×Jeremiahs idea of love ×

Er legt seine Arme vorsichtig um ihre Hüfte und hilft ihr von dem weißen Bett auf. Verwundert schaut sie an sich herab und betrachtet ihre Kleidung. Sie trägt einen weißen Mantel, welcher zu ihren Kniehen reicht und ein blutrotes Hemtkleid mit schwarzer Spitze bedeckt den Rest ihreres ausgehungerten Körpers. Es ist definitiv nicht das, was Jerome wolle das sie trägt.
"Wo ist Jerome?" Fragt sie und entlockt seinem Zwilling ein genervtes Knurren.
"Wieso willst du das denn wissen Allison?" Fragt er ausweichend und streicht über ihre matten braunen Haare. Sie konnte nicht fassen das er das sagte.
"Jeremiah, er ist mein Freund und ich bin schwanger." Erklärt sie und drängt ihn etwas von sich, als sie das hässliche Grinsen in seinem weißen Gesicht erkennt.
"Er war dein Freund und genau so warst du schwanger von diesem visionslosen Psychopathen." Meint er seelenruhig. Allison weicht schüchtern zurück. Spätestens jetzt wusste sie, dass das nicht mehr Jeremiah war. Nicht nur das er komplett anders aussieht, sein Verhalten und sein Charakter sind ebenfalls wie die einer neuen Person.
"Was soll das heißen? Was ist passiert?" Fragt sie mit bebender Stimme und einer unguten Vorarnung. Jeremiahs Blick fällt und sein kaltes, verzogenes Grinsen verzieht sich in eine verbitterte dünne Linie.

"Du wurdest angeschossen von James Gordon." Flüstert er und legt seine Hand auf die schmerzende Stelle. Sie zuckt zusammen und weicht erneut weiter von ihm weg.
"Du lagst im Komma eine Weile."
"Wo ist Jerome." Fragt Allison und legt ihre eigene Hand nun auf ihren Bauch.
"Oh der. Ja der ist tot." Allison sinkt auf ihr Bett. Ihre Augen geweitet.
"Lügner." Flüstert sie. Doch das meinte sie nicht so. Sie spürt schon das brennen in ihren Augen, den Kloß in ihrem Hals und das unangenehme stechen in ihrem Herz.
"Ich würde dich niemals Anlügen Alli." Erzählt er treu und setzt sich zu ihr. Er legt eine Hand um sie und drückt ihr einen zarten Kuss auf die Stirn. Ein lautes schluchzen entkommt ihr und lässt es zu. Jeremiah versucht sie so gut wie möglich zu beruhigen. Jedoch ist er erfolglos. Er wusste nicht wieso Allison so um seinen Zwilling trauern konnte, Baby hin oder her.
"Wie." Bringt Allison unter Tränen hervor.
"Selbstmord." Mehr Informationen konnte und wollte er ihr nicht geben. Allison wischt sich ihre Tränen weg und schaut eiskalt in Jeremiahs milchig grünliche Augen.
"Was ist mit dir passiert?" Fragt sie und fährt durch sein dunkles Haar.
"Nichts besonderes. Jerome hat mir nur ein kleines Makeover verpasst." Seufzt er.
"Das meinte ich nicht, seit wann bist du so kalt?" Fragt sie verzweifelt und steht zittrig auf. Jeremiah beugt seinen Kopf zur Seite, seine Augenbrauen zusammen gezogen, stark am nachdenken, was seine Allison meint.
"Du bist anders du bist-"
"-nicht geisteskrank." Unterbricht er und lächelt sie zufrieden an.
"Ja, ich meine nein." Stottert sie. Jeremiah kichert etwas und lässt seine Hände auf ihre Schultern fallen.
"Ich bin komplett Gesund, ich sehe nur anders aus, was zu irritieren scheint." Erklärt er und legt seinen Arm um ihre Schulter. Er geht voran und deutet ihr so ihm zu folgen.
"Ich habe mich um alles gekümmert, deine Mutter hat die Stadt verlassen, da es um Gotham derzeit nicht so gut aussieht und ich habe mich für dich gerecht." Erklärt er stolz und greift nach einem Glas Wasser an einem Tisch in der dunkelsten Ecke des verkommenen Raumes.
"Was ist passiert?" Fragt sie und nimmt das Glas Wasser ab, welches er ihr hinhält. Sie nimmt einen großen Schluck und realisiert wie durstig sie eigentlich ist.
"Lange Geschichte, das ist zu viel zu verkraften auf einmal Liebes." Weicht er aus und öffnet eine Türe neben dem Tisch, hinter welcher sich ein Gang erbreitet, welcher einige Lampen auf den Wänden hängen hat.

"Das ist nicht dein Labyrinth." Stellt sie fest, als sie den Gang entlang, ihm hinterher geht. Es sind Ebenholzwände.
"Ich habe mein Labyrinth gesprengt." Sagt er ruhig, sein dunkelblauer Mantel schwingt hinter ihm umher und sie hat es wirklich schwierig ihm zu folgen.
"Was?" Fragt sie entsetzt. Jetzt reicht ihr sein Verhalten. Sie fragt sich wirklich ob er irgendwelche Drogen zu sich genommen hat. Sie hält ihn an seinem Arm fest und bringt ihn zum stehen. Arrogant lässt er seinen Blick auf sie runter fallen.
"Was hast du getan?" Jeremiah zeigt ihr nur ein breites Grinsen.
"James Gordon hat dir das angetan, also habe ich ihn in mein Labyrinth gelockt. Er konnte noch kurz vor der Sprengung fliehen." Erklärt er und will weiter gehen, jedoch umfasst Allison den Arm ihres früheren besten Freundes fester.
"Du hast was getan?"
"Allison, keine Sorge. Selina hat unsere Rache zu spüren bekommen." Versucht er sie zu beruhigen. Allison lässt ihn los und weicht zurück.
"Selina? Bruce Freundin Selina? Meine Freundin Selina?" Schreit sie. Erneut spürt sie Tränen aufkommen. Jeremiah schaut schuldig zwischen ihr und dem Boden hin und her.
"Ich wusste nicht das ihr Freunde seit. Außerdem habe ich schon mit Bruces und meiner Freundschaft bezahlt." Erklärt er aufrichtig und will ihre Hand in seine nehmen, jedoch zieht sie diese von ihm weg und weicht gegen die Holzwand hinter ihr. Sie kann nicht fassen was sie da gehört hat. Was sie heute alles erfahren hat.

"Ich weiß das ist alles etwas viel für dich, viel verwirrendes. Aber Allison, ich hab das alles für uns getan. Für mich, dich und Bruce." Erklärt er und packt sie an ihren Armen. Erschrocken schaut sie zu ihm auf. Ihre großen Rehaugen sind wässrig und starren erschrocken in die seine.
"Bitte Allison, gib uns eine Chance." Flüstert er und zieht die kleinere näher an ihn heran.
"Ich habe gerade erfahren das mein Freund tot ist und du Geisteskrank bist, denkst du wirklich, ich würde was von dir wollen?"

Klatsch

Ihre Augen weiten sich und sie hält sich ihre brennende Wange. Erschrocken schaut sie zu Boden als Tränen ihre Sicht undeutlich machen.
"Was gefällt dir das nicht?" Fragt er und umgreift ihr Kiefer um ihren Kopf wieder hoch zu drücken.
"Warst du nicht deshalb mit ihm zusammen? Hmm?" Fragt er und streicht sanft über ihre Wange.
"Du bist doch Irre, Jerome und ich haben uns geliebt." Flüstert sie mit brüchiger Stimme und streift seine Hand von ihrer roten Wange. Jeremiah lässt von ihr ab und weicht einen Schritt zurück. Er mustert einige Sekunden ehe er sich umdreht und den Gang entlang geht.
"Folge mir Allison, ich muss dir was zeigen." Säuselt er und verschränkt seine Arme hinter seinen Rücken. Allison nickt gehorsam und folgt ihm mit einem sicheren Abstand. Ein paar mal reibt sie sich über die stechende Wange und wischt sich ihre Tränen weg. Sie wollte vor ihm nicht so verletzlich sein. Nicht wo er auf einmal so ist. Sie weiß nicht mal was mit ihm passiert ist, aber es gefällt ihr ganz und gar nicht, so viel steht fest.

Als sie dann schlussendlich stiegen hinunter gehen, lässt sie das laute Geräusch einer Bohrmaschine aufschrecken. Jeremiah grinst ihr nur breit zu, ehe er eine große, metallene Türe öffnet. Der Anblick hinter der Türe lässt sie aufschrecken.